Viele Spitzenverbände olympischer Sportarten formulieren in ihren Spitzensportkonzepten Rahmentrainingspläne, deren Inhalt als Handlungsorientierung für Trainer zur erfolgsorientierten Steuerung des Trainingsprozesses der selektierten Talente dienen soll. Ausgehend von Annahmen über die Wirkung der Intervention, wird diesen Plänen ein erhebliches erfolgsdiskriminierendes Potential zugeschrieben. Der theoretische Hintergrund von Rahmentrainingsplänen generell sowie die Erstellung der relevanten Inhalte auf der Basis praktischer Erfahrungen lassen jedoch vermuten, dass es sich bei den Rahmentrainingsplänen um Konstrukte handelt, die auch auf systemimmanenten Ideologien beruhen, so dass bestehende Wirksamkeitsannahmen zu hinterfragen sind.
In einer empirischen Untersuchung wurden die Rahmentrainingspläne des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) an protokollierten Belastungsumfängen gespiegelt. Die Differenzierung international und national erfolgreicher Sportler sowie deren protokollierte Trainingsinhalte erlauben Rückschlüsse auf Rahmentrainingspläne sowie deren Bedeutung für die gezielte Leistungsentwicklung. Da Rahmentrainingsplänen oftmals keine empirischen Untersuchungen zugrunde liegen, weisen die vorliegenden Ergebnisse eine hohe Praxisrelevanz auf und können in diesem Zusammenhang in aktuelle Debatten eingebracht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Training im Leistungssport
- Konzeptionelle Positionen zu den Systemen Nachwuchsleistungssport und Spitzensport
- Die Konzeption der RTP vor dem Hintergrund von Trainingswissenschaft und Trainingslehre
- Herkunft und Entwicklung aktueller Rahmentrainingspläne und Trainingskonzeptionen
- Die Etappen von Nachwuchstraining im Kontext der Rahmenkonzeptionen am Beispiel der Sportart Radsport
- Herkunft und Entwicklung aktueller Rahmentrainingspläne und Trainingskonzeptionen der Sportart Radsport
- Der Trainingsmittelkatalog des Bund Deutscher Radfahrer vor dem Hintergrund der folgenden Untersuchung
- Herkunft des Trainingsmittelkataloges
- Die Darstellung der spezifischen Trainingsbereiche des BDR vor dem Hintergrund ihrer Durchführung
- Herleitung der Grundannahmen
- Methodologie
- Forschungsmethoden
- Hypothesenformulierung
- Operationalisierung
- Anmerkungen zur Datenerhebung
- Versuchspersonen
- Datenauswertung
- Ergebnisse
- H1: Unterschiede im Belastungsumfang international erfolgreicher und national erfolgreicher Radsportler
- H1 a1: Unterschied in den sportartspezifischen Belastungskategorien
- H 1 a2 Unterschied „international erfolgreicher“ und „national erfolgreicher\" Radsportler in sportart – unspezifischen Belastungskategorien
- H1 b: Unterschied der Umfänge in der Belastungskategorie „Grundlagenausdauer“
- H1 c: Unterschied der Umfänge in der Belastungs-kategorie „Entwicklungsbereich“
- H1 d: Unterschied der Umfänge in der Belastungs-kategorie „Spitzenbereich“
- H1 e: Unterschied im Umfang der Belastungskategorie „Kraft mit Rad“
- H1 f: Unterschied im Umfang der Belastungskategorie ,,Kompensationsbereich“
- H1 g: Unterschied in der Belastungskategorie ,,Wettkampfkilometer“
- H1 h: Unterschied in der Belastungskategorie „allgemeine athletische Ausbildung“
- H1 i: Unterschied im Umfang der Belastungskategorie „Kraft andere Mittel“
- H 2: Größerer Umfang „international erfolgreicher“ Nachwuchsradsportler gegenüber „national erfolgreicher“ Nachwuchsradsportler
- H 2 a: Größerer Umfang in den Gesamtumfängen sportartspezifischer Belastungskategorien bei „international erfolgreichen“ Sportlern
- H2 b: Größerer Umfang in sportartunspezifischen Belastungskategorien bei „international erfolgreichen“ Radsportlern
- H3: Richtung des Unterschieds im Umfang der einzelnen Belastungskategorien
- H3 a: Unterschied in den Belastungsumfängen der Belastungskategorie „Grundlagenausdauer“
