Nach Gerhard Schulzes Definition bewegen wir uns, wenn wir uns mit Kunst beschäftigen im Hochkulturschema: Kultivierte und Gebildete „richten sich gegen Bildzeitungsleser, biertrinkende Vielfernseher, Massentouristen und expressives Verhalten wie Lärm und der Betonung des Körperlichen.“. So liegt es nahe, wenn Kunst des öfteren als „elitär“ bezeichnet wird, da zu deren Verständnis ein künstlerisches und kulturgeschichtliches Vorwissen nötig sei.
Wäre dann nicht auch Fußball elitär und Teil des Hochkulturschemas? Es gibt kaum etwas voraussetzungsvolleres als z.B. die Abseitsregeln.
Die Bremer Bevölkerung (Einwohnerzahl 500.000) hat es im Sommer 2004 richtig erkannt – 380.000 Bremer bevölkerte den Platz rund um das Bremer Rathaus, welches auch als Weltkulturerbe gehandelt wird, und feierten die Deutsche Fußballmeisterschaft des SV Werder Bremen. Der erste Schritt in Richtung Neu(er)findung Bremens?
Einher ging die Bewerbung Bremens um die Kulturhauptstadt 2010 und die Auszeichnung zur „Stadt der Wissenschaft“. „Bremen möchte den Beweis antreten, dass Kultur, Wissenschaft, Stadterneuerung und Wirtschaft wirkungsvoll ineinander greifen können. Kultur bedeutet Lebensqualität (...)“
Die Bremer Kunsthalle zeigt, dass eine intelligente Vermittlung von Kunst zum Ausgangspunkt nennenswerter Wertschöpfung werden kann. Sie orientiert sich mit ihren Programmen an überregionaler Hör- und Sichtbarkeit und unterstützt den Kulturkonsum durch milieuspezifische und –übergreifende Marketing- und Managementmaßnahmen.
Diese Arbeit soll sich vor allem mit den strukturellen Gegebenheiten und der Positionierung der Bremer Kunsthalle beschäftigen. Dabei soll der Schwerpunkt auf das Großprojekt 2005 „Monet und Camille. Frauen im Impressionismus“ gelegt werden, welches vom 15. Oktober 2005 bis zum 26. Februar 2006 in der Kunsthalle Bremen zu sehen war. Dabei soll besonders die Leistungsfähigkeit von Management und Marketing in Museen diskutiert werden. Können diese auch für nicht-monetäre Leistungen verwendet werden? Erfasst die Bremer Kunsthalle das kulturelle Potential der einheimischen Bevölkerung und schafft die Wiedergewinnung eines historischen Bewusstseins? Im Mittelpunkt sollte ein Kulturbegriff stehen, welcher sich trotz eines immer schneller entwickelnden dynamischen Erlebnismarktes seine Qualität bewahren sollte. Dies stellt die Anforderung an einen Kulturmanager dar...
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Kunsthalle Bremen
- Umgebung und Situation
- Raumprogramm
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit analysiert die institutionellen Strukturen und das Marketingkonzept der Kunsthalle Bremen, insbesondere im Kontext des Großprojekts „Monet und Camille. Frauen im Impressionismus“. Ziel ist es, die Positionierung der Kunsthalle als Kulturinstitution im Kontext ihrer Geschichte, ihrer Sammlungen und ihrer Marketingaktivitäten zu verstehen.
- Die Rolle von Kultur und Kunst im öffentlichen Diskurs
- Das Konzept der öffentlichen-privaten Partnerschaft im Kulturmanagement
- Die Bedeutung von Marketing und Sponsoring für die Finanzierung von Kulturinstitutionen
- Die Bedeutung von großen Event-Ausstellungen für die Attraktivität und den Erfolg eines Museums
- Die Herausforderungen des Museum managements in einem dynamischen Erlebnismarkt
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Dieses Kapitel stellt die Relevanz von Kultur und Kunst im öffentlichen Diskurs dar und beleuchtet die Bedeutung des Kunstbegriffs im Kontext eines dynamischen Erlebnismarktes.
- Die Kunsthalle Bremen: Dieses Kapitel beschreibt die Geschichte, die Trägerstruktur und die Sammlung der Kunsthalle Bremen. Es werden die Bedeutung von Bürgerengagement und Sponsoring für die Entwicklung des Museums sowie die Erfolge in den letzten Jahren im Hinblick auf die Besucherzahlen und die erfolgreiche Positionierung als Kulturinstitution hervorgehoben.
- Umgebung und Situation: Dieser Abschnitt beleuchtet die räumliche Lage der Kunsthalle in Bremen und die architektonischen Besonderheiten ihrer Umgebung.
- Raumprogramm: Hier wird das Raumprogramm der Kunsthalle Bremen mit einer detaillierten Beschreibung der verschiedenen Funktionsbereiche wie Ausstellungsflächen, Sammlungsräume, Bibliothek, Café und Verwaltung dargestellt.
Schlüsselwörter
Kunsthalle Bremen, Kulturmanagement, Event-Ausstellungen, Marketing, Sponsoring, öffentliche-private Partnerschaft, Museumspädagogik, Kunst und Kultur im öffentlichen Diskurs, Erlebnismarkt, Kunstvermittlung, Besucherzahlen, Erfolgskontrolle, Positionierung.
- Arbeit zitieren
- Annemarie Kremer (Autor:in), 2005, Institutionelle Strukturen und das Marketingkonzept eines Kulturgutes anhand der Kunsthalle Bremen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45906