Anwendungsfelder und Einsatzmöglichkeiten der Wirtschaftspsychologie


Hausarbeit, 2016

18 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit

2 Verständnis und Einordnung der Wirtschaftspsychologie
2.1 Definition und Erläuterungen
2.2 Historische Entwicklung
2.3 Umfeld der Wirtschaftspsychologie

3 Hauptströme der Wirtschaftspsychologie
3.1 Arbeits- und Organisationspsychologie
3.2 Markt- und Werbepsychologie

4 Praxis der Wirtschaftspsychologie
4.1 Anwendungsfelder der Wirtschaftspsychologie
4.2 Einsatzmöglichkeiten der Wirtschaftspsychologie in Unternehmen

5 Fazit
5.1 Zielerreichung
5.2 Perspektiven

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Hauptstrome der Wirtschaftspsychologie in ihrem Umfeld

Abbildung 2: Anwendungsfelder der Wirtschaftspsychologie

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Anbieter von Marktforschungsstudien

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

„[…]. „Economics without psychology” has not succeeded in explaining important eco- nomic processes and „psychology without economics” has no chance of explaining some of the most common aspects of human behavior.”1 Dieses bekannte Zitat des US-amerikanischen Ökonomen und Psychologen G. Katona lässt erahnen, wie bedeu- tend das Zusammenspiel der Psychologie und der Wirtschaftswissenschaften für die Wirtschaftspsychologie ist.

1.1 Problemstellung

Die Wirtschaftspsychologie ist eine eher junge Wissenschaft. Ein Großteil der Bevölke- rung kann mit dem Begriff der Wirtschaftspsychologie nicht viel assoziieren.2 Die Psy- chologie wird oft nur in Verbindung mit der ‚klinischen Psychologie‘ gebracht, welche sich durchaus mit psychischen Störungen und sogenannten somatischen Erkrankungen befasst.3 Dies trifft auf die Wirtschaftspsychologie allerdings nur bedingt zu. Es geht vielmehr um die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse der Psychologie auf den unternehmerischen Alltag. Sie legt den Schwerpunkt somit auf das menschliche Erleben und Verhalten im wirtschaftlichen Umfeld.4 Die Wirtschaftspsychologie beschäftigt sich u. a. mit Fragen zur Wirkung von Werbung, den Eigenschaften eines guten Verkäu- fers, der Beziehung zwischen Verkäufer und Käufer, den Merkmalen von erfolgreichen Unternehmen und dem Verhalten von Arbeitslosen.5

1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit

Diese Ausarbeitung dient dem Ziel, das Grundverständnis der Wirtschaftspsychologie darzustellen und dem Leser einen ersten Überblick zu diesem Thema zu ermöglichen. Das Themengebiet der Wirtschaftspsychologie ist naturgemäß umfassend, sodass eine vollständige Abbildung im Rahmen dieser Arbeit nicht gewährleistet werden kann. In dem nachfolgenden Kapitel wird die Wirtschaftspsychologie im Allgemeinen erläutert und es werden Hintergrundinformationen dargestellt.

Das anschließende Kapitel 3 zeigt die sog. Hauptströme der Wirtschaftspsychologie auf. Es folgen in Kapitel 4 Informationen zu der Bedeutung und Praxis der Wirtschaftspsy- chologie. Ein Fazit in Verbindung mit Zielerreichung und Perspektiven in Kapitel 5 rundet diese Arbeit ab.

2 Verständnis und Einordnung der Wirtschaftspsychologie

Die Wirtschaftspsychologie versucht von den Akteuren eines Unternehmens, d. h. von den Mitarbeitern, Kunden und Investoren, zu ergründen und die Erkenntnisse für die Steigerung des Unternehmenserfolgs zu nutzen. Zudem kann die Wirtschafts- psychologie zum Schutz vor Fehlentscheidungen für Kunden und Investoren eingesetzt werden. Für jedes Unternehmen ist die Wirtschaftspsychologie daher ein wichtiger Be- standteil.6

2.1 Definition und Erläuterungen

Eine einheitliche Definition des Begriffs ‚Wirtschaftspsychologie‘ lässt sich bislang in der wissenschaftlichen Literatur nicht vorfinden. Ihre prägenden Vertreter wie z. B. H. Münsterberg oder G. Katona definierten Wirtschaftspsychologie unterschiedlich, je nach ihren Perspektiven und Handlungsfeldern. Das Grundverständnis der Wirtschafts- psychologie ist jedoch ein Gleiches. Die Wirtschaftspsychologie kann als eine Kombi- nation der Wissenschaftsdisziplinen Psychologie und Wirtschaftswissenschaften betrachtet werden. Diese beiden Disziplinen beschäftigen sich mit den Thematiken ‚Entscheidung‘, ‚Auswahl‘ und ‚Handel‘.7