- H3 b: Unterschiede in den Belastungsumfängen der Belastungskategorie „Entwicklungsbereich“
- H3 c: Unterschiede in den Umfängen der Belastungs-kategorie „Spitzenbereich“
- H3 d: Unterschiede in den Umfängen der Belastungs-kategorie ,,Kraft mit Rad“
- H3 e: Unterschiede in den Umfängen der Belastungskategorie „Kompensationsbereich“
- H3 f: Unterschiede in den Umfängen der Belastungskategorie ,,Wettkampfkilometer“
- H3 g Unterschiede in den Umfängen der Belastungskategorie ,,allgemeine athletische Ausbildung“
- H3 h Unterschiede in der Belastungskategorie „Kraft andere Mittel“
- H IV: Unterschied im Grad der Erfüllung der Vorgaben des Umfangs der gegebenen Belastungskategorien bei „international-“ und „,national erfolgreichen“ Sportler
- HIV a: Unterschied im Grad der Erfüllung der Vorgaben der Belastungskategorie „Grundlagenausdauer“
- H IV b: Unterschied im Grad der Erfüllung der Vorgaben in der Belastungskategorie Entwicklugsbereich
- H IV c: Unterschied im Grad der Erfüllung der Vorgabe für die Belastungskategorie „Spitzenbereich“
- H IV d: Unterschied im Grad der Erfüllung der Vorgabe für die Belastungskategorie „Kraft mit Rad“
- H IV e: Unterschied im Grad der Erfüllung der Vorgabe für die Belastungskategorie „Kompensationsbereich“
- H IV f: Unterschied im Grad der Erfüllung der Belastungskategorie „Wettkampfkilometer“
- H IV g: Unterschied im Grad der Erfüllung der Belastungskategorie „allgemeine athletische Ausbildung“
- H IV h: Unterschied im Grad der Erfüllung der Belastungskategorie „Kraft andere Mittel“
- H V: Zusammenhang von juvenilen Erfolgen und Erfolgen im Erwachsenenalter bei identischen Personen
- H1: Unterschiede im Belastungsumfang international erfolgreicher und national erfolgreicher Radsportler
- Diskussion
- Hypothese 1
- Hypothese 2
- Hypothese 3
- Hypothese 4
- Hypothese 5
- Zusammenfassende Diskussion
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Abschlussarbeit befasst sich mit der prognostischen Validität von Rahmentrainingsplänen im Radsport. Das Ziel ist es, die Zusammenhänge zwischen den Trainingsumfängen im Jugendbereich und dem späteren Erfolg im Erwachsenenbereich zu untersuchen.
- Die Analyse der Trainingsumfänge von Nachwuchsradsportlern im Vergleich zu ihren späteren Leistungen im Erwachsenenbereich.
- Die Untersuchung der prognostischen Validität von Rahmentrainingsplänen in Bezug auf die Entwicklung von Leistungspotenzialen.
- Die Identifizierung von Schlüsselbereichen im Training, die für den Erfolg im Radsport entscheidend sind.
- Die Evaluierung der Trainingsphilosophien und -konzepte im Nachwuchsleistungssport.
- Die Bedeutung von Leistungsdiagnostik und der Anwendung von Rahmentrainingsplänen in der Nachwuchsförderung.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Forschungsfrage und die Relevanz des Themas erläutert. Kapitel 2 befasst sich mit den theoretischen Grundlagen des Themas, inklusive Trainingskonzeptionen und Rahmentrainingsplänen im Radsport.
In Kapitel 3 werden die Forschungsmethoden und die Operationalisierung der Hypothesen vorgestellt. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung, wobei der Fokus auf den Vergleich der Trainingsumfänge von internationalen und nationalen erfolgreichen Radsportlern liegt.
Die Diskussion der Ergebnisse findet in Kapitel 5 statt, in dem die Hypothesen auf ihre Gültigkeit hin überprüft werden.
Schlüsselwörter
Rahmentrainingspläne, Radsport, Nachwuchstraining, Leistungssport, Prognostische Validität, Trainingsumfänge, Erfolgsfaktoren, Belastungsbereiche, Sportartspezifische Belastungskategorien, Sportartunspezifische Belastungskategorien, internationale und nationale Erfolge.
- Quote paper
- Dennis Sandig (Author), 2004, Die prognostische Validität von Rahmentrainingsplänen im Radsport, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46217