Nationalsozialismus. Welchen Einfluss hatte Hitler auf die Erziehung der Kinder im Nationalsozialismus und was wollte er damit bezwecken?


Hausarbeit, 2019

14 Seiten


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

I. Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Erziehungsziele und Erziehungsideale des Nationalsozialismus

3 Die Hitlerjugend
3.1 Bund Deutscher Mädel
3.2 Rolle des Mannes
3.3 Rolle der Frau

4 Schule im 3. Reich
4.1 Umerziehung der Lehrer
4.2 Veränderung der Lehrpläne

5 Schluss

II. Literaturverzeichnis

I .Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Dass die Erziehung der Kinder und Jugendlichen im 3. Reich einen hohen Stellenwert hatte, lässt sich nicht bestreiten. Sie waren die Zukunft des Deut­ schen Volkes und somit die Zukunft Hitlers. Doch wie konnte es überhaupt soweit kommen? Und welchen Einfluss hatte Hitler auf die Erziehung der Kinder?

Die Niederlage des ersten Weltkrieges und der darauffolgende Versailler Ver ­ trag frustrierte die Mehrheit der Deutschen. Somit gewannen Parteien, wie die NSDAP, welche Rachegedanken an die Siegermächte des ersten Welt­ krieges hatten, besondere Aufmerksamkeit. Durch die Änderung der Wäh­ rungsform 1923 normalisierte sich jedoch vorerst die politische und wirt­ schaftliche Lage Deutschlands, da nun neue Verträge der Reparationszah­ lungen ausgehandelt wurden, was die Menschen beschwichtigte. Dies hielt allerdings nicht lange an. Infolge des Börsenzusammenbruchs 1929 in New York, gab es eine weltweite Wirtschaftskrise. Die Industrieproduktion sank drastisch in Deutschland und somit verloren zahlreiche Menschen ihre Arbeit. (vgl. Arendt, 1955, S.588). Die erneute wirtschaftliche Krise wirkte sich eben ­ falls auf die politische Einstellung der Deutschen aus. Vermehrt wurde die NSDAP gewählt und Hitler als Rächer des Deutschen Volkes propagiert. 1933 ernannte Reichspräsident Hindenburg Hitler zum Reichskanzler, womit seine Macht begann.

Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit Hitlers Erziehungszielen und seiner Vorgehensweise in Zeiten des Nationalsozialismus. Der Hauptteil behandelt die Erziehungsideale des NS und welche Rolle die Kinder für Hitlers Macht­ ergreifung spielten. Daraufhin folgt eine Auseinandersetzung mit den Ver­ änderungen der Erziehung im schulischen Alltag und dessen Lehrplan. Zum Abschluss wird der Verfasser eine Stellungnahme ziehen.

2 Erziehungsziele und Erziehungsideale des Nationalsozialismus

Das vorliegende Kapitel beschäftigt sich mit Hitlers Erziehungszielen und Erziehungsidealen in der Zeit des Nationalsozialismus. Schon von klein auf wurden Kinder des 3. Reiches zum Zweck des Krieges erzogen. Allerdings hatten die Eltern wenig Anteil an der Erziehung ihrer Kinder, da Hitler diese unterdrückte und die Schulen bereits nationalisiert waren. Wer sich gegen die Erziehung des Nationalsozialismus aussprach, musste mit drastischen Maßnahmen rechnen, welche mit dem Tod enden konnten. Deshalb wurde diese Art der Erziehung toleriert.

Hitlers oberstes Erziehungsziel war die Formung des Menschen zum „natio­ nalsozialistischen Typus“. Dies bedeutete ein Mensch, welcher völkisch denkt und fühlt, welcher alles für sein Vaterland und Hitler opfern würde. „Meine Pädagogik ist hart, Das Schwache muss weggehämmert werden“ (Rausching, 1940, S. 237). Aus Hitlers Sicht, sei es von großer Bedeutung sein Gefolge nur zu willensstarken und mächtigen Menschen zu erziehen. Ein „Schwächling“ hat dort nichts verloren. Der „kerngesunde Körper“ war an erster Steller, die geistigen Fähigkeiten lagen somit an zweiter Stelle. Somit wurden die Kinder zur körperlichen Kraft und Gesundheit, zur Gewandtheit und zur Stärke erzogen. Des Weiteren gab es einige Charaktereigenschaf ­ ten, welche für Hitler zur obersten Priorität gehörten. An Nationalstolz und Nationalgefühl durfte es einem Soldaten in der NS Zeit nicht fehlen. „Er brauchte Gefolgsleute, denen der Drill […] den eigenen Willen verkümmert und Platz geschafft hatte für bedingungslosen Gehorsam“ (von Lang, 1988, S.103).

