Der Begriff der Sünde wird im alltäglichen Sprachgebrauch vielfältig genutzt, ohne dass eine klare Definition existiert. Daher muss zunächst geklärt werden, welches Sündenverständnis der Unterrichtseinheit zugrunde liegt. Hierfür wird das Verständnis herangezogen, nach dem die Sünde „als Bruch des Gottesverhältnisses durch den Menschen“ verstanden wird. Dieser Bruch kann zum einen im Unglauben und in der Abwendung von Gott, zum anderen im morali- schen Fehlverhalten seinen Mitmenschen gegenüber bestehen.
Aus christlicher Perspektive kann Sünde nicht ohne Vergebung gedacht wer- den, „denn die Sünde wird erst im Licht der Erlösung vollends erkannt, während die Perspektive der Vergebung den Sünder zugleich aus seiner Ausweglosigkeit befreit.“ Während die Sündenvergebung im Alten Testament im Kontext kultischer Riten wie Schuld- und Sühneopfer dargestellt wird, ist Jesus Christus für die Vergebung der Sünden im Neuen Testament zentral. Dies ist nicht nur auf den Sühnetod Jesu zurückzuführen, sondern insbesondere auf den für ihn charakteristischen Umgang mit Sünderinnen und Sündern. Dabei ist in der Forschung jedoch umstritten, ob er selbst Sünden vergeben oder lediglich den Menschen Gottes Vergebung zugesprochen hat.
Jesu Salbung durch die Sünderin in Lukas 7, 36-506 steht exemplarisch für sein Verhalten gegenüber Sünderinnen und Sündern. Die Rahmenhandlung der Perikope bildet ein Gastmahl, welches durch das Auftreten einer Sünderin unterbrochen wird. Der dadurch entstehende Aufruhr veranlasst Jesu dazu, ein Gleichnis von zwei Schuldnern zu erzählen. Anschließend erläutert er den Anwesenden, warum der Frau ihre Sünden vergeben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Sachanalyse
- Der Begriff der Sünde
- Jesu Umgang mit Sünderinnen und Sündern
- Jesu Salbung durch die Sünderin in Lukas 7, 36-50
- Didaktische Analyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Jesu Zuspruch der Vergebung im Neuen Testament und analysiert, wie dieser Zuspruch im Kontext von Sünde und moralischem Fehlverhalten verstanden werden kann.
- Sündenverständnis im Neuen Testament
- Jesu Umgang mit Sünderinnen und Sündern
- Vergebung als Geschenk und Prozess
- Relevanz des Glaubens und der Liebe für die Vergebung
- Kritik des Vergebungsverständnisses im Hinblick auf heutige gesellschaftliche und kirchliche Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Sachanalyse
Das erste Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Sünde im alltäglichen Sprachgebrauch und im Kontext des christlichen Glaubens. Es wird deutlich, dass die Sünde als Bruch des Gottesverhältnisses durch den Menschen verstanden werden kann, sowohl im Unglauben als auch im moralischen Fehlverhalten. Die Vergebung der Sünden wird im Neuen Testament zentral durch Jesus Christus dargestellt, und es wird diskutiert, ob er selbst Sünden vergab oder lediglich Gottes Vergebung zugesprochen hat.
Im weiteren Verlauf wird die Perikope Lukas 7, 36-50 analysiert, die Jesu Salbung durch eine gesellschaftlich geächtete Frau darstellt. Die Perikope zeigt, dass Jesus die Reinheit des Herzens über äußere Reinheitsvorschriften stellt und in der Salbung einen Akt der Liebe sieht. Die Liebe und der Glaube der Sünderin werden als Gründe für ihre Vergebung angeführt.
Didaktische Analyse
Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der didaktischen Analyse des Themas „Jesu Zuspruch der Vergebung“ für den Unterricht in der 12. Klasse. Die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler wird im Hinblick auf den Aspekt der Vergebung betrachtet, und es wird aufgezeigt, wie das Thema in den Unterricht integriert werden kann.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Sünde, Vergebung, Jesus Christus, Neues Testament, Lukas 7, 36-50, Glaube, Liebe, Reinheit, moralische Verantwortung, gesellschaftliche Herausforderungen.
- Arbeit zitieren
- Ann Chef (Autor:in), 2018, Stundenentwurf zum Thema "Jesu Zuspruch der Vergebung im Neuen Testament", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/461372