Diese Diplomarbeit wurde im Jahr 1984 abgegeben. Sie stellt ein seltenes und daher umso wichtigeres Zeitdokument dar für ein Fach, dass heute aktueller denn je ist. Die Arbeit beleuchtet die Ist-Situation Mitte der 1980er Jahre sowie Gründe für die Unterrepräsentanz der weiblichen Arbeitnehmerinnen in Führungspositionen. Außerdem vergleicht sie die Anforderungen an Führungspersönlichkeiten mit dem weiblichen Sozialisierungsprozess. Über eine Fallstudie in Form einer empirischen Befragung werden diese deutlich.
Die Tatsache, daß mit 9,5 Mio Frauen ca. 1/3 aller weiblichen BRD-Einwohner einer beruflichen Beschäftigung nachgehen, verdeutlicht, welche Bedeutung der Frau als Arbeitnehmer zukommt. Doch die Menge der im Berufsleben stehenden Frauen steht in einem Mißverhältnis zu der Qualität der ausführenden Tätigkeit. So finden sie eher in geringer qualifizierten Berufen (Fließband) oder in der Sparte der als typische "Frauenberufe" (Krankenschwester) bezeichneten Anstellungen Arbeit. Das wird deutlich, wenn man z.B. den Frauenanteil in 7 ausgewählten Berufen, die der Sparte Führungsposition zugeordnet werden könnten, berücksichtigt.
Bei dieser Ansammlung von Berufen, denen eine akademische Ausbildung vorausgegangen ist, könnte man den Ursprung für die Unterrepräsentanz der Frau in gehobenen Positionen zunächst einmal in einem Mangel der allgemeinen Schulbildung gegenüber ihren männlichen Altersgenossen vermuten. So zeigt sich nämlich, daß die größte Diskrepanz, was den Schulabschluß anbelangt, bei den Abiturienten bzw. Fachoberschülern vorzufinden ist. Hier machen die männlichen Absolventen fast 2/3 aus. D. h. die Anzahl der Frauen, die die Möglichkeit haben, eine akademische Laufbahn einzuschlagen und somit den Grundstein für eine gehobene Position zu legen, ist nur halb so hoch wie die der Männer. Dementsprechend ähnlich stellt sich auch das Bild bezüglich der Berufsausbildungsabschlüsse dar, wobei sich das Verhältnis zwar im Bereich der Hochschulabschlüsse geringfügig angleicht, dafür aber bei den Fachhochschulabschlüssen weit auseinanderklafft.
Thema
Verhaltensanforderungen in Führungspositionen und weibliche Sozialisation (Untersuchung zur Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen)
GLIEDERUNG
I Fragestellung und Ansatz der Untersuchung
(1) Beschreibung des Teilarbeitsmarktes für Frauen in Führungspositionen …
1 - 5
(2) Die Bedeutung der weiblichen Sozialisation für die Unterrepräsentanz
der Frauen in Führungspositionen … 6 - 8
II Vergleich von Anforderungen in Führungspositionen u. Merkmale des
weiblichen Sozialisations-Prozesses
(1) Typische Anforderungsmerkmale von Führungspositionen … 9 - 14
(2) Gründe der Unterrepräsentanz, die nicht aus der weiblichen
Sozialisation hervorgehen (z.B. biologische Konstitution, Sozialisation der
Männer) … 14 - 18
(3) Typische Merkmale des weiblichen Sozialisationsprozesses in
Gegenüberstellung zu Anforderungsmerkmalen von Führungspositionen … 19 - 30
III Fallstudie
(1) Fallschilderungen … 31 - 34
(2) Anforderungsmerkmale von Führungspositionen in den Fallschilderungen …
35 - 40
(3) Ermittelte Sozialisationsbedingungen … 41 - 45
VI Zusammenfassung … 46 - 50
Anhang
Diese Diplomarbeit wurde im Jahr 1984 abgegeben. Sie stellt ein seltenes und daher umso wichtigeres Zeitdokument dar für ein Fach, dass heute aktueller denn je ist. Die Arbeit beleuchtet die Ist-Situation Mitte der 1980er Jahre sowie Gründe für die Unterrepräsentanz der weiblichen Arbeitnehmerinnen in Führungspositionen. Außerdem vergleicht sie die Anforderungen an Führungspersönlichkeiten mit dem weiblichen Sozialisierungsprozess. Über eine Fallstudie in Form einer empirischen Befragung werden diese deutlich.
I Fragestellung und Ansatz der Untersuchung
(1) Beschreibung des Teilarbeitsmarktes für Frauen in Führungspositionen
Die Tatsache, daß mit 9,5 Mio Frauen ca. 1/3 aller weiblichen BRD-Einwohner einer beruflichen Beschäftigung nachgehen, verdeutlicht, welche Bedeutung der Frau als Arbeitnehmer zukommt. Doch die Menge der im Berufsleben stehenden Frauen steht in einem Mißverhältnis zu der Qualität der ausführenden Tätigkeit. So finden sie eher in geringer qualifizierten Berufen (Fließband) oder in der Sparte der als typische "Frauenberufe" (Krankenschwester) bezeichneten Anstellungen Arbeit. Das wird deutlich, wenn man z.B. den Frauenanteil in 7 ausgewählten Berufen, die der Sparte Führungsposition zugeordnet werden könnten, berücksichtigt.
Bi dieser Ansammlung von Berufen, denen eine akademische Ausbildung vorausgegangen ist, könnte man den Ursprung für die Unterrepräsentanz der Frau in gehobenen Positionen zunächst einmal in einem Mangel der allgemeinen Schulbildung gegenüber ihren männlichen Altersgenossen vermuten. So zeigt sich nämlich, daß die größte Diskrepanz, was den Schulabschluß anbelangt, bei den Abiturienten bzw. Fachoberschülern vorzufinden ist. Hier machen die männlichen Absolventen fast 2/3 aus. D. h. die Anzahl der Frauen, die die Möglichkeit haben, eine akademische Laufbahn einzuschlagen und somit den Grundstein für eine gehobene Position zu legen, ist nur halb so hoch wie die der Männer. Dementsprechend ähnlich stellt sich auch das Bild bezüglich der Berufsausbildungsabschlüsse dar, wobei sich das Verhältnis zwar im Bereich der Hochschulabschlüsse geringfügig angleicht, dafür aber bei den Fachhochschulabschlüssen weit auseinanderklafft.
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- Gerd-Rainer Bischoff (Author), 1984, Die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/459014
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