Im Zuge der fortschreitenden Globalisierung der Güter- und Kapitalmärkte stehen immer mehr deutsche Unternehmen vor der Entscheidung dieser Entwicklung Rechnung zu tragen und ihre Rechnungslegung an internationale Rechnungslegungsstandards anzupassen. Zu diesen internationalen Rechnungslegungsstandards zählen insbesondere US-GAAP und IAS/IFRS. Gerade die IAS/IFRS-Bilanzierung wird für deutsche Unternehmen immer wichtiger. Seit dem 01.01.2005 sind alle börsennotierten Mutterunternehmen in der EU verpflichtet, ihre Konzernabschlüsse nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufzustellen. Ausgenommen von dieser Pflicht sind jene kapitalmarktorientierten Unternehmen, welche bisher nach US-GAAP bilanzierten. Sie haben eine Übergangsfrist zur Umstellung bis zum 31.12.2006.
Abgesehen von den gesetzlichen Vorschriften zur Aufstellung von Jahresabschlüssen nach IAS-Vorschriften, stellt sich für deutsche Unternehmen die Frage, ob sie nicht freiwillig auf eine internationale Rechnungslegung nach IAS/IFRS umsteigen sollten.
Im Hinblick auf die Erreichung übergeordneter Unternehmensziele, kommt der Bilanzpolitik und dem Rechnungslegungssystem eine große Bedeutung zu, da das Management hier Möglichkeiten hat, die Unternehmenssituation an unterschiedliche Interessengruppen zu vermitteln. Zu diesen Bilanzadressaten gehören Gruppen wie z.B. Aktionäre, Fremdkapitalgeber und die Presse. Im Vordergrund der Rechnungslegung nach IAS/IFRS steht die Informationsfunktion gegenüber den Bilanzadressaten.
Inwieweit ein Unternehmen mit Hilfe von Bilanzpolitik Einfluss auf die Erfüllung der unternehmenspolitischen Zielsetzungen nehmen kann, hängt auch ganz wesentlich von den bilanzpolitischen Gestaltungsspielräumen ab, die das anzuwendende Rechnungslegungssystem dem Bilanzierenden eröffnet. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- PROBLEMSTELLUNG
- GANG DER UNTERSUCHUNG
- Instrumente der Bilanzpolitik
- SACHVERHALTSGESTALTUNG
- SACHVERHALTSABBILDUNG
- Instrumente der Sachverhaltsabbildung
- Offene Wahlrechte
- Verdeckte Wahlrechte und Ermessensspielräume
- Verdeckte Wahlrechte und Ermessensspielräume als bilanzpolitisches Instrument
- Verdeckte Ansatzwahlrechte
- SELBST GESCHAFFENE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE
- Aktivierungskriterien für selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte
- Aktivierungskriterien für immaterielle Vermögenswerte
- Konkrete Ansatzkriterien für selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte
- Bilanzpolitisches Gestaltungspotenzial des IAS 38
- Kritische Betrachtung des IAS 38 anhand von ausgewählten Jahresabschlüssen
- AKTIVE LATENTE STEUERN
- Aktivierungskriterien für aktive latente Steuern
- Grundkonzeption latenter Steuern nach IFRS
- Aktivierungskriterien für aktive latente Steuern
- Aktivierung latenter Steuern auf Verlustvorträge
- Bilanzpolitisches Gestaltungspotenzial von aktiven latenten Steuern
- Kritische Betrachtung anhand von ausgewählten Jahresabschlüssen
- Verdeckte Bewertungswahlrechte
- LANGFRISTIGE FERTIGUNGSAUFTRÄGE
- Bewertung langfristiger Fertigungsaufträge nach der Percentage-of-Completion-Methode
- Bilanzpolitisches Gestaltungspotenzial des IAS 11.23
- Kritische Betrachtung anhand von ausgewählten Jahresabschlüssen
- FINANZINSTRUMENTE
- Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten
- Bilanzpolitisches Gestaltungspotenzial von Finanzinstrumenten
