Die 1998 vom demokratisch gewählten venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez Frías initiierte „Bolivarianische Revolution“, ein Modell zur sozialen und strukturellen Umgestaltung des Landes und ideologisches Programm für die Einheit Lateinamerikas, wird von seinen Gegnern als Versuch angesehen, ein „autoritäres Regime in Venezuela einzuführen, welches die demokratischen Freiheiten beschneiden würde.“ (Jóse Vincente Carrasquero Aumaitre,). Andere jedoch sehen in dem von Chávez eingeschlagenen Weg die Schaffung einer partizipativen Demokratie, welche die demokratischen Mitbestimmungsmöglichkeiten der gesamten venezolanischen Bevölkerung erweitere. Dass in einer derart prekären Situation, in der sich Regierungsanhänger und Opposition fast unversöhnlich gegenüber stehen, die Stabilität des politischen Systems gefährdet ist, steht wohl außer Frage. In dieser Seminararbeit soll nun geklärt werden, inwieweit man vor dem Hintergrund der Krise in Venezuela aber von einer Dekonsolidierung von Demokratie sprechen kann.
Zu diesem Zweck habe ich die vorliegende Arbeit in drei große Blöcke unterteilt. Im ersten Block werden im Rahmen einer theoretischen Vorüberlegung abstrakte Fachtermini wie Demokratie, Konsolidierung und Dekonsolidierung von Demokratie einer näheren Analyse unterzogen und eingegrenzt. Der zweite Teil zeichnet die wesentlichen Entwicklungslinien der venezolanischen Demokratie von „Punto Fijo“ bis zur Regierungsübernahme durch Hugo Chávez nach. Im dritten Abschnitt werden die Grundzüge der „Fünften Republik“ sowie die Regierungspolitik Chávez’ behandelt, wobei vor allem auf die verfassungsmäßigen Neuerungen von 1999 und die jüngsten politischen Entwicklungen eingegangen wird. Schließlich sind die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit ausführlich zusammengefasst und es wird ein kurzes Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Klärung der Fachterminologie
- Definitionsansätze für Demokratie
- Der Begriff der Konsolidierung
- Die Dekonsolidierung von Demokratien
- Die Entwicklung der venezolanischen Demokratie von 1958 bis 1998
- Der „Pacto de Punto Fijo“ und die Jahre der Konsolidierung
- Die Phase der Zwei-Parteien Herrschaft
- Der Beginn der venezolanischen Krise ab 1989
- Die Fünfte Republik unter Hugo Chávez Frías
- Der Wahlerfolg von Chávez
- Die „bolivarianische“ Verfassungsreform von 1999
- Die politischen Entwicklungen von 2000 bis heute
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Entwicklung der venezolanischen Demokratie von der Zeit des „Pacto de Punto Fijo“ bis zur „Fünften Republik“ unter Hugo Chávez Frías. Ziel ist es, die Frage zu klären, inwieweit von einer Dekonsolidierung der Demokratie in Venezuela gesprochen werden kann, vor dem Hintergrund der politischen und sozialen Krise des Landes. Die Arbeit verbindet theoretische Überlegungen zu Demokratie, Konsolidierung und Dekonsolidierung mit einer empirischen Analyse der venezolanischen Entwicklung.
- Definition und Abgrenzung der Begriffe Demokratie, Konsolidierung und Dekonsolidierung
- Entwicklung der venezolanischen Demokratie von 1958 bis 1998
- Einführung und Auswirkungen der „Bolivarianischen Revolution“
- Analyse der politischen und sozialen Krise Venezuelas
- Bewertung der demokratischen Stabilität Venezuelas
Zusammenfassung der Kapitel
Klärung der Fachterminologie: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Definition und Abgrenzung zentraler Begriffe wie Demokratie, Konsolidierung und Dekonsolidierung. Es werden verschiedene Definitionsansätze diskutiert, um eine gemeinsame Arbeitsgrundlage für die Analyse der venezolanischen Situation zu schaffen. Die Vielschichtigkeit der Demokratietheorien wird angesprochen, ohne dabei einzelne Theorien im Detail zu behandeln. Der Fokus liegt auf der Klärung der verwendeten Terminologie im Kontext der Arbeit.
