Globalisierung und ihre Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt


Seminararbeit, 2002

24 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Was ist Globalisierung?
1. Allgemeines Über Globalisierung
1.1. Grundelemente der Globalisierung
1.2. Merkmale der Globalisierung
1.3. mögliche folgen der globalisierung
1.4. Globale gefährdungen/ umweltschäden
1.5. globalisierung als folge der weltinformationsgesellschaft.

2. AUSWIRKUNGEN AUF DEN ARBEITSMARKT
2.1 SOZIALSTAATLICHE INSTITUTIONEN
2.2 GEWERKSCHAFTEN
2.3 FAZIT

3. SOUVERÄNITÄTSVERLUST DER NATIONALSTAATEN
3.1 HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER NATIONALSTAATEN
3.2 FAZIT

QUELLEN-/ LITERATURVERZEICHNIS

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Was ist Globalisierung?

1. Allgemeines Über Globalisierung

1.1.Grundelemente der Globalisierung

Globalisierung ist eine Entwicklung, die bis in die Anfänge der Industrialisierung zurückreicht, also ein langwieriger Prozeß. Dieser verlief nicht immer gleich-mäßig sondern eher schubweise aufgrund der unterschied-lich starken Triebkräfte. Im „Wörterbuch Staat und Politik“ wird Globalisierung als „räumliche Erweiterung von ökonomischen, kulturellen und politischen Beziehungen sowie die wechselseitige Verflechtung von Akteuren und Problemlagen“ auf der transnationalen Ebene bezeichnet.

Fritz Scharpf[1] beschreibt Globalisierung als Entwicklung, bei der „die realen Problemzusammenhänge in immer mehr Bereichen die nationalen Grenzen überschrei-ten und sich dadurch der effektiven Selbstbestimmung in [den] Gemeinwesen entziehen“. Von der Globalisierung erfaßt sei vor allem die nationale Ökonomie, die immer stärker in die kapitalistische Weltwirtschaft eingebet-tet sei. Wie Scharpf sieht auch Ulrich Beck[2] mit dem „Zeitalter der Globalisierung“ ein „Demokratiedilemma“ einhergehen. Entscheidungen von großer Reichweite würden zunehmend im transnationalen Rahmen bar jeder demokra-tischer Legitimation getroffen.

So begann man mit der Erfahrung, daß, wenn Staaten in einen offenen Austausch mit anderen Volkswirtschaften treten, sie davon profitieren und Wohlstandsgewinne erzielen. Dadurch wurden Märkte und Produktionen der verschiedenen Länder voneinander abhängig, denn nun begann der weltweite Güteraustausch, die Warenvielfalt, der weltweite Informationsaustausch und die unbegrenzten Reisemöglichkeiten.

Aber so verschärfte sich auch der internationale Wettbewerb um Marktanteile und Kapital. Dieser Wettbewerb zwischen den Staaten belief sich auf Steuern, Subventionen, Arbeitsplätze, Know-how und Investitionen. Dies geschah auch auf den gesellschaftlichen Ebenen, wobei auch der Wettstreit in Sachen Kunst, Medien und Wissenschaft ständig intensiver wurde. Es gilt als ein Austausch von Ideen, Konzeptionen und Wertehaltungen.

1.2. Merkmale der Globalisierung

So begann man beispielsweise mit Direktinvestitionen. Produktionsstätten wurden in Ausland verlegt und es entstanden und entstehen neue Produktionsdimensionen.

Desweiteren wurde die technologische Entwicklung in bestimmten Zielländern gefördert und Entwicklungs- und Schwellungsländer begannen und beginnen, ihre Wirt-schaftspolitik zu ändern.

Das führte auch zu neuen Informations- und Kommunika-tionstechniken, Finanzinnovationen und zur Öffnung der bevölkerungsreichsten Regionen für den Handel. Auch die Integration in den Welthandel erfolgte, indem man die Staaten mit wettbewerbsorientierten Wirtschaftsver-fassungen ausstattete.

Selbst die hochentwickelten Kommunikationstechniken hatten effiziente Führung und Kontrolle dezentraler Unternehmenseinheiten zur Folge.

