Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema der Industriekultur in Schweden. Auch außerhalb der geographischen Forschung wird der Beschäftigung mit Industriekultur eine stetig wachsende Bedeutung zugemessen und es findet sich ein recht umfangreiches Angebot an Publikationen, die das Thema Industriekultur behandeln. In der vorliegenden Arbeit soll nun der Blick einmal in ein europäisches Land gerichtet werden, dass schon in verschiedener Hinsicht vorbildhafte Entwicklungen aufweisen konnte. Daher ist die Frage, wie in Schweden mit Industriekultur umgegangen wird, von besonderem Interesse. In Hinblick auf den Forschungsstand lässt sich sagen, dass das Thema in der Fachliteratur bisher wenig behandelt wurde. Es finden sich nur wenige nicht schwedischsprachige Publikationen, die sich mit der Industriekultur Schwedens auseinandersetzen. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Aufsätze in Zeitschriften zur Industriekultur.
Industriekultur ist eng verknüpft mit der Wirtschaftsgeschichte. Die Bauwerke und industriellen Relikte, mit denen sich die Industriekultur auseinandersetzt, geben Auskunft darüber, wie die Kulturlandschaft eines Raumes im Laufe seiner Geschichte gestaltet wurde. Die industriekulturellen Objekte sind immer auch Ausdruck der Wirtschaftsgeschichte, sie werden gewissermaßen durch sie bedingt und bauen im wahrsten Sinne des Wortes auf einer spezifischen Industriegeschichte auf.
Daher wird in der vorliegenden Arbeit zunächst die Geschichte der schwedischen Industrie von den Anfängen bis hinein ins Zwanzigste Jahrhundert behandelt. Es soll gezeigt werden, wie sich aufgrund der industriellen Nutzbarmachung des Raumes eine einzigartige Kulturlandschaft bildete. Auf welchen Grundlagen baute in Schweden die Entwicklung einer industriellen Gesellschaft auf? Und wie gestaltete sich Schwedens Aufbruch in die Industrialisierung? Neben diesen Fragen werden auch die Auswirkungen des wirtschaftlichen Strukturwandels auf dem Weg zur postindustriellen Gesellschaft behandelt. Dabei wird erläutert, welche politischen Maßnahmen ergriffen wurden, um die Krise der Schwerindustrie abzuwenden. Welche Initiativen und Konzepte wurden entwickelt, um eine Revitalisierung der altindustriellen Regionen zu erreichen? Und welche Rolle spielte in diesem Zusammenhang die Industriekultur?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erster Teil: Geschichte der schwedischen Industrie
- 1. Die Anfänge
- 2. Das Zeitalter der Industrialisierung
- 3. Krise und Strukturwandel
- Zweiter Teil: Industriekultur
- 1. Definition und Entstehungsgeschichte
- 2. Möglichkeiten von Industriekultur
- 3. Zum Stand der Industriekultur in Schweden
- 4. Industriekultureller Bestand in Schweden
- Dritter Teil: Fallbeispiele
- Bergslagen
- 1. Geschichte der Region Bergslagen
- 2. Das Ekomuseum Bergslagen
- 3. Beispiele für Industriedenkmäler innerhalb des Ekomuseums
- Kopparberg
- 1. Geschichte der Region Kopparberg
- 2. Das Weltkulturerbe Kopparberg
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beleuchtet die Industriekultur in Schweden und untersucht die Entwicklung der schwedischen Industrie von ihren Anfängen bis hin zur Gegenwart. Sie analysiert den Einfluss der Industriekultur auf die Wirtschaftsgeschichte und die Kulturlandschaft Schwedens.
- Die Geschichte der schwedischen Industrie und ihre Entwicklung von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert
- Der Einfluss der Industrie auf die Kulturlandschaft und die Entstehung einer spezifischen Industriekultur in Schweden
- Die Bedeutung von Industriekultur für die Revitalisierung altindustrieller Regionen in Schweden
- Die Rolle von Industriekulturdenkmälern als Ausdruck der Wirtschaftsgeschichte und der Bedeutung ihrer Bewahrung und Vermittlung
- Die Herausforderungen des Strukturwandels und die politischen Maßnahmen zur Bewältigung der Krise der Schwerindustrie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über das Thema der Industriekultur in Schweden und erläutert die Forschungsfrage der Arbeit. Sie stellt zudem die Bedeutung von Industriekultur für die Wirtschaftsgeschichte und die Kulturlandschaft Schwedens heraus.
Der erste Teil behandelt die Geschichte der schwedischen Industrie, beginnend mit den Anfängen des Erzabbaus und der Entwicklung des Bruks-Systems. Er beleuchtet die Industrialisierungsphase, die Entstehung neuer Industriebranchen und die Rolle des Exports von Rohstoffen für die Wirtschaftsentwicklung.
Der zweite Teil widmet sich dem Begriff der Industriekultur, definiert ihn und beleuchtet die Bedeutung von Industriekultur für die Revitalisierung altindustrieller Regionen.
Der dritte Teil der Arbeit beleuchtet zwei Regionen mit einem reichen industriekulturellen Erbe: Bergslagen und Kopparberg. Er beschreibt die spezifische Industrieentwicklung in diesen Regionen und analysiert die Bedeutung des Ekomuseums Bergslagen als Instrument der Vermittlung von Industriekultur.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Industriekultur in Schweden und fokussiert auf die Wirtschaftsgeschichte, die Kulturlandschaft, Industriekulturdenkmäler, Revitalisierung altindustrieller Regionen, das Bruks-System, die Montanindustrie, das Ekomuseum Bergslagen und die Entwicklung der Industriekultur in Schweden.
- Arbeit zitieren
- Daniel Lehmann (Autor:in), 2005, Industriekultur in Schweden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45791