Die Entwicklung der venezolanischen Demokratie von 1958 bis 1998: Dieses Kapitel zeichnet die Geschichte der venezolanischen Demokratie vom „Pacto de Punto Fijo“ bis zum Amtsantritt von Hugo Chávez nach. Es analysiert die Phase der Konsolidierung unter dem Zwei-Parteien-System und den Beginn der Krise ab 1989. Der Abschnitt beleuchtet die Faktoren, die zur zunehmenden Instabilität und Polarisierung der Gesellschaft beitrugen. Die Analyse der institutionellen Entwicklung und der politischen Akteure bildet den Schwerpunkt, um den Weg zur Krise zu verstehen.
Die Fünfte Republik unter Hugo Chávez Frías: Dieser Teil konzentriert sich auf die „Fünfte Republik“ unter Hugo Chávez, einschließlich seines Wahlerfolgs, der „bolivarianischen“ Verfassungsreform von 1999 und den politischen Entwicklungen bis zum Zeitpunkt der Abfassung der Arbeit. Die Analyse umfasst die von Chávez initiierten Reformen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft und die politischen Institutionen. Es werden die unterschiedlichen Perspektiven auf die „Bolivarianische Revolution“ – als Fortschritt oder als autoritäre Entwicklung – berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Demokratie, Konsolidierung, Dekonsolidierung, Venezuela, Hugo Chávez, Bolivarianische Revolution, Pacto de Punto Fijo, Zwei-Parteien-System, politische Krise, soziale Krise, partizipative Demokratie, autoritäre Tendenzen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Die Dekonsolidierung der venezolanischen Demokratie?
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert die Entwicklung der venezolanischen Demokratie von 1958 bis zur „Fünften Republik“ unter Hugo Chávez. Der zentrale Forschungsfrage ist, inwieweit von einer Dekonsolidierung der Demokratie in Venezuela gesprochen werden kann, im Kontext der politischen und sozialen Krise des Landes.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Klärung der Fachterminologie (Demokratie, Konsolidierung, Dekonsolidierung), die Entwicklung der venezolanischen Demokratie von 1958 bis 1998 (inkl. „Pacto de Punto Fijo“ und der Zwei-Parteien-Herrschaft), die „Fünfte Republik“ unter Hugo Chávez (inkl. Verfassungsreform von 1999 und politischen Entwicklungen danach), sowie die Analyse der politischen und sozialen Krise Venezuelas und eine Bewertung der demokratischen Stabilität des Landes.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit verbindet theoretische Überlegungen zu Demokratie, Konsolidierung und Dekonsolidierung mit einer empirischen Analyse der venezolanischen Entwicklung. Verschiedene Definitionsansätze für die zentralen Begriffe werden diskutiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zur Klärung der Fachterminologie, zur Entwicklung der venezolanischen Demokratie von 1958 bis 1998 und zur „Fünften Republik“ unter Hugo Chávez. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse.
Welche Schlüsselbegriffe werden verwendet?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Demokratie, Konsolidierung, Dekonsolidierung, Venezuela, Hugo Chávez, Bolivarianische Revolution, Pacto de Punto Fijo, Zwei-Parteien-System, politische Krise, soziale Krise, partizipative Demokratie und autoritäre Tendenzen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Entwicklung der venezolanischen Demokratie zu analysieren und die Frage nach einer möglichen Dekonsolidierung zu beantworten, indem sie theoretische Konzepte mit empirischen Daten verbindet.
Welche Zeiträume werden untersucht?
Die Arbeit untersucht den Zeitraum von 1958 bis zum Zeitpunkt der Abfassung der Arbeit, mit einem Schwerpunkt auf der Entwicklung seit 1989 und der „Fünften Republik“ unter Hugo Chávez.
Welche Quellen werden verwendet? (Hinweis: Diese Frage kann hier nicht beantwortet werden, da die Quellenangabe nicht im vorliegenden Text enthalten ist.)
Die konkreten Quellen sind aus dem gegebenen Textausschnitt nicht ersichtlich. Eine vollständige Liste der verwendeten Quellen würde in der vollständigen Seminararbeit zu finden sein.
- Quote paper
- Werner Martin (Author), 2003, Venezuela - Eine dekonsolidierte Demokratie? Eine Analyse der Entwicklung der venezolanischen Demokratie von Punto Fijo bis zur Fünften Republik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46028