Die internationale Vernetzung geschah jetzt nicht nur auf wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene, sondern auch bei Information, Wissen, Kenntnis und Fähigkeiten, Ideen, Konzeptionen und Wertehaltungen.

1.3. Mögliche Folgen der Globalisierung

Hauptsächlich für Schwellenländer und Unternehmen bringt die Globalisierung positive Faktoren mit sich. Solche armen Länder erleben einen Wirtschaftsaufschwung, welcher zumeist Arbeitsplatzangebote mit sich zieht.

Doch die dabei bleibende Umweltverschmutzung und der hohe Energie-, Wasser- und Ressourcenverbrauch kann man als ihre fast relevantesten Folgen nicht einfach über-sehen.

Für kleinere Unternehmen würde Globalisierung Arbeitsplatzabbau und Produktionsstättenverlagerung, vielleicht sogar Konkurs bedeuten. Durch die Verlagerung könnte es aber dann mehr Gewinn bedeuten, die Steuerlast könnte sinken, ebenso wie die Kosten.

Doch auch für alle Staaten könnte es problematisch werden: zum ersten würden die Steuereinnahmen der „verlassenen“ Länder sinken und der Sozialstaat würde nach und nach zu Grunde gehen. So könnte es zur Staatsverschuldung und öffentlicher Armut kommen.

1.4. Globale Gefährdungen/ Umweltschäden

Globalisierung bedeutet Wachstum des internationalen Handels, welcher sich in wesentlich höheren Raten als das Wirtschaftswachstum entfaltet. Doch zunehmendes Bewegen von Gütern erfordert neue Transporttechniken, die kostspielig sind, da die Güter an ganz unter-schiedlichen Orten hergestellt werden. Insbesondere verbraucht der Transport große Mengen an Energie, was erhöhte Luft- und Atmosphärebelastende Emissionen zur Folge hat.

Seit der Industriellen Revolution ist die Konzentration von Kohlendioxid und anderen Spurengasen in der Atmosphäre drastisch angestiegen, wofür in erster Linie die Industrieländer verantwortlich gemacht werden können.

Desweiteren spielt der Raubbau an den Regenwäldern eine wichtige Rolle, durch den die Artenvielfalt dramatisch reduziert wird. Traurig dabei ist die Tatsache, daß die durch Brandrodung gewonnenen Nutzanlagen nur für kurze Zeit verwendbar sind, denn Urwaldböden sind karg und wenig fruchtbar.

Durch Abrodung, Schadstoffausstoß und Vernichtung fruchtbarer Böden kommt es zu Migrationsbewegungen, welche später wieder zu ungünstigen Lebensbedingungen führen werden, da die Menschen von ihrem Heimatort vertrieben werden und auf engstem Raum zusammenleben müssen.

1.5. Globalisierung als Folge der Weltnformations-gesellschaft

Globalisierung bedeutet nicht nur neue Kommunikations-techniken oder Verbreitung neuer Ideen und Werte-haltungen, sondern auch Zunahme neuer Grenzziehungen in der Welt.

Der ideologische Nationalismus und das überall gepredigte Recht auf Selbstbestimmung stießen bei den unterdrückten Völkern auf starke Resonanz. So konnten diese endlich ihre politische Unabhängigkeit durch-setzen. Durch das Ende vom Kolonialismus wurden immer mehr Nationalstaaten gegründet, welche nun ihre Selbständigkeit sichern und sich gegen Bevormundung absichern wollen. So kam es zu diesen ideologischen Auseinandersetzungen und dem internationalen Wettbewerb um Macht und Einfluß, welcher immer neuere Grenzziehungen nach sich zog.

Doch die neugeschaffenen Grenzen erwiesen sich sehr schnell als durchlässig, nicht unbedingt beim Waren- oder Personenverkehr, sondern vielmehr bei Informa-tionen. Bald wurden auch die Kommunikationsmöglichkeiten ausgebaut, so daß Nachrichten von aller Welt gesendet und empfangen werden konnten und können.

