In welchen Formen, durch welche Strategien und mittels welcher Diskurse gelingt es der von Foucault beschriebenen Biomacht von der Ebene des gesellschaftlichen Gesamtkörpers bis in die individuellsten Dimensionen des einzelnen Individuums vorzudringen? Auf welche Weise ermöglicht das Sexualitätsdispositiv den Körper, die Sinne und die Lust jedes Einzelnen zu überwachen und mit maximaler Effektivität nutzbar zu machen? Das Augenmerk der vorliegenden Arbeit richtet sich auf die zentrale Leitfrage, welche Rolle das Sexualitätsdispositiv für die Funktionalität der Biopolitik spielt.
Foucaults Begründung für die Entstehung der sogenannten „Biomacht“ und der dahinter ste-henden Mechanismen ist aufs engste verknüpft mit dem Ankerpunkt der Sexualität. Foucaults Theorie der Existenz eines Sexualitätsdispositivs und dessen weitreichende Folgen für die Funktionsweise des gesellschaftlichen Zusammenlebens, führte zu einer Flut von Rezeption seines Gedankenguts durch unterschiedliche Autoren. Nichtdestotrotz hält seine poltiktheoretische Konzeption aufgrund ihrer Komplexität und Vielschichtigkeit in einigen Kernpunkten bis heute reichlich Stoff für Diskussionsbedarf bereit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Bezug der Biomacht zur foucaultschen Konzeption der Sexualität
- Schaffenskontext und Forschungsinteresse Foucaults
- Die Biomacht als Resultat eines geschichtlichen Entwicklungsprozesses
- Die Relation zwischen der Disziplinarmacht und Sexualität
- Die Auswirkungen der Sexualität auf den Gesamtkörper
- Rolle und Funktion des Sexualitätsdispositivs innerhalb der Biomacht
- Die Bedeutung des foucaultschen Terminus „Dispositiv“
- Das Sexualitätsdispostiv und dessen paradigmatische Komplexe
- Die Hysterisierung des weiblichen Körpers
- Die Pädagogisierung des kindlichen Sexes
- Die Sozialisierung des Fortpflanzungsverhaltens
- Die Psychiatrisierung der perversen Lust
- Die Entstehung des modernen Rassismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle des Sexualitätsdispositivs im Kontext von Michel Foucaults Biomacht-Theorie. Ziel ist es, die Funktionsweise dieses Dispositivs und seine Bedeutung für die Kontrolle und Disziplinierung von Individuen im Rahmen der Biomacht zu analysieren.
- Der Schaffenskontext und das Forschungsinteresse Foucaults
- Die Entstehung und Entwicklung der Biomacht
- Die Beziehung zwischen Disziplinarmacht und Sexualität
- Die Bedeutung des Sexualitätsdispositivs als Instrument der Macht
- Die Folgen des Sexualitätsdispositivs für die Gesellschaft, insbesondere die Entstehung des modernen Rassismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Biomacht und des Sexualitätsdispositivs ein und stellt die Relevanz von Foucaults Theorie dar. Anschließend werden der Schaffenskontext und das Forschungsinteresse Foucaults beleuchtet. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Entstehung der Biomacht im historischen Kontext und der Beziehung zwischen Disziplinarmacht und Sexualität. Das dritte Kapitel analysiert die Funktion des Sexualitätsdispositivs im Rahmen der Biomacht, wobei die paradigmatischen Komplexe wie die Hysterisierung des weiblichen Körpers und die Pädagogisierung des kindlichen Sexes untersucht werden.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Biomacht, Sexualitätsdispositiv, Michel Foucault, Disziplinarmacht, Gouvernementalität, Hysterisierung, Pädagogisierung, Sozialisierung, Psychiatrisierung, moderner Rassismus.
- Arbeit zitieren
- Lucius Müller (Autor:in), 2014, Das Sexualitätsdispositiv im Rahmen von Michel Foucaults Theorie der Biomacht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458077