Das Konzept der Selbststeuerung in Bezug auf das Lernen, die Leistung und die Motivation


Hausarbeit, 2016

17 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Das Konzept "Selbststeuerung"
2.1 Theoretischer Hintergrund, Komponenten und Definitionen der Selbst-
steuerung
2.2 "Investigating Self-Regulation and Motivation: Historical Background, Methodological Developments, and Future Prospects" - Barry J. Zimmerman (2008)
2.3 Der Zusammenhang zwischen Lernen & Leistung und der Komponente Selbstregulation -Das selbstregulierte Lernen-
2.4 Das hypothetische Wirksamkeitsmodell der Selbstregulation

3. Motivations- und Selbstregulationsstrategien von Lernprozessen
3.1 "Selbstgesteuertes Lernen durch Lernpfade" - R. Schmidt (2009)

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Basierend auf dem gehaltenen Referat zum Thema "Selbststeuerung" geht es in der anschließenden Hausarbeit darum, das Konzept der Selbstregulation als Form der willentlichen Steuerung im Hinblick auf das Lernen und die Leistung näher zu erörtern und somit die Verbindung zum Seminar herzustellen. Nach einer einführenden Begriffsdefinition wird nachfolgend speziell Bezug genommen auf den Zusammenhang zwischen der Selbstregulation, dem Lernen, der Leistung und der Motivation. Dabei soll erläutert werden, welche Rolle unter anderem die Motivation beim selbstregulierten Lernen (SRL) spielt und welche gewichtige Verbindung besteht zwischen dem tatsächlichen Lernerfolg und der Fähigkeit, selbstregulative Kompetenzen effektiv einzusetzen. Abschließend werden eventuelle Förderungsmöglichkeiten des selbstregulierten Lernens aufgezeigt.

Den Impuls für diese Themenwahl lieferten durchgeführte Recherchen über Studien von Barry J. Zimmerman, der als Professor für Pädagogische Psychologie in New York tätig ist und unzählige interessante Publikationen zum Thema Lernen und Motivation geschrieben hat. Sein Fokus richtet sich unter anderem auf das selbstregulierte Lernen, welches sich als enorm wichtig für den Lernerfolg erwiesen hat. Es ist in der Tat so, dass Intelligenz allein nicht ausreicht, um erfolgreich zu lernen. Selbstregulative Kompetenzen sind wichtig in allen Lebensbereichen. Gemäß Wild und Möller (2015) ist es aufgrund dessen von elementarer Bedeutung, neben der Vermittlung von Fachwissen die Entwicklung der Fähigkeit zum eigenverantwortlichen, selbstregulierten Lernen als Hauptaufgabe von Bildung und Erziehung anzusehen. Spezielle Lernkompetenzen sind erforderlich, um sich neues Wissen selbstständig aneignen zu können und somit die Möglichkeit zu erlangen, den Lernprozess eigenverantwortlich zu strukturieren und zu reflektieren (Wild & Möller, 2015).