Vereinfacht ausgedrückt ist die Psychologie die empirische Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen, während die Wirtschaftswissenschaft sich mit dem Wirt- schaftsaufbau, dessen Ablauf und Zielen beschäftigt. Die Aufgabe der Wirtschaftspsy- chologie ist es, die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dem Bereich der Psychologie auf wirtschaftliche Fragestellungen zu überführen und somit das menschliche Erleben und Verhalten in seiner betriebswirtschaftlichen Umgebungen zu ergründen.8 Der ‚Fak- tor Mensch‘ als Konsument und Produzent spielt hierbei eine zentrale Rolle.9

Die Beständigkeit von Erkenntnissen aus der Wirtschaftspsychologie ist aufgrund der sich kontinuierlich ändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der mensch- lichen Komponente, nicht gegeben. Es geht vielmehr darum, nützliche Erkenntnisse zu erlangen.10

2.2 Historische Entwicklung

Der deutsch-amerikanische Psychologe und Philosoph H. Münsterberg gilt als ‚Vater der Wirtschaftspsychologie‘.11 Mit seinem 1912 in Deutschland veröffentlichtem Buch ‚Psychologie und Wirtschaftsleben‘ legte er den Grundstein für die Anwendung der Psychologie auf Wirtschaftsfragen und schuf Grundlagen für die Arbeits- und Organi- sationspsychologie. Als Begründer der Markt- und Werbepsychologie gilt W. D. Scott. Mit der Veröffentlichung seines Werkes „The Psychology of Advertising“ in 1910 setzte er die Basis für dieses neue Themengebiet und bezieht psychologischen Frage- stellungen auf den Markt und die Werbung. Weitere bedeutende Beiträge zur Entwick- lung der Wirtschaftspsychologie haben u. a. die Vertreter G. Kotana (University of Michigan), G. Schmölders (Universität Köln) und B. Strümpel (FU Berlin) geleistet. Zu den einflussreichen Wirtschaftspsychologen der heutigen Zeit zählen beispielsweise L. von Rosenstiel (Universität München), E. Kirchler (Universität Wien), L. Pelzmann (Klagenfurt) und G. Wiswede (Universität Köln).12

2.3 Umfeld der Wirtschaftspsychologie

Die Wirtschaftspsychologie wird neben der klinischen und pädagogischen Psychologie als Teildisziplin der angewandten Psychologie gehandelt. Die angewandte Psychologie lebt durch die Verknüpfung von Theorie, Praxis und Forschung, so auch die Wirt- schaftspsychologie. Neben der angewandten Psychologie fundieren die grundlagenori- entierte Psychologie, welche sich mit Theorien befasst und die praktische Psychologie, welche sich hauptsächlich auf die Praxis fokussiert.13

Neben der Wirtschaftspsychologie gibt es weitere Wissenschaften, die die Wirtschaft betrachten, allerdings aus unterschiedlichen Sichtweisen. Zu diesen Wissenschaften zählen u. a. die Betriebswirtschaftslehre, die Soziologie, die Biologie, die Ökonomie, die Kultur- und die Kommunikationswissenschaften. Es besteht daher ein enger Aus- tausch zwischen der Wirtschaftspsychologie und diesen sogenannten Nachbarwissen- schaften.14

3 Hauptströme der Wirtschaftspsychologie

Die Wirtschaftspsychologie lässt sich in unterschiedliche Anwendungsbereiche, soge- nannte Hauptströme, aufgliedern. Oftmals werden unterschiedliche, jedoch sich ähneln- de Begriffe für die einzelnen Disziplinen der Wirtschaftspsychologie verwendet.15

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Abbildung nach: Wirtschaftspsychologische Gesellschaft, © Dr. Florian Becker (2016d); Universität Osnabrück (2016).

Abbildung 1: Hauptströme der Wirtschaftspsychologie in ihrem Umfeld

Ausgehend von den ursprünglichen Hauptströmen Arbeits- und Organisationspsycholo- gie sowie Markt- und Werbepsychologie sind im Laufe der Forschung weitere Un- terströmungen hinzugekommen.16 Hierzu zählen u. a. die Konsumentenpsychologie, die ökonomischen Psychologie auch Finanzpsychologie genannt, die Psychologie gesamt- wirtschaftlicher Prozesse und die Führungs- oder Personalpsychologie.17

