In dieser Hausarbeit soll es um die Darstellung von Maskulinität in Thomas Manns 1924 veröffentlichten Roman "Der Zauberberg" gehen.
Zunächst wird ein historischer Überblick zu der Konstruktion von Maskulinität und den entsprechenden männlichen Idealen vom 18. – 20. Jahrhundert herausgearbeitet, um weiterhin zu argumentieren, dass die Hauptfigur des Romans, Hans Castorp, nicht den damaligen Idealen eines Mannes entspricht.
Anhand einer detaillierten Analyse der Hauptfigur und wichtiger Textstellen des Romans soll die These, die von seiner Unmännlichkeit aus damaliger Sicht ausgeht, bewiesen werden.
Außerdem soll dargestellt werden, dass Hans Castorp homosexuelle Tendenzen und Phantasien aufweist, die er schon im Alter von dreizehn Jahren in Gestalt seiner Verliebtheit für den Schulkameraden Pribislav Hippe wahrnimmt und im Lungensanatorium in Davos erneut erlebt.
Es wird dabei argumentiert, dass Hans Castorps Verliebtheit für die Russin Clawdia Chauchat während seines Aufenthalts im Sanatorium auf ihrer Ähnlichkeit mit seiner früheren Vernarrtheit für den Schulkameraden Pribislav Hippe basiert und sie somit eine bloße „Inkarnation Hippes“ und seiner homosexuellen Phantasie ist.
Abschließend wird der Schluss gezogen, dass Hans Castorp aufgrund seiner homosexuellen Neigungen als Anti-Typ des männlichen Ideals des 20. Jahrhunderts bezeichnet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Konstruktion von Männlichkeit vom 18. - 20. Jahrhundert
- Hans Castorp - Anti-Typ des bürgerlichen Männlichkeitsideals.
- Hans Castorps äußere Erscheinung und Charakter
- Hans Castorp und Homosexualität
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Darstellung von Maskulinität in Thomas Manns Roman „Der Zauberberg“ (1924). Zunächst wird ein historischer Überblick über die Konstruktion von Männlichkeit und die entsprechenden männlichen Ideale vom 18. bis zum 20. Jahrhundert gegeben. Im Anschluss soll argumentiert werden, dass die Hauptfigur des Romans, Hans Castorp, nicht den damaligen Idealen eines Mannes entspricht.
- Historische Entwicklung des Männlichkeitskonzepts vom 18. bis zum 20. Jahrhundert
- Analyse der Hauptfigur Hans Castorp und seiner Abweichung von den gängigen Männlichkeitsnormen
- Darstellung von Hans Castorps homosexuellen Tendenzen und Phantasien
- Interpretation von Hans Castorps Beziehung zu Clawdia Chauchat im Kontext seiner homosexuellen Veranlagung
- Beurteilung von Hans Castorps Rolle als Anti-Typ des männlichen Ideals im 20. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert die Zielsetzung der Hausarbeit und stellt die These auf, dass Hans Castorp ein Anti-Typ des männlichen Ideals des 20. Jahrhunderts darstellt. Das zweite Kapitel beleuchtet die historische Konstruktion von Männlichkeit vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Es zeigt, wie das Ideal von Männlichkeit durch wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskurse geprägt wurde und sich an körperlichen, geistigen und moralischen Normen orientierte. Das dritte Kapitel analysiert Hans Castorps Charakter und seine Beziehung zu den gesellschaftlichen Männlichkeitsnormen. Es argumentiert, dass Hans Castorp aufgrund seiner homosexuellen Neigungen und seiner Unfähigkeit, den Erwartungen des traditionellen Männlichkeitsbildes gerecht zu werden, als Anti-Typ des männlichen Ideals des 20. Jahrhunderts gelten kann.
Schlüsselwörter
Männlichkeit, Maskulinität, Homosexualität, „Der Zauberberg“, Thomas Mann, Hans Castorp, Anti-Typ, 18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, Geschlechtsidentität, Körperpädagogik, Schwarze Pädagogik, Winckelmann, Duelle, Clawdia Chauchat.
- Arbeit zitieren
- Katharina Zeiger (Autor:in), 2014, Die Darstellung von Maskulinität in Thomas Manns "Der Zauberberg". Hans Castorp als Anti-Typ des männlichen Ideals des 20. Jahrhunderts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458185