Tolstoi verfasste das Traktat „Über das Leben“ im Alter von fast 60 Jahren und damit dokumentiert das Werk die Lebensphilosophie des Denkers und Schriftstellers in bereits fortgeschrittenem Alter. Doch auf dem Weg dahin durchlebte Tolstoi mehrere Phasen mit jeweils unterschiedlicher philosophischer und religiöser Prägung. In den zahllosen Schriftzeugnissen Tolstois finden sich daher verschiedenste, rückblickend einander teilweise widersprechende Ansichten. In dieser Hausarbeit wird der Schwerpunkt gemäß der Aufgabenstellung auf dem oben genannten Text liegen. Allerdings lassen sich einige Themen feststellen, die Tolstoi Zeit seines Lebens beschäftigten, auch wenn er im Laufe der Zeit zu voneinander abweichenden Ergebnissen kam. Diese werden in Kapitel 2 einzeln aufgeschlüsselt und teilweise auch außerhalb des Primärtextes beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Über die Schrift
- Die Kernaspekte von Tolstois Lebensphilosophie
- Der Tod und die Sinnlosigkeit des Daseins
- Naturnähe und Einfachheit
- Glaube und Nächstenliebe
- Die Rolle der Vernunft
- Hinnahme allen Übels
- Ablehnung von Gewalt
- Rezeption und Kritik von Tolstois Thesen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Lebensphilosophie Leo Tolstois, ausgehend von seiner Schrift „Über das Leben“. Ziel ist es, die zentralen Aspekte seiner Philosophie herauszuarbeiten und deren Entwicklung im Kontext seines Lebens nachzuzeichnen. Die Arbeit konzentriert sich auf die in „Über das Leben“ dargestellten Konzepte, beleuchtet aber auch relevante Aspekte aus anderen Werken Tolstois.
- Der Tod und die Sinnlosigkeit des Daseins als Ausgangspunkt der philosophischen Reflexion
- Die Bedeutung von Naturnähe, Einfachheit und dem Verzicht auf materiellen Reichtum
- Die Rolle von Glaube, Nächstenliebe und der Ablehnung von Gewalt in Tolstois Ethik
- Die kritische Auseinandersetzung mit der Vernunft und deren Grenzen
- Die Hinwendung zu einer umfassenden Akzeptanz des Leidens
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den Kontext der Entstehung von Tolstois Schrift „Über das Leben“ im fortgeschrittenen Alter des Autors. Sie weist auf die Vielschichtigkeit und teilweise widersprüchlichen Aspekte in Tolstois Werk hin, wobei der Fokus auf dem genannten Traktat liegt. Die Arbeit räumt ein, der Fülle des Quellenmaterials nicht in vollem Umfang gerecht werden zu können, aufgrund von Beschränkungen in Zeit und Umfang.
Über die Schrift: Dieses Kapitel behandelt die Entstehung und Rezeption des Traktats „Über das Leben“, ursprünglich betitelt als „Über das Leben und über den Tod“. Das Verbot der Schrift durch die Zensurbehörde wird erläutert, sowie der spätere Titelwechsel und dessen Symbolik für Tolstois Entwicklung. Der systematische Aufbau der Schrift und die verwendeten Quellen werden beschrieben.
Die Kernaspekte von Tolstois Lebensphilosophie: Dieses Kapitel analysiert die zentralen Themen Tolstois Lebensphilosophie, welche im Laufe seines Lebens ein ganzheitliches Konzept bildeten. Es wird auf die anfänglichen, teils widersprüchlichen Thesen und den lebenslangen Prozess der Selbstperfektionierung eingegangen. Tolstois kritische Selbstreflexion und seine Auseinandersetzung mit der eigenen Moralität werden erläutert, sowie der Einfluss von Denkern wie Rousseau auf sein Denken. Das Kapitel zeigt die Entwicklung von Tolstois Atheismus in jungen Jahren hin zu seiner späten Lebensphilosophie.
