Der Begriff des Absoluten ist in der Auseinandersetzung mit Hegels Philosophie und deren systematischen Bestimmungen ein notwendiger Gegenstand der wissenschaftlichen Betrachtung und unverzichtbar für jeglichen Zugang zu seinem philosophischen System. Hegels berühmter Ausspruch „Das Wahre ist das Ganze“ veranschaulicht, dass es ihm um ein philosophisches System in seiner Ganzheit geht. Das Absolute und seine Bestimmungen sind darin wesentlich der Kern seiner philosophischen Bemühungen, denn im Absoluten glaubt Hegel dasjenige Element einer wahrhaften Philosophie gefunden zu haben, welches als Fundament und Ziel zugleich fungiert. Diesem Bestreben liegt zugrunde, dass es Universalität beansprucht. GAMM betont in diesem Zusammenhang die Universalität des Logos, welche der starken argumentativen Kraft der idealistischen Philosophie Hegels zugrunde liegt. Das Absolute und das Logisch-Argumentative sind dergestalt intrinsisch miteinander verknüpft, dass im Absoluten die logisch fundierte Basis einer selbst- und letztbegründeten Philosophie überhaupt zur Geltung kommt. Auch wenn man das Absolute in seiner wörtlichen Bedeutung als das Losgelöste auffasst, erschließt sich ein Sinnzusammenhang von Selbst- und Letztbegründung: Ein von allen anderen Bedingungen losgelöstes Sein ist dadurch ausgezeichnet, dass alle seine Bedingungen nur in ihm selbst liegen. Nur ein dergestalt verstandenes Absolutes wird seiner begrifflichen Bestimmung als Losgelöstes gerecht.
Entgegen einer langen metaphysischen Tradition, in der das Absolute als Substanz begriffen wurde, überwindet Hegel durch seinen philosophisch revolutionären Geistbegriff die Trennung von Substanz und Subjekt. Der Geist ist dergestalt immer anwesend, bei jedem Denkvorgang, bei jeder sprachlichen Äußerung und bei jeder Wahrnehmung. Das Geistige oder der Geist kann daher als etwas Unhintergehbares anerkannt werden. So gelingt es Hegel, den Geist als das Grundprinzip aller Philosophie festzulegen. Dieses Grundprinzip besagt, dass der Geist bei jeder menschlichen Aktion, Vorstellung, Tat, Denkvorgang, usw. als bestimmendes Prinzip vorherrscht. Hierin ist schon andeutungsweise zu erkennen, dass das Absolute und der Geist als Fundament einer systematischen Philosophie zu betrachten sind. Die Zusammenführung beider Begriffe, des Absoluten sowie des Geistes, im absoluten Geist ist eine Hegelsche Besonderheit. Die Explikation des absoluten Geistes soll nun Hauptgegenstand dieser Arbeit sein.
Inhaltsverzeichnis
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EINFÜHRUNG – DAS ABSOLUTE UND DER GEIST
- VORSTUFEN DES ABSOLUTEN GEISTES: DER GEIST ALS SOLCHER
- Subjektiver und objektiver Geist
- DER ABSOLUTE GEIST
- DER ABSOLUTE GEIST
- Die Kunst
- Die Religion
- Die Philosophie
- VORSTUFEN DES ABSOLUTEN GEISTES: DER GEIST ALS SOLCHER
- DER BEGRIFF DES GEISTES (ENZYKLOPÄDIE § 381)
- DER BEGRIFF DES GEISTES FÜR DIE VORSTELLUNG
- DAS ABSOLUTE UND DIE LETZTBEGRÜNDUNG
- DAS PROBLEM DER ENTÄUBERUNG DER IDEE ZUR NATUR
- DAS,,ANDERE DER IDEE“: DIE NATUR
- DAS,,ZURÜCKKOMMEN AUS DER NATUR“: DER GEIST
- WEITERE BESTIMMUNGEN DES GEISTES (§ 382FF.)
- DER BEGRIFF DES ABSOLUTEN GEISTES
- DER ABSOLUTE GEIST ALS VERANSCHAULICHUNG – DIE KUNST
- VORAUSSETZUNGEN DER HEGELSCHEN ÄSTHETIK
- DER BEGRIFF DES KUNSTSCHÖNEN
- KUNST, IDEE UND FORM
- EINTEILUNG DER WISSENSCHAFT DER KUNST
- Die Lehre vom Ideal
- Die Lehre von den Kunstformen
- Die symbolische Kunstform
- Die klassische Kunstform
- Die romantische Kunstform
- Die These vom Ende der Kunst
- DER ABSOLUTE GEIST ALS VORSTELLUNG – DIE RELIGION
- DAS VERHÄLTNIS VON PHILOSOPHIE UND RELIGION
- DER BEGRIFF DER RELIGION
- Die Kategorien Unendlichkeit und Endlichkeit: Grenze oder Überschreitung?
