Der Fokus dieser Arbeit liegt darauf, wie Männlichkeiten in fiktionalen Fernsehformaten konstruiert werden. TV-Serien haben mittlerweile vor allem im US-Markt riesige Budgets, locken renommierte und etablierte SchauspielerInnen und FilmemacherInnen und haben durch ihre Lauflänge von bis zu 60 Minuten pro Folge einen Spielraum für die Entwicklung der Charaktere und Storylines, der Spielfilmen verweigert wird. Außerdem haben TV-Serien mittlerweile eingeschworene Fangemeinden, die mit großen Hollywood-Produktionen mithalten können und einen riesigen Einfluss auf die (Pop)kultur. Der Hype um viele TV-Sendungen wird auf Social-Media-Kanälen weiter ausgelebt und verstärkt.
Eine TV-Serie, die in den letzten Jahren unbestritten als Highlight des Quality-TV gefeiert wurde, ist „True Detective“ (Pizzolatto, 2014). Das TV-Krimidrama sicherte sich schnell Lob. Besonders die erste Staffel von „True Detective“ wurde nach ihrer Ausstrahlung von Kritikern und Publikum für Plot, Drehbuch und die schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller Matthew McConaughey und Woody Harrelson gefeiert. Sie wurde unter anderem mit einem Primetime Emmy Award ausgezeichnet und sowie Matthew McConaughey als auch Woody Harrelson waren bei den Golden Globe Awards in der Kategorie „Best Actor – Miniseries or Television Film“ nominiert. Trotz des Erfolgs taten sich viele Kritiker und Kritikerinnen schwer mit der Serie in Hinblick auf ihren Umgang mit Männlichkeit und der Darstellung weiblicher Charaktere (wie etwa Emily Nussbaum von dem New Yorker). Die männlichen Protagonisten Rustin „Rust“ Cohle (Matthew McConaughey) und Martin „Marty“ Hart (Woody Harrelson), die im ländlichen Louisiana den Mord an einer Prostituierten ermitteln, stehen im Fokus der Erzählung. Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Staffel bildet das Konzept der Männlichkeit ein Schlüsselmotiv. Aus der Dichotomie der Serie als ein auf der einen Seite von der Kritik gefeiertes (zahlreiche Award-Nominierungen, IMDb-Rating von 9,1/10, große Fangemeinde) und auf der anderen Seite für seine Männlichkeitsrepräsentation gerügtes Fernsehformat entspringt das Forschungsinteresse dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Men's Studies
- 2.1 Entwicklung, Fokus und Stand der Männerforschung
- 2.2 Exkurs: Der weiße Heteromann als Angriffsfläche
- 3. Männlichkeit(en) theoretisieren: Entscheidende Konzepte
- 3.1 Männlichkeit ± Weiblichkeit
- 3.2 Männlichkeit Männlichkeit
- 3.3 Männlichkeit = Macht
- 4. Zwischenfazit Männlichkeit(en)
- 5. Die mediale Konstruktion von Männlichkeit(en)
- 5.1 Gender Media Studies
- 5.2 Konstruierte Männlichkeiten im Fokus der Forschung
- 5.3 Männlichkeitskonstruktionen und die Rolle der populären Medien
- 5.4 ,,The male-centered serial” (Lotz, 2014)
- 6. Untersuchungsgegenstand
- 6.1 ,,True Detective\" (2014, Pizzolatto)
- 6.2 Das Polizei- und Krimidrama als maskulines Genre
- 7. Methodisches Vorgehen
- 8. Analyse „True Detective\" (Pizzolatto, 2014)
- 8.1 Staffel 1 (2014)
- 8.2. Staffel 2 (2015)
- 8.3 Abschließender Vergleich
- 9. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit untersucht, wie Männlichkeit in der Anthologieserie „True Detective\" (Pizzolatto, 2014) medieninszeniert wird. Sie befasst sich dabei mit dem medialen Einfluss von Fernsehserien auf die Konstruktion von Männlichkeitsbildern und beleuchtet die Rolle von „True Detective\" in der Darstellung von konventionellen und problematischen Männlichkeitsbildern.
- Die Restitution und Problematik von konventionellen Männlichkeitsbildern in „True Detective\"
- Die Frage, ob sich in den Staffeln der Serie ein dominantes Männlichkeitsbild abzeichnet
- Die Konflikte, denen sich die (männlichen) Hauptcharaktere der Serie stellen müssen
- Die Analyse, ob die Serie plurale oder stereotypisierte Formen von Männlichkeiten präsentiert
- Die Repräsentation weiblicher Charaktere in der Serie und die Positionierung von Weiblichkeit im Vergleich zu Männlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Ausgangspunkt für die Analyse von Männlichkeitsbildern in „True Detective\" liefert. Anschließend werden in Kapitel 2 die Grundlagen der Männerforschung sowie wichtige Konzepte zur Theoretisierung von Männlichkeit(en) beleuchtet. Kapitel 3 widmet sich der medialen Konstruktion von Männlichkeit(en) und untersucht die Rolle von Fernsehserien als Repräsentationsmedium. In Kapitel 4 wird der Untersuchungsgegenstand „True Detective\" näher beleuchtet und seine Rolle als maskulines Genre betrachtet. Kapitel 5 beschreibt das methodische Vorgehen der Arbeit und die Analyse von „True Detective“ in den beiden Staffeln. Das Kapitel 6 bildet den Abschluss der Arbeit und fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die mediale Konstruktion von Männlichkeit(en), wobei die Darstellung von Männlichkeit in der Fernsehserie „True Detective\" im Fokus steht. Wichtige Schlüsselwörter sind: Männlichkeitsbilder, Fernsehserien, Gender Media Studies, „True Detective\", Anthologieserie, konventionelle Männlichkeit, problematische Männlichkeit, maskulines Genre, qualitative Film- und Fernsehanalyse.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2016, "Bad cop/bad cop?" Zur Darstellung von Männlichkeit in "True Detective" (Pizzolatto, 2014), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458779