Subjektive Beschreibungen einer Generation und Jugendstudien ähneln sich in ihren Zielen. Beide wollen Trends, Ansichten und Stimmungen einer genau definierten Gruppe vermitteln. Ihre Methoden sind dabei vollkommen unterschiedlich. Der Vergleich zwischen Generation Golf und Jugendstudien könnte daher interessant sein und Schwächen sowie Stärken der unterschiedlichen Herangehensweise an eine Generation aufdecken. Als Vergleichspunkte wurden aus einer Vielzahl an Möglichkeiten Wertorientierung, Musik , politisches Engagement und Religion bestimmt, da sie in beiden Generationsbeschreibungen eine grosse Rolle einnehmen und versucht wird, sie deutlich herauszuarbeiten. Das Buch Generation Golf von Florian Illies wurde ausgewählt, weil es den populärsten deutschen Versuch einer Selbstwahrnehmung in den letzten zwanzig Jahren darstellt. Das Erscheinungsdatum dieses Buches im Jahre 2000 liegt lange genug zurück, um wissenschaftlich bearbeitet zu werden. Das Buch Generation Golf Zwei wurde ausgeschlossen, weil zeitliche Abstand nicht gegeben ist, damit statistische Vergleichszahlen fehlen und der Autor darin sein Leben als über Dreissigjähriger, also nicht mehr Jugendlicher, beschreibt.
Was würde es bedeuten, wenn Generationstrends, neben Gruppenzwang, ähnlicher Sozialisation und Konsum derselben Fernsehsendungen, eine Physik der Gesellschaft zugrunde liegt? Eine Formel für diese Gesetzmäßigkeit kann an dieser Stelle nicht präsentiert werden, abgesehen davon, da eine solche in den klassischen Sozialwissenschaften nicht zulässig wäre. Dem eigenen Gefühl, dass auf X meist Y folgt, kommen die unterstellten Gestzmäßigkeiten entgegen.
Der Bezug zum Seminarthema "Mediengeneration" ist in doppelter Hinsicht gegeben: Erstens thematisch durch die Beschreibungen einer Generation, die stark durch die Medien sozialisiert worden ist. (In Illies´ Erinnerungen ist es vor allem der Fernseher, dem eine wichtige Rolle zukam). Zweitens durch die Form, als die Illies ein Buch als Medien seiner Ansichten wählt, ebenso wie sämtliche Studien ihre Vermittlung über Medien erreichen. Die Unterschiede dabei weisen dieser Untersuchung ihren Weg: Warum Sprache und Anzahl der Rezipienten zwischen Prosa und wissenschaftlichen Studien so unterschiedlich sind, wird am Ende dieser Untersuchung hoffentlich klarer und jedes für sich hochgeschätzter sein. Viel Freude beim Lesen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Florian Illies Generation Golf im Vergleich mit Jugendstudien
- Popularität des Normalen
- Werteorientierung
- Fehlender Generationskonflikt
- Politisches Engagement
- Musik
- Religion
- Gibt es eine Physik der Gesellschaft?
- Untersuchungsergebnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Florian Illies' Buch „Generation Golf" und vergleicht es mit Jugendstudien, um die unterschiedlichen Methoden und Ergebnisse bei der Beschreibung einer Generation aufzuzeigen. Sie will untersuchen, ob subjektive Selbstwahrnehmung und statistische Erfassung einer Generation zu ähnlichen oder divergenten Aussagen führen.
- Vergleich der Darstellungen von Werten und Lebensentwürfen in „Generation Golf" und Jugendstudien
- Analyse der Rolle von Medien und Sozialisation in der Generation Golf
- Beurteilung des Begriffs „Normalo" im Kontext von Jugendkulturen
- Untersuchung des Einflusses politischer und gesellschaftlicher Konstanz auf die Generation Golf
- Diskussion der Frage, ob es eine „Physik der Gesellschaft" gibt, die Generationen prägt
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Zielsetzung der Arbeit dar und skizziert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen subjektiven Generationsbeschreibungen und Jugendstudien. Sie erläutert die Wahl von „Generation Golf" als Vergleichsgegenstand und die Auswahl der relevanten Themenfelder: Werteorientierung, Musik, politisches Engagement und Religion.
- Florian Illies' Generation Golf im Vergleich mit Jugendstudien: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung der Generation Golf in Illies' Buch. Es untersucht die Popularität des Normalen und die Bedeutung der „Normalos" im Kontext von Jugendkulturen. Weiterhin werden die Wertvorstellungen der Generation Golf im Vergleich zu Jugendstudien diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Generationenforschung, Jugendkulturen, Selbstwahrnehmung, Jugendstudien, „Generation Golf", Florian Illies, Werteorientierung, Mediensozialisation, „Normalos", politische und gesellschaftliche Konstanz.
- Arbeit zitieren
- Simon Hollendung (Autor:in), 2004, Zwischen Selbstwahrnehmung und statistischer Erfassung einer Generation. Florian Illies' Buch "Generation Golf" im Vergleich mit Jugendstudien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45789