Diese Arbeit wendet die "Rhetorical Structure Theory" von Mann und Thompson (1987) auf zwei Texte an. Dabei sollen nicht nur die rhetorischen Strukturen aufgedeckt, sondern auch ihre Häufigkeit und Art untersucht werden. Die Basis der folgenden Analyse bilden zwei sogenannte Editorials, zwei Vorworte des Herausgebers in Magazinen.
Dabei wurden mit SPORTBILD und GRAZIA zwei wöchentlich erscheinende Zeitschriften gewählt, mit zwar unterschiedlichen Zielgruppen jedoch beide eher Boulevardpresse zuzuordnen. Während sich die SPORTBILD dabei an den sportinteressierten, tendenziell männlichen Leser richtet, soll die GRAZIA eher die an Prominenten-News und Mode interessierte Frau ansprechen. Beide Veröffentlichungen befinden sich im unteren Preissegment.
Die RST ist eine deskriptive Theorie über hierarchische Struktur von Texten. Dabei untersucht sie die Beziehungen benachbarter Textsegmente und zeigt mittels Schemata ihre hierarchische Ordnung und damit ihre Struktur auf. Kohärenz besteht demnach nicht nur lokal sondern auch rekursiv zwischen den größeren Textabschnitten. Die RST findet insbesondere in der automatischen Textgenerierung Anwendung und wird diesbezüglich breit besprochen.
Ziel der Untersuchung ist es, herauszufinden, wie ähnlich oder unterschiedlich die rhetorische Struktur von Texten in ähnlichen Publikationen mit verschiedenen Zielgruppen ist. Dabei ist vor allem von Interesse inwiefern sich die Art und Häufigkeit der Relationen voneinander unterscheidet. Weiter soll natürlich die Praktikabilität der RST erfahren und über die Grenzen und Möglichkeiten bei der Anwendung berichtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Rhetorical Structure Theory
- Anforderungen und Einschränkungen
- Baumstruktur
- Typen der Relationen (presentational vs. subject matter)
- Relationen
- EVALUATION
- ANTITHESIS und CONCESSION
- Analyse
- Daten
- Analysevorgang
- Analyseergebnisse
- GRAZIA
- SPORTBILD
- Vergleich und Diskussion der Ergebnisse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Rhetorical Structure Theory (RST) von Mann und Thompson (1987) anhand einer Analyse von Editorials aus den Zeitschriften GRAZIA und SPORTBILD. Ziel ist es, die Ähnlichkeiten und Unterschiede in der rhetorischen Struktur von Texten in ähnlichen Publikationen mit unterschiedlichen Zielgruppen herauszufinden. Insbesondere soll untersucht werden, inwiefern sich die Art und Häufigkeit der Relationen voneinander unterscheiden. Darüber hinaus soll die Praktikabilität der RST untersucht und über die Grenzen und Möglichkeiten der Anwendung berichtet werden.
- Analyse der Rhetorical Structure Theory (RST)
- Vergleich der rhetorischen Struktur von Editorials in GRAZIA und SPORTBILD
- Untersuchung der Häufigkeit und Art der Relationen in den Texten
- Bewertung der Praktikabilität und der Grenzen der RST-Methode
- Analyse der Zielgruppenunterschiede in der Anwendung der RST
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Rhetorical Structure Theory (RST) als deskriptive Theorie der hierarchischen Textstruktur vor. Die RST analysiert die Beziehungen zwischen benachbarten Textsegmenten und zeigt mittels Schemata ihre hierarchische Ordnung und Struktur auf. Die Arbeit untersucht die Anwendung der RST auf Editorials der Zeitschriften GRAZIA und SPORTBILD, um die rhetorischen Strukturen, ihre Häufigkeit und Art zu analysieren. Ziel ist es, die Ähnlichkeiten und Unterschiede in der rhetorischen Struktur von Texten in ähnlichen Publikationen mit unterschiedlichen Zielgruppen zu untersuchen.
Kapitel 2 erläutert die Grundlagen der Rhetorical Structure Theory (RST) von Mann und Thompson (1987). Die RST beschreibt die Kohärenz von Texten durch die Beziehungen ihrer kleinsten Einheiten, die als Spannen bezeichnet werden. Die Spannen sind durch Diskursrelationen miteinander verbunden, die anhand eines Katalogs möglicher Beziehungen beschrieben werden. Das Kapitel erklärt die vier Dimensionen, anhand derer die Art der Beziehung zwischen den Spannen bestimmt wird.
Kapitel 3 behandelt die Anforderungen und Einschränkungen der RST-Methode. Die Baumstruktur, die sich bei der Analyse bildet, ist zwar praktisch und leicht zu verstehen, stößt aber an ihre Grenzen, wenn Texte auf mehreren Ebenen simultan miteinander in Beziehung stehen.
Schlüsselwörter
Rhetorical Structure Theory, Textstruktur, Kohärenz, Diskursrelationen, Editorials, GRAZIA, SPORTBILD, Zielgruppenanalyse, Textanalyse, Medienwissenschaft, Sprachwissenschaft, Kommunikationswissenschaft.
- Arbeit zitieren
- Judith Brückner (Autor:in), 2015, Die Rhetorical Structure Theory. Untersuchung anhand einer Analyse der Editorials von GRAZIA und SPORTBILD, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458942