Ich beschäftige mich in meiner Arbeit mit Austauschbeziehungen unter Geschwistern. Dieses Thema wurde bis zu den 70er Jahren oft unterschätzt und vernachlässigt zu Gunsten der Mutter-Kind-Beziehung, weil diese Beziehung als vorrangig prägend für die kindliche Entwicklung galt. Eine Ausnahme bildete der Österreicher Alfred Adler, dessen Forschung auf Aspekte der Geschwisterkonstellationen wie Geburtenrangposition, Geschlecht und Altersabstand zurückgeht. Erst in den 70er, und mehr noch in den 80er, Jahren fingen Sozial- und Humannwissenschaften an, sich für Geschwisterbeziehungen zu interessieren. Die aktuelle Forschung ist sich in einem Punkt einig, und zwar in dem, dass Geschwister eine herausragende Rolle im Lebenslauf spielen. Geschwisterbeziehungen haben ihre Anfänge in der frühen Kindheit und bleiben je nach Qualität und Intensität bis ins hohe Alter bestehen. Neben den Eltern stellen Geschwister die am nächsten stehenden Personen dar, mit denen man eine ganze Menge von Gefühlen, Reaktionen und Handlungsmustern ausprobiert und durchspielt. Deshalb kann man mit Bestimmtheit erklären, dass Geschwisterbeziehung die dauerhafteste aller Bindungen ist.
Geschwister haben eine wichtige Aufgabe als Sozialisationsagenten, weil sie sich gegenseitig anregen und lernen sich zu verstehen und sich auseinander zu setzen. Als Geschwister werden laut Hartmut Kasten Personen definiert, die teilweise identische Erbanlagen haben, da sie entweder dieselben Eltern, dieselbe Mutter oder denselben Vater haben.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Austauschtheorie
- I. Sozialer Austausch
- II. Wirtschaftlicher Austausch
- III. Idee der Austauschhandlungen
- C. Austauschbeziehungen zwischen Geschwistern
- I. Im Kontext der Gesellschaft
- II. In 5 Kategorien - Beziehungsmodi
- III. Im großen und kleinen Altersabstand
- IV. Im Sinne der negativen Verhältnisse wie Rivalität und Macht
- V. Im Sinne der positiven Verhältnisse wie Vertrautheit und Nähe
- D. Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Austauschbeziehungen zwischen Geschwistern, einem Thema, das in der Forschung lange Zeit vernachlässigt wurde. Die Analyse stützt sich auf die Austauschtheorie und untersucht, wie sich Austauschprozesse in Geschwisterbeziehungen manifestieren und welche Faktoren die Qualität dieser Beziehungen beeinflussen.
- Die Bedeutung von Geschwisterbeziehungen im Lebenslauf und ihre Rolle als Sozialisationsagenten
- Die verschiedenen Kategorien von Austauschbeziehungen zwischen Geschwistern, wie Intimität, Kongenialität, Loyalität, Gleichgültigkeit und Feindseligkeit
- Der Einfluss von Faktoren wie Altersabstand, Geschlecht und Familienstruktur auf die Geschwisterbeziehung
- Die Rolle von Rivalität und Macht in Geschwisterbeziehungen und deren Auswirkungen auf die Entwicklung der Beteiligten
- Die positive und negative Seite von Rivalität und die Bedeutung von Kompromissfähigkeit und Konfliktlösung in Geschwisterbeziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Austauschbeziehungen zwischen Geschwistern ein und beleuchtet die historische Entwicklung der Forschung zu diesem Thema. Sie stellt die zentrale Bedeutung von Geschwisterbeziehungen im Lebenslauf heraus und betont deren Rolle als Sozialisationsagenten.
Kapitel B beschäftigt sich mit der Austauschtheorie, die als theoretischer Rahmen für die Analyse von Austauschbeziehungen dient. Es wird zwischen sozialem und wirtschaftlichem Austausch unterschieden und die Idee der Austauschhandlungen anhand von Beispielen erläutert.
Kapitel C widmet sich den Austauschbeziehungen zwischen Geschwistern im Kontext der Gesellschaft. Es werden verschiedene Kategorien von Beziehungsmodi vorgestellt, die die unterschiedlichen Formen von Austausch zwischen Geschwistern beschreiben. Der Einfluss von Faktoren wie Altersabstand und Geschlecht auf die Geschwisterbeziehung wird analysiert.
Kapitel C IV und V befassen sich mit den negativen und positiven Aspekten von Austauschbeziehungen zwischen Geschwistern. Es werden die Rolle von Rivalität und Macht in diesen Beziehungen sowie deren Auswirkungen auf die Entwicklung der Beteiligten untersucht. Auch die Bedeutung von Kompromissfähigkeit und Konfliktlösung für ein harmonisches Zusammenleben von Geschwistern wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Austauschbeziehungen, Geschwisterbeziehungen, Sozialisation, Austauschtheorie, Rivalität, Macht, Konfliktlösung, Familienstruktur, Altersabstand und Geschlecht. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Facetten von Austauschbeziehungen zwischen Geschwistern, untersucht die Einflüsse von verschiedenen Faktoren und analysiert die Auswirkungen dieser Beziehungen auf die Entwicklung der Beteiligten.
- Quote paper
- Katarina Bezakova (Author), 2004, Austauschbeziehungen zwischen Geschwistern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46199
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