2. Das Konzept "Selbststeuerung"

2.1 Theoretischer Hintergrund, Komponenten und Definitionen der Selbststeuerun

Laut Kuhl (2010) lässt sich in der Psychologie der Begriff der Selbststeuerung umgangssprachlich mit dem Begriff des Willens beziehungsweise der Willenskraft umschreiben. In den Anfängen des 20. Jahrhunderts war der Beginn der experimentellen Willensforschung und bis dahin wurden Begriffe wie Selbststeuerung oder der Wille als Scheinerklärungen abgelehnt, da man sich das ganze Konstrukt nicht wirklich erklären konnte. Dies zeigte sich unter anderem in der Annahme, es gäbe keine Steuerzentrale im Gehirn und die Leistung des Gehirns funktioniere ausschließlich aufgrund des Zusammenwirkens vieler Netzwerke. Diese Annahme konnten jedoch Neurobiologen im Laufe der Zeit widerlegen, indem sie darauf hinwiesen, dass es sehr wohl eine Region im Gehirn (Stammhirn) gibt, welche die Funktion einer Art Führungszentrale übernimmt, die mit Hilfe von verschiedenen Teilfunktionen Informationen aus allen Ebenen der Persönlichkeit aufnimmt. Funktion hierbei soll sein, bei jeder zu erledigenden Aufgabe immer diejenigen psychischen Funktionen oder Systeme aufzurufen und zu koordinieren, die zur Lösung der Aufgabe am besten geeignet sind. Hierdurch findet eine Beeinflussung der Persönlichkeit statt im Interesse einer optimierten Zielerreichung und/oder Selbstentwicklung. Die Komponenten der Selbststeuerung, die Baumann und Kuhl (2005) als Selbststeuerungskompetenzen bezeichnen, werden unterteilt in Zielverfolgung und Selbstkontrolle einerseits sowie Selbstbestimmung und Selbstregulation andererseits. Zielverfolgung ist in an dieser Stelle als die Fähigkeit zu definieren, Ziele aufrecht zu erhalten, auch wenn Hemmnisse oder Schwierigkeiten auftreten. Sie wird unterstützt durch die Steuerungsform der Selbstkontrolle, die Baumann und Kuhl (2005) als die willentliche Unterdrückung selbstrelevanter Bedürfnisse beschreiben, um ein Ziel zu erreichen. Sie beruht auf bewussten und sprachnahen Verarbeitungsprozessen und gleicht einer Art "inneren Diktatur", was bedeutet, dass alle Stimmen, die nicht hilfreich sind für die Zielerreichung, bewusst unterdrückt werden, um Ablenkungen bei der Zielsetzung zu vermeiden. Die Selbstbestimmung ist als die Fähigkeit zu verstehen, in Übereinstimmung mit eigenen Wünschen, Bedürfnissen und Überzeugungen zu handeln und wird unterstützt durch die Steuerungsform der Selbstregulation, bei der es um die Bildung selbstkongruenter Ziele und um deren bedachte Umsetzung geht. Diese zuvor genannten Kompetenzen sind notwendig für eine optimale Selbststeuerung und nur hinreichend, wenn sie auch effizient unter Stress eingesetzt werden können. Anderenfalls droht bei einer stressbedingten Minderung im Einsatz von Selbstkontrolle die Willenshemmung und bei einer stressbedingten Minderung im Einsatz von Selbstregulation die Selbsthemmung. In diesem Zusammenhang sind aufgrund dessen spezielle Strategien oder Fähigkeiten vonnöten, um die gerade eben genannten Kompetenzen umsetzen und effektiv nutzen zu können. Im Gegensatz zur Selbstkontrolle fungiert die Selbstregulation hingegen als eine Art "innere Demokratie", bei der Ziele flexibel und kreativ umgesetzt werden können, da sowohl eigene als auch fremde Bedürfnisse, Gefühle und Werte gleichzeitig berücksichtigt werden können. Die Selbstregulation verläuft weitgehend unbewusst und beruht auf intuitiven, parallelen Verarbeitungsprozessen.

2.2 Studie 1: "Investigating Self-Regulation and Motivation: Historical Background, Methodological Developments, and Future Prospects" - Barry J. Zimmerman (2008)- Zusammenfassung