Der völkische Staat war für die Reinerhaltung der deutschen Rassen verant­ wortlich. Nur Menschen, welche gesund und reinrassig waren, durften sich fortpflanzen. Ein Mensch mit einer Behinderung wurde als belastend gese ­ hen und durfte somit keine Kinder bekommen, da dies als Schande für das deutsche Volk galt. Allerdings versuchten die Anhänger des NS, das gebären von gesunden Kindern als eine Pflicht und Ehre der Frauen zu propagieren, aber gleichzeitig galt es als ehren los, dem Volk ein gesundes Kind vorzuent ­ halten (vgl. Hitler, 1925, S. 446f).

Viele Anhänger Hitlers verehrten und bewundert ihn, wie auch Baldur von Schirach. Baldur von Schirach, Hitlers Reichsjugendführer, war der festen Überzeugung, dass die Jugend die „neue Front“ sei. Ohne sie, sei die Staats­ führung schwach und würde nur zu Niederlagen führen (vgl. Wortmann, 1982, S. 60). Dies und weitere nationalsozialistische Ideale unterstütze er mit seiner Lyrik. Er schrieb Unmengen an Gedichten, welche ihm nicht nur Anse ­ hen, sondern auch Zuspruch brachten. Durch diese „Minutenlyrik“ lehrte er Krieg, Kampf, Tod und Volksgemeinschaft. In einem seiner Gedichte, wel­ ches den Titel „Hitler“ trägt, betont Schirach, dass Hitler und sein Volk „eins“ sei. Dass jeder Gedanke Hitlers, ebenfalls der Gedanke des Deutschen Vol ­ kes sei (vgl. Schirach, 1929, S. 21).

3 Die Hitlerjugend

Nach 1932 gelang es Schirach die HJ zu einer fast unabhängigen Partei zu entwickeln. Gelöst von der Partei- und Staatsinstanz schaffte er es nun die Hitlerjugend als selbst führende Instanz aufzubauen. „Jugend gestaltet ein eigenes Jugendleben, nach eigenen Ritualen und Regeln, durch Jugend geführt“(Gieseke, 1999, S. 181).

Nachdem Baldur von Schirach Reichsjugendführer der NSDAP wurde, ver­ suchte er immer mehr Jugendliche für die HJ zu begeistern. Dabei war ihm die Suche nach jedem Einzelnen allerdings zu mühselig. „Es erschien zunächst effektiver, gleich ganze Gruppen oder gar Verbände in die HJ ein­ zureihen. Dabei wurde der Einzelne nicht gefragt.“(Jochen von Lang, 1988, S. 106). Somit löste er zunächst den „Großdeutschen Bund“ und später ebenfalls Pfadfindergruppen auf. Im Allgemeinen verbannte er jede Gruppe, welche in irgendeiner Weise zu einer Bedrohung für die HJ werden konnte. Jungen im Alter von 14 bis 18 Jahren wurden somit Mitglieder in der Hitlerju ­ gend. Bis zum Dezember 1936 war die Mitgliedschaft formell gesehen freiwil ­ lig, was sich allerdings durch das Gesetz für die Hitlerjugend änderte. Durch dieses Gesetz und die 1939 in Kraft gesetzte Jugenddienstverordnung, wurde ein Eintritt in die HJ zur Pflicht.

Einmal in der Woche traf sich die HJ zum „Heimabend“. Dieser diente als Basis zur nationalsozialistischen Erziehung, deshalb wurde ihm besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Während dieser Treffen wurde den Jungen durch Spiele, Geschichten und Liedern ein Gefühl von Hass und Gewalt gegenüber dem Gegner beigebracht. Ohne es zu wissen, wurde den Kindern unterbewusst Ideale und Ideologien der NS suggeriert (vgl. Buddrus, 2003, S. 61). Alle Freizeitangebote waren nationalsozialistisch angehaucht, mit dem Ziel, den Kindern die Ideologien der NSDAP nahezulegen. „Kraft, Ent­ schlossenheit, Wagemut und Opferbereitschaft […]“( Wortmann, 1982, S.59), waren nur einige Eigenschaften, welche den Jugendlichen in der Zeit des Nationalsozialismus eingetrichtert wurden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Nationalsozialismus. Welchen Einfluss hatte Hitler auf die Erziehung der Kinder im Nationalsozialismus und was wollte er damit bezwecken?
Hochschule
Universität Siegen
Autor
Jahr
2019
Seiten
14
Katalognummer
V461114
ISBN (eBook)
9783668955158
ISBN (Buch)
9783668955165
Sprache
Deutsch
Schlagworte
nationalsozialismus, welchen, einfluss, hitler, erziehung, kinder
Arbeit zitieren
Kim Eckhoff (Autor:in), 2019, Nationalsozialismus. Welchen Einfluss hatte Hitler auf die Erziehung der Kinder im Nationalsozialismus und was wollte er damit bezwecken?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/461114

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