Der Tod und die Sinnlosigkeit des Daseins: Dieser Abschnitt untersucht Tolstois Auseinandersetzung mit dem Tod und der daraus resultierenden Sinnfrage. Die Konfrontation mit dem Leiden und der Endlichkeit des Lebens führt bei Tolstoi zu der Erkenntnis der Sinnlosigkeit des Daseins, die auf die egozentrische Lebensweise der Gesellschaft zurückgeführt wird. Die kurzfristigen Genüsse des Lebens stehen im Kontrast zu dem allgegenwärtigen Leiden und Tod. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, fordert Tolstoi eine radikale Umorientierung und Rückkehr zu vergessenen Werten. Der Tod wird im Kontext des Lebens als Teil eines größeren Ganzen betrachtet.
Schlüsselwörter
Lebensphilosophie, Leo Tolstoi, Über das Leben, Tod, Sinnlosigkeit, Naturnähe, Einfachheit, Glaube, Nächstenliebe, Gewalt, Vernunft, Leiden, Selbstperfektionierung, Selbstkritik, Egoismus, Gesellschaft.
Häufig gestellte Fragen zu Leo Tolstois Lebensphilosophie (basierend auf "Über das Leben")
Was ist der Inhalt dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit analysiert die Lebensphilosophie Leo Tolstois, insbesondere basierend auf seinem Werk "Über das Leben". Sie beleuchtet die zentralen Aspekte seiner Philosophie, deren Entwicklung im Kontext seines Lebens und die Rezeption seiner Thesen. Die Arbeit untersucht Themen wie Tod, Sinnlosigkeit, Naturnähe, Glaube, Nächstenliebe, Gewalt und Vernunft.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf folgende Schwerpunkte: den Tod und die Sinnlosigkeit des Daseins als Ausgangspunkt der philosophischen Reflexion; die Bedeutung von Naturnähe, Einfachheit und Verzicht; die Rolle von Glaube, Nächstenliebe und Gewaltlosigkeit in Tolstois Ethik; die kritische Auseinandersetzung mit der Vernunft; und die Hinwendung zu einer umfassenden Akzeptanz des Leidens.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die Schrift "Über das Leben", ein Kapitel zur Analyse der Kernaspekte von Tolstois Lebensphilosophie, ein Kapitel über den Tod und die Sinnlosigkeit des Daseins und abschließend ein Fazit. Die Einleitung beschreibt den Kontext und die Herausforderungen der Arbeit. Das Kapitel zur Schrift behandelt Entstehung, Rezeption und den Aufbau des Traktats. Das Kapitel zu den Kernaspekten analysiert zentrale Themen und Tolstois Entwicklung. Das Kapitel zum Tod untersucht Tolstois Auseinandersetzung mit der Sinnfrage im Angesicht des Todes.
Wie wird Tolstois Auseinandersetzung mit dem Tod dargestellt?
Tolstois Konfrontation mit dem Leiden und der Endlichkeit des Lebens führt ihn zur Erkenntnis der Sinnlosigkeit des Daseins, die er auf die egozentrische Lebensweise der Gesellschaft zurückführt. Er sieht einen Gegensatz zwischen kurzfristigen Genüssen und dem allgegenwärtigen Leiden und Tod. Als Lösung fordert er eine radikale Umorientierung und Rückkehr zu vergessenen Werten. Der Tod wird als Teil eines größeren Ganzen betrachtet.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Lebensphilosophie, Leo Tolstoi, Über das Leben, Tod, Sinnlosigkeit, Naturnähe, Einfachheit, Glaube, Nächstenliebe, Gewalt, Vernunft, Leiden, Selbstperfektionierung, Selbstkritik, Egoismus und Gesellschaft.
Was ist das Ziel der Hausarbeit?
Ziel der Hausarbeit ist es, die zentralen Aspekte von Tolstois Lebensphilosophie herauszuarbeiten und deren Entwicklung im Kontext seines Lebens nachzuzeichnen, ausgehend von seiner Schrift "Über das Leben".
Wie wird die Schrift "Über das Leben" behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entstehung und Rezeption des Traktats "Über das Leben", ursprünglich "Über das Leben und über den Tod" betitelt. Sie erläutert das Verbot durch die Zensur, den späteren Titelwechsel und dessen Symbolik, sowie den systematischen Aufbau und die verwendeten Quellen der Schrift.
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- Sara Mann (Author), 2016, Die Lebensphilosophie Lev N. Tolstois ausgehend von seiner Schrift "Über das Leben", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/459587