- DIE OFFENBARE RELIGION
- Das Reich des Vaters
- Das Reich des Sohnes
- Das Reich des Geistes
- DER ABSOLUTE GEIST ALS BEGRIFF – DIE PHILOSOPHIE
- DIE PHILOSOPHIE UND IHR METHODOLOGISCHER VORRANG
- DIE PHILOSOPHIE DER PHILOSOPHIE UND IHRE CHARAKTERISTIKA
- DIE PHILOSOPHIE DES BEGRIFFS
- Der Begriff als das Absolute
- PHILOSOPHIE UND PHILOSOPHIEGESCHICHTE
- Die Philosophie der Philosophiegeschichte
- Der Begriff der Entwicklung
- Der Begriff des Konkreten
- Philosophie als Erkenntnis der Entwicklung des Konkreten
- Die Philosophie der Philosophiegeschichte
- DER BEGRIFF DER PHILOSOPHIE (ENZYKLOPÄDIE § 574FF.)
- THEODOR W. ADORNOS KRITIK – DIE HERRSCHAFT DES ALLGEMEINEN ÜBER DAS BESONDERE
- ERFAHRUNGSVERLUST UND VERARMUNG DES ÄSTHETISCHEN ERLEBNISSES
- BEGRIFFSLOSES TERRAIN VS. PERFORMATIVER WIDERSPRUCH
- PHILOSOPHIE UND GESELLSCHAFT - ABSOLUTER VS. OBJEKTIVER GEIST
- DAS UNENDLICHE UND DIE BÜRGERLICHE GESELLSCHAFT
- ALTERNATIVE: OFFENHEIT DES GANZEN UND MANNIGFALTIGKEIT DER TEILE
- IMMANENTE KRITIK DER DIALEKTIK
- INHALTSLOSIGKEIT DES SPEKULATIVEN IDEALISMUS
- DER BEGRIFF DER GRENZE - DER FOKUS AUF DIE PHÄNOMENE
- ARGUMENT VS. TATSACHE: DIE ZERSCHLAGUNG DER HOFFNUNG DURCH DIE GESELLSCHAFT
- VERNUNFT UND WIRKLICHES
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Hegels Konzeption des absoluten Geistes und untersucht dessen Bedeutung im Kontext seiner philosophischen Gesamtsicht. Sie analysiert die Entwicklung des Geistes von seinen Vorstufen bis zu seiner Vollendung im Absoluten und beleuchtet die Rolle der Kunst, Religion und Philosophie in diesem Prozess.
- Die Definition des Absoluten und seine Verbindung zum Geist
- Die Entwicklung des Geistes durch seine verschiedenen Phasen
- Die Rolle der Kunst, Religion und Philosophie im Prozess der Geistwerdung
- Die Kritik an Hegels Philosophie und die Bedeutung des konkreten Lebens
- Die Frage nach der Vermittlung zwischen Vernunft und Wirklichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in Hegels Konzeption des Absoluten und dessen Beziehung zum Geist. Sie beleuchtet die Bedeutung des Absoluten als Fundament und Ziel der Hegelschen Philosophie und untersucht die Rolle des Geistes in diesem Zusammenhang. Anschließend werden die Vorstufen des absoluten Geistes, wie der subjektive und objektive Geist, sowie die verschiedenen Ausdrucksformen des Absoluten – die Kunst, die Religion und die Philosophie – analysiert.
Der nächste Teil der Arbeit widmet sich dem Begriff des Geistes und seiner Entwicklung im Rahmen der Hegelschen Philosophie. Hier werden die Kategorien des Absoluten, die Entäußerung der Idee zur Natur, das "Andere der Idee" sowie das "Zurückkommen aus der Natur" erörtert. Die Arbeit untersucht auch die verschiedenen Bestimmungen des Geistes und den Begriff des absoluten Geistes.
Im weiteren Verlauf der Arbeit wird der absolute Geist als Veranschaulichung in der Kunst, als Vorstellung in der Religion und als Begriff in der Philosophie untersucht. Die Arbeit beleuchtet die Voraussetzungen der Hegelschen Ästhetik, den Begriff des Kunstschönen und die Einordnung der Kunst in das System des absoluten Geistes. Außerdem wird die Rolle der Religion im Prozess der Geistwerdung analysiert und die Bedeutung des Verhältnisses von Philosophie und Religion im Denken Hegels betrachtet.
Schließlich wird die Philosophie als die höchste Form des Geistes betrachtet. Die Arbeit untersucht den methodologischen Vorrang der Philosophie, die Philosophie der Philosophie und die Philosophie des Begriffs. Sie analysiert auch das Verhältnis von Philosophie und Philosophiegeschichte und stellt die These auf, dass Philosophie als Erkenntnis der Entwicklung des Konkreten verstanden werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe "Absoluter Geist", "Philosophie", "Kunst", "Religion", "Idee", "Entwicklung", "Begriff", "Vermittlung" und "Kritik". Sie beleuchtet die Bedeutung dieser Begriffe im Kontext des Hegelschen Systems und untersucht deren Rolle in der Entwicklung des Geistes vom Subjektiven zum Absoluten.
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- Elmar Korte (Author), 2003, Hegels Konzeption vom absoluten Geist, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46161