Popjournalismus und Popliteratur haben mehr gemeinsam als die Vorsilbe. Popjournalismus chargiert ins Literarisch-erzählerische, bis hin zum Borderline-Journalismus. Popliteratur widmet sich ursprünglich journalistischen Themen, sie ist aktuell und stark auf das eigene Erleben bezogen.
Auch personell überschneiden sich die Sphären von Literatur- und Medienwelt: Wer schreiben kann, ist heutzutage meist beides, Autor und Journalist, wobei der Weg oft vom Journalisten bei den sogenannten Lifestyle-Magazinen hin zum ersten Buch führt. Gleichzeitig sind die meisten Pop-Autoren gewandte Akteure im Mediensystem. Im günstigsten Fall (für Autor und Verlag) entsteht so ein selbstreferentieller, höchst effektiver Kreislauf, bei dem Autoren über und für Medien schreiben und die Medien wiederum über diese Autoren schreiben.
Die vorliegende Arbeit untersucht Werke und Arbeitsweisen von Popautoren (Christian Kracht, Benjamin Stuckrad-Barre, Eckhart Nickel) und vergleicht sie mit den Methoden und Texten des Popjournalismus (TEMPO, SPEX, New Journalism in den USA). Wichtige Punkte dabei sind Themen, Sprache und die mediale Inszenierung der Autoren.
Die Verfasserin der Arbeit hat sowohl Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, als auch Kommunikationswissenschaft studiert und bewusst einen interdisziplinären Ansatz gewählt um dieses bisher kaum untersuchte Thema zu bearbeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Popliteratur
- Alltag als Thema
- Jugend und Provokation
- Form
- Alltagssprache
- Subjektives Erzählen
- Popjournalismus
- Die Anfänge: New Journalism
- Die Hoch-Phase: Von Spex zum Spiegel
- Beispiel Tristesse Royale
- Ungleiche Brüder - Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- Mediale Inszenierung der Popliteratur
- Lieblingsfeinde - Popliteratur und das Feuilleton
- Ende der Popliteratur, Krise des Popjournalismus??
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Wechselwirkungen zwischen Popliteratur und Popjournalismus und beleuchtet dabei die Frage, inwieweit sich beide Bereiche gegenseitig beeinflussen und bedingen. Dabei werden die Entwicklungen und Merkmale beider Gebiete analysiert, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Als Beispiel für Popliteratur dient das Buch „Faserland“ von Christian Kracht, welches als Gründungsdokument der Popliteratur gilt.
- Entwicklung und Merkmale von Popliteratur
- Entwicklung und Merkmale von Popjournalismus
- Wechselwirkungen zwischen Popliteratur und Popjournalismus
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Popliteratur und Popjournalismus
- Die Rolle von Medien in der Inszenierung von Popliteratur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung thematisiert die zunehmend verschwimmenden Grenzen zwischen Literatur und Journalismus, insbesondere im Kontext der Popkultur. Das Phänomen Pop wird als mögliches Ende der traditionellen Trennung zwischen Journalist und Schriftsteller betrachtet. Anschließend werden die wichtigsten Merkmale von Popliteratur in Bezug auf Inhalt und Form erörtert, wobei das Buch „Faserland“ von Christian Kracht als Beispiel dient. Die Bedeutung von Alltagserfahrungen und jugendlicher Lebenswelt für die Thematik der Popliteratur werden hervorgehoben.
Im folgenden Abschnitt werden die Anfänge des Popjournalismus im New Journalism sowie die Hochphase der Zeitschrift „Spex“ und ihre Bedeutung für die Entwicklung des Popjournalismus in Deutschland beleuchtet.
Schlüsselwörter
Popliteratur, Popjournalismus, Medien, Journalismus, Literatur, Christian Kracht, Faserland, New Journalism, Spex, Alltag, Jugend, Provokation.
- Arbeit zitieren
- Franziska Walser (Autor:in), 2005, Popliteratur und Popjournalismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45939