Am 18. Juli 1998 endete die Konferenz der Vereinten Nationen in Rom, bei der die Gründung eines ständig eingerichteten internationalen Strafgerichtshofes beschlossen wurde.
Die Forderung nach einem solchen Gerichtshof geht auf das vorige Jahrhundert zurück. Bereits 1872 hatte der Schweizer Gustave Moynier unter dem Eindruck der im deutsch-französischen Krieg von 1870/71 begangenen Grausamkeiten den ersten förmlichen Vorschlag zur Errichtung eines solchen internationalen Strafgerichtshofes unterbreitet. Im Zeitalter der Nationalstaaten und des ausgeprägten Souveränitätsdenkens hatte dieser Vorschlag jedoch lange Zeit keine Chance.
Dieses Werk soll einen Einblick in die Entwicklung der internationalen Strafgerichtsbarkeit - von den ad-hoc Gerichtshöfen zu dem fest eingerichteten Gerichtshof in Den Haag - geben.
Inhaltsverzeichnis
- A. Historische Entwicklung des Völkerstrafrechts – der Weg von Nürnberg nach Den Haag..
- B. Das Kriegsverbrechertribunal von Nürnberg (IMT).
- I. Rechtsgrundlage des IMT.
- II. Kritik am Gerichtshof..
- C. Die Kriegsverbrechertribunale der Vereinten Nationen...
- I. Der ad hoc - Gerichtshof in Jugoslawien (ICTY)....
- 1. Die Entwicklung bis hin zur Errichtung des ICTY.
- 2. Rechtsgrundlagen des ICTY..
- 3. Kompetenzen des ICTY..
- 4. Fazit...........
- II. Der Ad-hoc- Gerichtshof in Ruanda (ICTR) ..
- 1. Die Entwicklung bis hin zur Errichtung des ad hoc - Gerichtshofes in Ruanda...
- 2. Rechtsgrundlagen des ICTR..
- 3. Kompetenz des Gerichtes .......
- 4. Fazit....
- D. Der Internationale Strafgerichtshof (ICC, ISTGH)
- I. Funktion des IStGH..
- II. Zuständigkeit...
- 1. Persönliche Zuständigkeit...
- 2. Der Gerichtsbarkeit des Statuts unterliegende Verbrechen..........\li>
- 3. Zeitliche Zuständigkeit......
- 4. Formelle Zuständigkeit bzw. Gerichtsbarkeit des IStGH...
- 4.1. Art. 12 IStGH - Statut
- 4.2. Die,,Trigger Mechanisms“.
- 4.2.1. Staatenklage.…......
- 4.2.2. Überweisung durch den Sicherheitsrat...
- 4.2.3. „Ex officio - Befugnis“ des Anklägers..
- 5. Grundsatz der Komplementarität..
- III. Beschränkungen der Gerichtsbarkeit..
- IV. Strafen und deren Ausführung.
- V. Ausschluss der strafrechtlichen Verantwortlichkeit..
- VI. Third party jurisdiction......
- VII. Fazit..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die Entwicklung der internationalen Strafgerichtsbarkeit von den Nürnberger Prozessen bis zum Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag zu analysieren. Der Fokus liegt dabei auf der Entstehung und der rechtlichen Grundlagen der verschiedenen Gerichtshöfe, ihrer Kompetenzen und der Kritik an ihren Entscheidungen.
- Die historischen Wurzeln des Völkerstrafrechts und die Entwicklung vom Nürnberger Tribunal zu modernen internationalen Gerichtshöfen
- Die rechtlichen Grundlagen und Kompetenzen der internationalen Strafgerichtshöfe
- Die Kritik an den Gerichtshöfen und ihre Auswirkungen auf die internationale Strafgerichtsbarkeit
- Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) als jüngste Instanz der internationalen Strafgerichtsbarkeit und seine Funktion
- Die Bedeutung des IStGH für die Bekämpfung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Völkermord und Kriegsverbrechen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer historischen Betrachtung der Entwicklung des Völkerstrafrechts und fokussiert dabei auf die Prozesse in Nürnberg nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Kapitel untersuchen die rechtlichen Grundlagen, die Kritik am Tribunal und die daraus resultierenden Konsequenzen. Anschliessend wird die Entwicklung der Kriegsverbrechertribunale der Vereinten Nationen beleuchtet, wobei der Fokus auf den Ad-hoc-Gerichtshöfen in Jugoslawien und Ruanda liegt.
Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) als ständiges Organ der internationalen Strafgerichtsbarkeit. Die Kapitel analysieren die Funktion, die Zuständigkeit, die Beschränkungen der Gerichtsbarkeit, die verhängten Strafen und den Grundsatz der Komplementarität des IStGH.
Schlüsselwörter
Völkerstrafrecht, Internationale Strafgerichtsbarkeit, Kriegsverbrechertribunal, Nürnberg, Den Haag, Internationaler Strafgerichtshof (IStGH), Ad-hoc-Gerichtshof, Jugoslawien, Ruanda, Rechtsgrundlagen, Kompetenzen, Kritik, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Völkermord, Kriegsverbrechen.
- Arbeit zitieren
- Ines Flesch (Autor:in), 2005, Entwicklung der internationalen Strafgerichtsbarkeit - von Nürnberg nach Den Haag, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45973