In meiner Tätigkeit als Sozialpädagoge in der ambulanten Familienhilfe, begegnen mir täglich Familien, Kinder und Jugendliche, die unter prekären Bedingungen leben und aufwachsen müssen. Es sind Familien, die auf engstem Raum leben, Eltern, die seit vielen Jahren von staatlichen Zuwendungen leben und Kinder, die die Klamotten ihrer großen Geschwister auftragen müssen. Das Ausmaß kann teils erschütternd wirken. Neben diesen subjektiven Eindrücken, möchte ich mich mit der Faktenlage in Deutschland näher auseinandersetzten. Dabei offenbart ein Blick in den Armutsbericht des paritätischen Verbands schnell, wie präsent die Armut in Deutschland ist. Seit 2006 steigt die Armutsquote kontinuierlich an. Im Jahre 2015 erreichte sie einen neuen negativen Rekord von 15,5 % in Armut lebenden Menschen.1 Besonders Familien sind hiervon betroffen. 2,6 Millionen Kinder unter 15 Jahren leben in armutsgefährdeten Familien. Das bedeutet, jedes vierte Kind unter 15 Jahren ist in Deutschland von Armut betroffen oder gefährdet (24,2%)2. Doch interessiert mich besonders inwieweit die Armut das Leben dieser betroffenen Familien konkret beeinflusst und wie das Problem sozialpolitisch angepackt werden muss. Durch meine Erfahrungen in der ambulanten Jugendhilfe möchte ich daher in dieser Hausarbeit das Problem der Kinderarmut in Deutschland beleuchten und der Frage nachgehen, welche sozialpolitischen Konsequenzen gezogen werden müssen.
Beginnen werde ich mit der Vorstellung von verschiedenen Armutskonzepten. Hier erfährt der Leser worauf in der Armutsforschung geachtet wird und welche Indikatoren herangezogen werden. Im darauffolgenden Kapitel beschäftige ich mich mit den Risikogruppen der Armut. Welche Gruppen sind besonders stark bedroht und leben faktisch häufiger als Vergleichsgruppen in Armut? Im Fokus liegen sollen hierbei Familien. Anschließend werden die Folgen von Armut thematisiert. Insbesondere wird hierbei auf Bildung, Gesundheit, Wohnen und Integration eingegangen. Im fünften Kapitel nähert sich die Arbeit dem sozialpolitischen Handlungsfeld. Es werden die primären Armutsursachen in Deutschland benannt und notwendige politische Interventionen dargestellt. Der sechste Abschnitt wirft einen Blick auf bisherige umgesetzte Maßnahmen und auf geplante Vorhaben die versuchen in Zukunft die Kinderarmut in Deutschland einzuschränken. Abschließend fasse ich im Fazit meine eigenen Gedanken zu diesem Thema zusammen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Motivation zur Themenwahl
1.2 Aufbau der Hausarbeit
2. Definition Armut
2.1 Armut allgemein
2.2. Relative Armut und Ressourcenansatz
2.3 Verdeckte Armut
2.4 Lebenslagenansatz und kindsbezogenes Armutskonzept
3. Riskiogruppen Armut
3.1 Kinderreiche Familien
3.2 Ausländische Familien
3.3 Alleinerziehende
4. Folgen von Armut
4.1 Bildung und soziale Mobilität
4.2 Gesundheit
4.3 Wohnsituation
4.4 Soziale und gesellschaftliche Integration
5. Primäre Armutsursachen
5.1 Arbeitsmarktsituation
5.2 Mangelnde Bildungsausgaben und Betreuungsangebote
6. Sozialpolitische Konsequenzen
6.1 Getroffene und geplante sozialpolitische Maßnahmen
6.2 Kritik an geplanten und getroffenen sozialpolitischen Entscheidungen
7. Fazit
Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Phillip Schilling (Autor:in), 2018, Kinderarmut in Deutschland und ihre sozialpolitischen Handlungskonsequenzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/459874
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