3.1 Arbeits- und Organisationspsychologie

Der Hauptstrom Arbeits- und Organisationspsychologie betrachtet den Mensch als Pro- duzent. Unter dieser Strömung können z. B. die Betriebs- und die Personalpsychologie eingegliedert werden.18 Die Arbeitspsychologie stellt die Arbeitstätigkeit und deren Ge- staltung in den Mittelpunkt psychologischer Analysen und Bewertungen. Die Organisa- tionspsychologie konzentriert sich hingegen mehr auf die Personen einer Organisation, d. h. sie fokussiert das Erleben, das Verhalten und die Interkationen von Mitarbeitern.19 Gemeinsam ergründen diese beiden Disziplinen das Arbeitsleben in einer Organisation aus der psychologischen Perspektive. Sie suchen nach Antworten auf psychologische Fragen zu dem Führungsverhalten, Personalthemen -wie Auswahl, Entwicklung und Personalmarketing-, zur Organisationsentwicklung, -diagnose und -kultur, sowie zur Arbeitseinstellung, -motivation, -analyse, -gestaltung und Arbeitsbelastung hinsichtlich Stress und Gesundheit. Darüber hinaus werden auch Themen wie z. B. die Einführung neuer Technologien in die Arbeitswelt, Ethik oder gesellschaftliche Verantwortung thematisiert.20

3.2 Markt- und Werbepsychologie

Im Gegensatz zum ersten Hauptstrom betrachtet der Hauptstrom Markt- und Werbepsy- chologie den Menschen als Konsumenten. Zu den Teildisziplinen dieses Hauptstroms können die Konsumentenpsychologie, Marketingpsychologie und ökonomische Psycho- logie, sowie die Psychologie gesamtwirtschaftlicher Prozesse gezählt werden. Die Grenzen dieser Teildisziplinen sind verschwommen und nur schwer voneinander abgrenzbar. Die Marktpsychologie stellt das Verhalten und das Erleben der Marktteil- nehmer in der Rolle als Anbieter, Nachfrager und Marktfunktionären, wie Staat oder Verbraucherschutzorganisationen in den Mittelpunkt. Die Werbepsychologie beschäf- tigt sich hingegen die Wahrnehmen und das Verhalten von Menschen in Bezug auf Werbung.21 Dieser Hauptstrom stellt sich psychologischen Fragestellungen zu Markt und Werbung, wie z. B. zu Markteinflussfaktoren, Marktveränderungen, Verhalten von Marktteilnehmer, Wirkung von Werbung und Gestaltung von Werbekampagnen.

[...]


Es wird darauf hingewiesen, dass alle personenbezogenen Bezeichnungen sich auf beide Geschlechter beziehen, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit die männliche Form verwendet wird.

1 Katona, G. (1975), S. 9, zitiert nach Antonides, G. (1991), S. 4.

2 Vgl. Lyding, L. (2014).

3 Vgl. Jungnitsch, G. (2009), S. 13.

4 Vgl. Lyding, L. (2014).

5 Vgl. Spieß, E. (2005), S. 5.

6 Vgl. Mevaleo (2016).

7 Vgl. Kirchler, E. (2011), S. 5.

8 Vgl. o.V. (2016).

9 Vgl. Moser, K. (2007), S. 2; Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsychologie (2016).

10 Vgl. Burgand, W., Koop, B., Liebig, C. (2004), S. 23.

11 Vgl. Wirtschaftspsychologische Gesellschaft (2016a).

12 Vgl. Spieß, E. (2005), S. 5.

13 Vgl. Wirtschaftspsychologische Gesellschaft (2016b).

14 Vgl. Wirtschaftspsychologische Gesellschaft (2016c).

15 Vgl. Wirtschaftspsychologische Gesellschaft (2016d).

16 Vgl. Spieß, E. (2005), S. 6; Wirtschaftspsychologische Gesellschaft (2016a); Wirtschaftspsychologi- sche Gesellschaft (2016e).

17 Vgl. Wirtschaftspsychologische Gesellschaft (2016d).

18 Vgl. Wirtschaftspsychologische Gesellschaft (2016d).

19 Vgl. Universität Osnabrück (2016).

20 Vgl. Universität Osnabrück (2016).

21 Vgl. Wirtschaftspsychologische Gesellschaft (2016f).

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Anwendungsfelder und Einsatzmöglichkeiten der Wirtschaftspsychologie
Hochschule
FOM Essen, Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Hochschulleitung Essen früher Fachhochschule
Note
2,3
Autor
Jahr
2016
Seiten
18
Katalognummer
V458027
ISBN (eBook)
9783668896864
ISBN (Buch)
9783668896871
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wirtschaftspsychologie, Psychologie, wirtschaftswissenschaften, wirtschaft, Arbeitspsychologie, Marktpsychologie, Organisationspsychologie, Werbepsychologie
Arbeit zitieren
Marina Gentgen (Autor:in), 2016, Anwendungsfelder und Einsatzmöglichkeiten der Wirtschaftspsychologie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458027

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