Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage nach Qualitätsverbesserung in der rechtlichen Betreuung. Hierbei handelt es sich um eine aktuelle Betrachtung mit dem Augenmerk auf die Selbstbestimmung der Betroffenen. Zur Bearbeitung sind daher folgende Fragen von Bedeutung: Wird das Ziel des selbstbestimmten Lebens im Rahmen des Betreuungsrechts erfüllt? Welche rechtlichen Vorgaben dazu gibt es im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)? Können betroffene Personen ein selbstbestimmtes Leben führen und selbstbestimmt Entscheidungen treffen? Was ist überhaupt Selbstbestimmung? Warum wird Selbstbestimmung als Ziel definiert und warum spielt sie eine so große Rolle?
Doch birgt das Betreuungsrecht auch Grenzen für die Selbstbestimmung? Was ist, wenn die Wünsche der Betroffenen zu einer Verschlechterung ihrer Lebenssituation führen? Äußern Betroffene manche Wünsche nur aufgrund ihrer Krankheit? Haben Betreuer diesen Wünschen trotzdem nachzugehen? Die Fragen nach den Wünschen und dem Wohl der Betroffenen und die Grenzen der Selbstbestimmung in diesem Zusammenhang werden im Laufe dieser Ausarbeitung näher erläutert.
Des Weiteren stellen sich die Fragen, warum die Qualität der rechtlichen Betreuung immer wieder diskutiert wird. Welche Qualitätsdefizite bringt das Betreuungsrecht mit sich? Findet sich Selbstbestimmung in der praktischen Anwendung des Betreuungsrechts wieder? Welche Qualitätsstandards im Hinblick auf Selbstbestimmung können entwickelt werden?
Neben der Forschung zur ´Qualität in der rechtlichen Betreuung` ist ebenso die UN-Behindertenrechtskonvention im Mittelpunkt vieler Diskussionen. Art. 12 der UN-Behindertenrechtskonvention stellt Anforderungen an das Betreuungsrecht und hat dabei die gleiche Anerkennung von Menschen mit Behinderung vor dem Gesetz und als Rechtssubjekt zum Ziel. Hierbei wird geklärt, inwieweit das Betreuungsrecht konform ist mit der UN-Behindertenrechtskonvention. Welche Kritik wird in aktuellen Diskussionen geübt? Was sind die Forderungen für eine Verbesserung und Anpassung an die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention? Wie soll die Selbstbestimmung der Betroffenen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention erfüllt werden?
Inhaltsverzeichnis
- Selbstbestimmung als Qualitätsmerkmal des Betreuungsrechts
- Selbstbestimmung
- Entstehung und Bedeutung von Selbstbestimmung
- Autonomie im Betreuungsrecht
- Die rechtliche Betreuung
- geschichtliche Entwicklung des Betreuungsrechts
- Vormundschaft und Pflegschaft im römischen Reich der Antike
- Das germanische Rechtsverständnis von Schutz und Vormundschaft
- rechtliche Entwicklungen im Mittelalter
- rechtliche Entwicklungen der Neuzeit
- Entstehung und Entwicklung des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB)
- negative Rechtsveränderungen im Nationalsozialismus
- Die Entstehung des Grundgesetzes in der Nachkriegszeit
- Das Betreuungsgesetz
- Betreuungsrechtsänderungsgesetz 1998
- Betreuungsrechtsänderungsgesetz 2005
- Betreuungsrechtsänderungsgesetz 2009
- Voraussetzungen zur Betreuerbestellung
- Wohl und Wünsche der Betroffenen
- Entscheidungsfindung im Rahmen von Selbstbestimmung?
- Grenzen der Selbstbestimmung
- Anforderungen der UN-Behindertenrechtskonvention an die rechtliche Betreuung
- Qualität in der rechtlichen Betreuung
- Förderung der unterstützten Entscheidungsfindung als richtige/ notwendige Maßnahme?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Qualitätsverbesserung in der rechtlichen Betreuung mit dem Fokus auf die Selbstbestimmung der Betroffenen. Sie beleuchtet die Frage, inwieweit das Ziel eines selbstbestimmten Lebens im Rahmen des Betreuungsrechts erreicht wird. Die Arbeit analysiert die rechtlichen Vorgaben im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) und die Herausforderungen für Betroffene bei der Gestaltung eines selbstbestimmten Lebens und der eigenständigen Entscheidungsfindung.
- Die Bedeutung und die historische Entwicklung der Selbstbestimmung
- Die rechtliche Betreuung und ihre geschichtliche Entwicklung
- Aktuelle Regelungen des Betreuungsrechts im Zusammenhang mit der selbstbestimmten Lebensführung
- Grenzen der Selbstbestimmung im Betreuungsrecht
- Die Rolle der UN-Behindertenrechtskonvention und die Qualitätsstandards in der rechtlichen Betreuung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Bedeutung der Selbstbestimmung als Qualitätsmerkmal des Betreuungsrechts. Die Arbeit analysiert die Zielsetzung des Betreuungsrechts, den aktuellen Stand der Debatte um Qualitätsverbesserung und die Rolle der Selbstbestimmung in diesem Kontext.
Kapitel 2 untersucht den Begriff der Selbstbestimmung. Es beleuchtet die historische Entwicklung des Begriffs, die philosophischen Grundlagen und die Bedeutung der Selbstbestimmung für den Menschen.
Kapitel 3 analysiert die rechtliche Betreuung und ihre geschichtliche Entwicklung. Es beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des Betreuungsrechts in Deutschland, die rechtlichen Grundlagen und die aktuellen Regelungen des Betreuungsgesetzes.
Kapitel 4 befasst sich mit den Grenzen der Selbstbestimmung im Betreuungsrecht. Es untersucht die Frage, inwieweit die Wünsche der Betroffenen durch die Betreuung eingeschränkt werden können und welche Konfliktpotenziale sich hieraus ergeben.
Kapitel 5 beleuchtet die Anforderungen der UN-Behindertenrechtskonvention an das Betreuungsrecht und die Bedeutung der Konvention für die Förderung der Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung.
Kapitel 6 analysiert die Qualität in der rechtlichen Betreuung. Es untersucht die aktuelle Forschung zur Qualität in der Betreuung, die vorhandenen Qualitätsdefizite und die Entwicklung von Qualitätsstandards.
Schlüsselwörter
Selbstbestimmung, Autonomie, Rechtliche Betreuung, Betreuungsrecht, Qualitätsverbesserung, Qualitätsdefizite, UN-Behindertenrechtskonvention, Menschen mit Behinderung, Entscheidungsfindung, Wohl, Wünsche, Grenzen der Selbstbestimmung.
- Quote paper
- Charline Krause (Author), 2019, Qualitätsverbesserung in der rechtlichen Betreuung. Eine aktuelle Betrachtung unter dem Aspekt der Selbstbestimmung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/462085