So gehört zu dieser neuen Informationsrevolution auch, daß der einzelne Mensch in der Lage ist, eine große Menge an Informationen zu gewinnen, zu verarbeiten und weiterzuleiten. Ermöglicht durch Handy, Rundfunk, Fernsehen und Internet kann jeder einzelne von der Informationsfreiheit Gebrauch machen. Selbst große Unternehmen verlassen sich nicht mehr auf den traditio-nellen Postverkehr; alle nutzen die neuen Kommunika-tionstechniken, welche sich als weitaus schneller und lukrativer erwiesen.

2. Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Zu den wichtigsten Aspekten der Globalisierung gehören Folgen für den Arbeitsmarkt, die Gewerkschaften und die sozialstaatlichen Institutionen. Was das für Folgen sind und inwieweit sie sich tatsächlich der Globalisierung zurechnen lassen, soll anschließend erklärt werden.

Das die Globalisierung zu Veränderungen des Welthandels und somit auch auf die Arbeitsmärkte der Nationalstaaten geführt hat, ist unbestritten. Von den Veränderungen der Arbeitsmärkte sind auch die sozialstaatlichen Institutionen betroffen.

Durch die Deregulierung – die Beseitigung von Handels-schranken und durch Regelungen zum Schutz nationaler Märkte -–kam es in den achtziger Jahren zu intensiveren internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Die Deregulie-rung war ein wirtschaftliches Konzept, welches sich sowohl auf die internationalen Handelsbeziehungen als auch auf die nationalen Arbeitsmärkte bezieht.

Vorher war es üblich, daß dort, wo konstruiert wurde, auch gefertigt wird. Somit verschärft sich auch die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, diese betrifft aber in erster Linie jene Arbeitnehmer, die in arbeitsintensiven Bereichen arbeiten und standardisierte ausführen, da diese Arbeiten auf gleich hoher Produktivität, aber zu niedrigeren Preisen auch anderswo gemacht werden können.

In den Industrieländern läßt sich eine Zunahme der Arbeitsplätze mit sehr hohem Einkommen und eine Abnahme der Arbeitsplätze von Arbeitern und Angestellten mit mittlerem Einkommen beobachten. Die Industrieländer haben Vorteile bei der Produktion von nicht standardisierter Arbeit. Gemeint sind damit forschungs- und technologieintensive Produkte. Aufgrund der im Vergleich zu den Entwicklungsländern höheren Lohnkosten benötigen die Industrieländer daher neben Kapital auch qualifizierte oder hochqualifizierte Arbeit. Dadurch wird die Arbeit im Verhältnis zur weniger qualifizierten Arbeit teurer. Die neue Struktur der Wirtschafts-aktivitäten bewirkte also eine Veränderung in der Organisation der Arbeit, die sich in einer Umschichtung des Stellenangebots widerspiegeln und zu einer Gegen-sätzlichkeit sowohl in der Einkommensverteilung als auch in der Beschäftigungsstruktur führte. Es scheint, daß die Industrieproduktion heute zu einer selbstver-ständlichen Voraussetzung für die Wissensentwicklung geworden ist. Dies bedeutet, daß die Industrieproduktion an Stellenwert in den internationalen Beziehungen verliert.

[...]


[1] Scharpf, Fritz W.: Föderalismus und Demokratie in der transnationalen Ökonomie. In: Beyme, Klaus v./ Offe, Claus (Hrsg.): Politische Theorien in der Ära der Transformation. SH 26 der Politischen Vierteljahresschrift. Opladen 1996, S. 211-235

[2] Beck, Ulrich: Weltbürger aller Länder, vereinigt euch! In: DIE ZEIT Nr. 30 vom 16. 7. 1998

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Details

Titel
Globalisierung und ihre Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Hochschule
Universität Erfurt  (Fachbereich Politikwissenschaften)
Veranstaltung
Globalisierung & Politik
Note
1,3
Autor
Jahr
2002
Seiten
24
Katalognummer
V4611
ISBN (eBook)
9783638128278
Dateigröße
518 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Globalisierung, Politik
Arbeit zitieren
Diane Schmidt (Autor:in), 2002, Globalisierung und ihre Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4611

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