- Kritische Betrachtung des IAS 39 in Jahresabschlüssen
- FINANZINVESTITIONEN IN IMMOBILIEN
- Klassifizierung von Grundstücken und Gebäuden
- Bewertung von Grundstücken und Gebäuden
- Bilanzpolitisches Gestaltungspotenzial von Finanzinvestitionen in Immobilien
- Kritische Betrachtung anhand von ausgewählten Jahresabschlüssen
- Verdeckte Darstellungswahlrechte
- EVENTUALSCHULDEN
- Klassifizierung der Risiken der Eintrittswahrscheinlichkeiten
- Darstellung von Eventualschulden im IAS/IFRS-Jahresabschluss
- Bilanzpolitisches Gestaltungspotenzial von Eventualschulden
- SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
- Abgrenzung von Geschäftsfeldern nach IAS 14.26 - Chancen-Risiken-Profil
- Bilanzpolitisches Gestaltungspotenzial der Segmentberichterstattung
- Kritische Betrachtung anhand von ausgewählten Jahresabschlüssen
- AUFGABE VON GESCHÄFTSBEREICHEN
- Darstellung und Ausweis von aufgegebenen und zur Veräußerung gehalten klassifizierte Geschäftsbereichen im IAS/IFRS-Jahresabschluss
- Bilanzpolitisches Gestaltungspotenzial bei der Aufgabe von Geschäftsbereichen
- Kritische Betrachtung anhand des Jahresabschlusses 2003 der TUI AG
- Analyse der Instrumente der Bilanzpolitik und ihrer Anwendung im Kontext von IAS/IFRS
- Untersuchung der Auswirkungen von verdeckten Wahlrechten und Ermessensspielräumen auf die Bilanzpolitik
- Bewertung des Gestaltungspotenzials anhand ausgewählter Bereiche wie immaterielle Vermögenswerte, latente Steuern, Finanzinstrumente und Eventualschulden
- Kritische Betrachtung der Gestaltungsmöglichkeiten im Lichte der Transparenz und Vergleichbarkeit von Jahresabschlüssen
- Evaluierung der Relevanz der Gestaltungsmöglichkeiten für die Entscheidungsfindung von Stakeholdern
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem bilanzpolitischen Gestaltungspotenzial, das sich durch Ermessensspielräume und verdeckte Wahlrechte nach IAS/IFRS ergibt. Im Fokus steht die Analyse der Möglichkeiten, die Unternehmen durch diese flexiblen Regelungen im Rahmen der Erstellung ihrer Jahresabschlüsse haben.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und den Gang der Untersuchung darlegt. Im zweiten Kapitel werden die Instrumente der Bilanzpolitik vorgestellt und die Kategorien der Sachverhaltsgestaltung und Sachverhaltsabbildung beleuchtet.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit den verdeckten Ansatzwahlrechten. Dabei werden die Aktivierungskriterien für selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte und aktive latente Steuern beleuchtet. Die Kapitel 4 und 5 analysieren verdeckte Bewertungswahlrechte und Darstellungswahlrechte. Hier werden die Themen langfristige Fertigungsaufträge, Finanzinstrumente, Finanzinvestitionen in Immobilien, Eventualschulden und die Segmentberichterstattung behandelt.
Schlüsselwörter
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Themenbereich der Bilanzpolitik unter IAS/IFRS, mit einem Schwerpunkt auf dem bilanzpolitischen Gestaltungspotenzial. Zentrale Begriffe sind Ermessensspielräume, verdeckte Wahlrechte, immaterielle Vermögenswerte, latente Steuern, Finanzinstrumente, Eventualschulden und Segmentberichterstattung.
- Arbeit zitieren
- Markus Rogler (Autor:in), 2005, Bilanzpolitisches Gestaltungspotenzial durch Ermessensspielräume und verdeckte Wahlrechte nach IAS/IFRS, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46052