Der genannte Artikel von B. J. Zimmerman (2008) zum Thema "selbstgesteuertes Lernen" versucht die wichtige Frage zu beantworten, wie es Schülern möglich sein kann, "Meister ihrer eigenen Lernprozesse zu werden". Geistige Fähigkeiten, Leistung oder Geschick allein reichen nicht aus, stattdessen handelt es sich hierbei um einen selbstgesteuerten pro-aktiven Prozess, bei dem aufgabenbezogene Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen umgesetzt werden können. Selbstregulation als Schlüsselkompetenz spielt eine bedeutsame Rolle in allen Lernsituationen. Erste Versuche, selbstgesteuertes Lernen (SRL) unter Verwendung von Fragebögen und Interviews erfolgreich zu messen, existierten bereits. Jetzt ging Zimmerman erstmals der Frage nach, wie SRL mittels "Online-Forschung" gemessen werden kann und wie diese selbstregulativen Strategien effektiv erlernt werden können. In den 80er Jahren wurde eine Reihe von Messinstrumenten entwickelt, die SRL als kognitives, metakognitives und motivationales Konstrukt bezeichneten (Zimmerman, 2008). LASSI, MSLQ und SRLIS sind drei aufgeführte Maße, die Motivation, Metakognition und das Verhalten der Schüler messen sollte. Zimmerman (2000) stellte in diesem Zusammenhang ein zyklisches Modell des SRL vor, in welchem das selbstregulierte Lernen als Drei-Phasen-Prozess betrachtet wird: Die erste Phase ("Forethought Phase") ist die "Vorbereitungsphase" oder man könnte sie auch als "Planungsphase" definieren, deren Hauptaugenmerk die Zielsetzung sowie die strategische Planung ist. Diese zwei Indikatoren gelten als Schlüssel der Selbstregulationsprozesse. In dieser Phase beginnt der Lernende mit der Anwendung selbstgesteuerter Lernstrategien. Die zweite Phase ("Performance Phase") lässt sich als eine Art Phase der Leistung oder Handlungsphase umschreiben und konzentriert sich auf die Selbstkontrolle und aufgabenbezogene Strategien. Die letzte Phase ("Self-Reflection Phase") ist die Phase der Selbstreflexion, an der laut Zimmerman (2000) Prozesse der Selbstreflexion und Selbstevaluation beteiligt sind. In dieser Phase reflektieren die Lernenden den Lernprozess und können somit ihren eigenen Erfolg oder Misserfolg einschätzen. Eine Ergebnisfrage der Reflektionsphase könnte in etwa so lauten :"Ist es mir gelungen...?" oder "Konnte ich mein gesetztes Ziel erreichen"? Hieran wird deutlich, dass der Lernende selbst aktiv, zielgerichtet und motiviert sein muss, um Selbstregulationsstrategien effektiv anwenden zu können. Bislang existiert wachsende empirische Unterstützung für dieses eben beschriebene Modell. Die Forschung hat gezeigt, dass Schulleistungen eng mit der Phase der Selbstreflexion und der Motivation verknüpft sind. Studien im sportlichen Bereich haben unter anderem heraus gefunden, dass Experten im Gegensatz zu Anfängern SRL-Prozesse effektiver einsetzen und dadurch über eine größere Motivation verfügen. Fest steht, dass Schüler von den selbstregulativen Strategien profitieren und das es äußerst sinnvoll ist, das selbstgesteuerte Lernen bereits früh zu fördern (Zimmerman, 2008). Dennoch wird allgemein gesehen mehr Forschung in diesem Bereich vonnöten sein, um das Selbstregulierungsverhalten genau vorhersagen zu können und eine präzise Antwort auf die eingangs gestellte Frage zu erlangen. Auch fehlen hier noch empirische Nachweise, wie man einer sinkenden Motivation des Lernenden am besten gegensteuern kann.

2.3 Der Zusammenhang zwischen Lernen Leistung und der Komponente Selbstregulation - Das selbstregulierte Lernen

Um in der Gesellschaft zurecht zu kommen, wird es immer wichtiger, Verantwortung für den eigenen Lernfortschritt zu übernehmen und dabei spielt das Konzept der Selbstregulation eine bedeutsame Rolle. Es erscheint immer wichtiger, die Schüler als aktive Lerner auszubilden und so auf einen lebenslangen Lernprozess vorzubereiten, damit sie in der Lage sind, sich durch Lernstrategien selbstständig Wissen anzueignen. Hierbei ist eine motivierte, selbstverantwortliche und reflektierende Haltung im Lernprozess essentiell. Lehrkräfte und Eltern können hierbei zusätzlich effektiv unterstützen und dadurch auch für einen nachhaltigen Lernerfolg und bessere Leistungen sorgen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Das Konzept der Selbststeuerung in Bezug auf das Lernen, die Leistung und die Motivation
Hochschule
Universität Erfurt
Note
1,3
Autor
Jahr
2016
Seiten
17
Katalognummer
V458192
ISBN (eBook)
9783668895263
ISBN (Buch)
9783668895270
Sprache
Deutsch
Schlagworte
konzept, selbststeuerung, bezug, lernen, leistung, motivation
Arbeit zitieren
Sandra Schulz (Autor:in), 2016, Das Konzept der Selbststeuerung in Bezug auf das Lernen, die Leistung und die Motivation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458192

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