Psychisch erkrankte Menschen müssen sich vielen Vorurteilen stellen. Im Speziellen werden als "Borderliner" deklarierte Personengruppen durch einen in der Bevölkerung gängigen und unnachsichtigen Gebrauch von psycho-pathologischen Klassifizierungen und Diagnosen zu Leidtragenden von Stigmatisierungs- und Etikettierungsprozessen der Öffentlichkeit. Die von dieser Diagnose betroffenen Personen stoßen jedoch nicht nur auf Widerstand innerhalb ihres sozialen Kontextes, sondern werden ebenso bei der Suche nach therapeutischer Hilfe von den teils überforderten und entmutigenden Fachkräften als Patienten mit einer erschwert zu behandelten Symptomatik angesehen. In diesem Zusammenhang stellt sich deshalb die Frage, wie systemisch arbeitende Fachkräfte dem Leidensdruck von Personen mit einer diagnostizierten Borderline-Persönlichkeitsstörung im Rahmen von psychosozialer Therapie und Beratung entstörungsspezifisch entgegnen können.
Die in der psychotherapeutischen Fachwelt populäre Korrelation zwischen der Diagnose einer Borderline-Persönlichkeitstörung und einer komplikationsreichen Therapie äußert sich nicht nur anhand von Problemen bei der psychotherapeutischen Begleitung, der Anwendung von unzulänglichen traditionellen Verfahren mit wenig effektiver Wirkweise oder aber den jährlich verursachten stationären Behandlungskosten in Höhe von etwa vier Milliarden Euro. Sie schlägt sich oftmals ebenso als eine mit Tabus behaftete Thematik innerhalb von Diskursen diverser therapeutischer Fachrichtungen nieder.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Ansatz der systemischen Beratung und Therapie.
- Emotional instabile „Persönlichkeitsstörung des Borderline- Typs“
- Erläuterung der Begriffes,,Borderline-Persönlichkeitsstörung“.
- Krankheitsbild und Symptomatik der Borderline- Persönlichkeitsstörung.
- Ursachen und biopsychosozialen Einflussfaktoren.
- Verlauf, Auswirkungen und epidemiologische Folgen.
- Systemische Beratung und Therapie von „Borderline\"- Klientel.
- Fazit.
- Literaturverzeichnis..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Referat untersucht den systemischen Umgang mit Klientinnen und Klienten, bei denen eine sogenannte „Borderline-Persönlichkeitsstörung“ diagnostiziert wurde. Der Fokus liegt darauf, wie systemische Beratung und Therapie dem Leidensdruck dieser Menschen entgegenwirken können.
- Der systemische Ansatz in der Beratung und Therapie.
- Die „Borderline-Persönlichkeitsstörung“ als Diagnose und ihre Auswirkungen.
- Die Herausforderungen bei der Behandlung von „Borderline“-Klientel aus systemischer Sicht.
- Mögliche Vorgehensweisen und Interventionen in der systemischen Arbeit.
- Die Bedeutung von Stigmatisierung und Vorurteilen im Kontext der „Borderline-Persönlichkeitsstörung“.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung verdeutlicht die problematische Stigmatisierung und die weit verbreiteten Vorurteile gegenüber Menschen mit einer „Borderline-Persönlichkeitsstörung“. Sie stellt die Relevanz eines systemischen Ansatzes in der Therapie dieser Klientel in den Vordergrund.
Kapitel 2 erläutert die Grundprinzipien und die Vorgehensweise in der systemischen Beratung und Therapie. Es wird die Fokussierung auf zirkuläre Zusammenhänge und die Bedeutung von Interaktion in den Vordergrund gestellt.
Kapitel 3 beleuchtet die Definition der „Borderline-Persönlichkeitsstörung“, ihre Symptome, Ursachen und die Auswirkungen auf den Verlauf des Lebens der Betroffenen.
Schlüsselwörter
Systemische Beratung, Systemische Therapie, „Borderline-Persönlichkeitsstörung“, Stigmatisierung, Vorurteile, Leidensdruck, Interaktion, zirkuläre Zusammenhänge, Lebenswelt, Interventionen, psychosoziale Schemata.
- Arbeit zitieren
- Julia Wagner (Autor:in), 2018, Wie kann dem Leidensdruck von Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung in der systemischen Beratung und Therapie begegnet werden?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/461796