Die Entstehung der Schweizergeschichte


Hausarbeit, 2004

13 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

A Einleitung

B Wilhelm Tell Sage
I Inhaltliche Angaben
II Zeitliche Einordnung
III Wirklichkeit oder Mythos?

C Pakt der drei Orte Uri, Schwyz und Unterwalden von 1291
I Ein Vorgänger des Paktes
II Die zum Pakt führenden Umständen
III Sein Ziel

D Schlacht am Morgarten im Jahre 1315
I „Ein kleines friedliches Volk“
II Die möglichen Gründe der Schlacht
III Nachwirkungen der Schlacht; Erneuerung des Paktes von 1291

E Schluss

Literaturverzeichnis

A. Einleitung

Meiner Meinung nach gibt es drei wichtige Versionen der Entstehung der schweizerischen Geschichte, mit denen ich mich in meiner weiteren Ausarbeitung beschäftigen möchte.

Die Version, die ich als erste vorstelle, beschäftigt sich mit der Wilhelm Tell Legende. Es wird viel darüber diskutiert, ob man diese Sage als die Grundlage für die Entstehung der Eidgenossenschaft nehmen kann. Sicher ist aber, dass die Eidgenossenschaft sich ohne Wilhelm Tell nie zu der Schweiz im heutigen Sinne des Wortes entwickelt hätte. Er war der Nationalheld, der das Bewußtsein des Volkes so stark beeinflußte, dass die Einwohner immer wieder mit Leidenschaft und Liebe für die Freiheit ihres Heimatlandes eintraten.[1]

Als zweites möchte ich auf den Bund aus dem Jahre 1291 eingehen. Ich finde diesen Bund sehr beachtenswert, weil er die acht Jahrhunderte von damals bis heute gut überstanden hat. Eigentlich ist er aber im Jahre 1848, als die Bundesverfassung der schweizerischen Eidgenossenschaft festgelegt wurde, ungültig geworden. Die Bundesverfassung verbietet nämlich Bündnisse zwischen den Kantonen, was wiederum nicht mit dem Bund von 1291 zu vereinbaren war. Letztendlich löste er sich auf der letzten Aussage seiner Urkunde auf, die lautet, dass der Bund ewig dauern sollte.[2] Er existiert in gewissem Sinn immer noch ewig, nur eben heute als Staat, nicht mehr als Bund.

Im letzten Punkt geht es um die Schlacht bei Morgarten im Jahre 1315. In dieser Schlacht bewiesen sich die der Heimat ergebenen Eidgenossen als echte Krieger, die sich mit den Habsburgern auseinandersetzten.

Ob man dieses Ereignis als Entstehung der schweizerischen Geschichte annehmen könnte, werde ich als letztes ausführen.[3]

B. Wilhelm Tell Sage

B I. Inhaltliche Angaben

Die Geschichte des Freiheitshelden Wilhelm Tell kennt in der Schweiz sozusagen jedes kleine Kind. Ein guter Schütze, aus Uri stammende Wilhelm Tell, traute sich, einen auf eine Stange gesteckten Hut, der die habsburgische Macht symbolisieren sollte, zu grüßen. Nachdem der Landvogt Geßler diesen Vorfall bemerkt hatte, wurde Wilhelm Tell vor eine schwere Entscheidung gestellt. Entweder sollte er sterben oder einen Apfel von dem Kopf seines Sohnes schießen. Er entschied sich erfolgreich für die zweite Möglichkeit. Er gab aber zu, dass er im Fall eines Mißerfolgs einen anderen versteckten Pfeil benutzt hätte um den Geßler zu töten. Während der Fahrt über den See zog ein Sturm auf, der ihm das Leben rettete. Danach gelang es ihm auch, den „bösen“ habsburgischen Vogt Geßler umzubringen. Mit dieser Tat forderte er das Volk auf, sich für die Befreiung von der habsburgischen Herrschaft bereitzustellen.[4]

B II. Zeitliche Einordnung

Es ist sehr zweifelhaft, ob Wilhelm Tell überhaupt je lebte. Wenn er gelebt hätte, müsste man zumindest in zeitgemäßen Akten, Annalen oder Chroniken Hinweise auf seine Existenz finden. Jetzt stellt sich aber die Frage, wann dieses Ereignis stattgefunden haben konnte. Meines Erachtens muss man in Betracht ziehen, dass Wilhelm Tell sich gegen die Habsburger stellte. Die Familie der Habsburger gewann erst im 13. Jhd. an Macht, weil die Zähringer bis zu diesem Zeitpunkt fast das ganze Gebiet von Freiburg bis Zürich und bis zum Alpenkamm beherrschten. Rudolf von Habsburg, als habsburgischer Landesherr und König zugleich, während seiner Regierung im 13 Jhd. bereitete erfolgreich seine Dynastie auf einen langen Weg als Herrschaftsmacht vor. Das Gebiet der meisten schweizerischen Kantone stand unter seiner Regierung, wie es im 12. Jhd. in den Händen der Zähringer war. Das bedeutet, dass er alle Ämter und Vogteien im Land unter seine Kontrolle brachte, was zur Folge hatte, dass das Volk sich unterdrückt fühlte. Und gerade in dieser Zeit neigten die städtischen und ländlichen Gemeinden zur Selbständigkeit, besonders in der Innerschweiz, woher Wilhelm Tell angeblich kommt.[5] Aufgrund des schon Gesagten finde ich, dass sich diese Begebenheit im 13. Jhd. abgespielt haben konnte.

Aber die älteste Überlieferung dieser Legende findet sich in einer Chronik, die das Weiße Buch von Sarnen heißt. Sie wurde dort von Hans Schriber, Landschreiber von Obwalden, erst im Jahre 1472 notiert.[6]

[...]


[1] Rougemont, 1965, S. 16

[2] Rougemont, 1965, S. 29

[3] Blickle, 1990, S. 45

[4] Rougemont, 1965, S. 261

[5] Peyer, 1977, S. 170 ff

[6] Baum, 1994, S. 52

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Die Entstehung der Schweizergeschichte
Hochschule
Universität Münster
Note
2
Autor
Jahr
2004
Seiten
13
Katalognummer
V46201
ISBN (eBook)
9783638434416
ISBN (Buch)
9783638791205
Dateigröße
437 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Entstehung, Schweizergeschichte
Arbeit zitieren
Katarina Bezakova (Autor:in), 2004, Die Entstehung der Schweizergeschichte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46201

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