In dieser wissenschaftlichen Arbeit möchte ich mich mit dem Thema „Influencer“ genauer auseinandersetzen. Das Wort „Influencer“ bezieht sich in diesem Zusammenhang nicht nur auf die in der Marketingbranche zu findenden „Meinungsmacher“, also User sozialer Netzwerke, die durch ihr themenkompetentes Auftreten bei ihren Followers, zu Deutsch Anhänger oder sogar Mitläufer, einen vertrauenswürdigen Eindruck hinterlassen und somit (Kauf-)Entscheidungen ihrer Community beeinflussen können. Stattdessen werde ich mich in meiner Arbeit mit dem Wort „Influencer“ hauptsächlich auf die Übersetzung „Beeinflusser“ und den Begriff der Sozialisation beziehen.
Der Begriff Sozialisation wurde erstmals von Émile Durkheim im Zusammenhang mit der Soziologie verwendet und beschreibt laut ihm „Einwirkungen […] auf diejenigen, die noch nicht reif sind für das Leben in der Gesellschaft“. Später definiert Klaus Hurrelmann Sozialisation genauer „als den Prozess der Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit in Auseinandersetzung mit der inneren Realität von Körper und Psyche und der äußeren Realität von sozialer und physischer Umwelt“. Demnach ist es ein lebenslanger Prozess, der nicht mit der Volljährigkeit oder dem Erwachsenwerden endet, sondern immer wieder durch verschiedene Sozialisationsinstanzen beeinflusst wird.
Um im Rahmen des Seminarfachthemas „Jugend in Europa“ zu verbleiben, werde ich mich jedoch ausschließlich auf die Jugendphase, beziehungsweise den Zeitraum des Heranwachsens und der psychischen Reifebildung beschränken. Die genaue Altersgrenze setze ich dabei von 10 bis 25 Jahren. Diese Einteilung treffe ich, da die Pubertät bei Mädchen im Durchschnitt in einem Alter von 10 Jahren beginnt, bei Jungs in einem Alter von 12 Jahren. Zudem stütze ich mich mit der Grenze von bis zu 25 Jahren auf die Definition der Jugend laut der United Nations Organization, welche diese in den Zeitraum vom 15. bis zum 24. Lebensjahr einordnet sowie die Erklärung der Deutschen Shell Holding GmbH, welche für ihre 17. Shell Jugendstudie Personen bis zum 25. Lebensjahr befragt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sozialisationsinstanzen
- Primäre Sozialisationsinstanzen
- Sekundäre Sozialisationsinstanzen
- Tertiäre Sozialisationsinstanzen
- Peergroups
- Freizeit und Medien
- Private und öffentliche Einflüsse
- Private Einflüsse
- Öffentliche Einflüsse
- Mesosoziale Einflüsse
- Mögliche Spannungsfelder
- Familie - Gleichaltrige
- Familie - Schule
- Peergroup - Schule
- Mediale Stars - Familie und Freunde
- Internet - Schule
- Fazit
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Internetquellen
- Bildquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Einfluss von „Influencern“ auf die Sozialisation von Jugendlichen. Dabei wird nicht nur auf die Bedeutung von Meinungsmachern in sozialen Netzwerken eingegangen, sondern auch auf die umfassendere Bedeutung des Begriffs „Influencer“ als „Beeinflusser“ im Kontext der Sozialisation.
- Der Begriff der Sozialisation und seine Bedeutung für die Entwicklung von Jugendlichen
- Die verschiedenen Sozialisationsinstanzen, die Jugendliche beeinflussen
- Der Einfluss von privaten und öffentlichen Faktoren auf die Sozialisation
- Mögliche Spannungsfelder, die durch verschiedene Einflüsse entstehen können
- Die Rolle von Medien und Internet im Sozialisationsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung definiert den Begriff „Influencer“ im Kontext der Sozialisation und erläutert den Rahmen der Arbeit. Die Bedeutung der Sozialisation und ihre verschiedenen Phasen werden dargestellt.
- Sozialisationsinstanzen: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Sozialisationsinstanzen, die Jugendliche beeinflussen. Es werden die primäre Sozialisationsinstanz (Familie), die sekundäre Sozialisationsinstanz (Schule und Bildungseinrichtungen) und die tertiäre Sozialisationsinstanz (Peergroups, Freizeit und Medien) genauer betrachtet.
- Private und öffentliche Einflüsse: Dieser Abschnitt beleuchtet den Einfluss von privaten und öffentlichen Faktoren auf die Sozialisation von Jugendlichen. Es werden private Einflüsse wie Familie, Freunde und Partner, Freizeitaktivitäten und Internetnutzung sowie öffentliche Einflüsse wie Medien, Bildungseinrichtungen und gesellschaftliche Normen untersucht.
- Mesosoziale Einflüsse: Dieses Kapitel behandelt den Einfluss von mesosozialen Faktoren auf die Sozialisation von Jugendlichen. Es werden Themen wie die Rolle von Peergroups, die Bedeutung von Medienkonsum und die Auswirkungen von sozialen Werten behandelt.
- Mögliche Spannungsfelder: In diesem Kapitel werden verschiedene Spannungsfelder aufgezeigt, die durch die unterschiedlichen Einflüsse auf Jugendliche entstehen können. Es werden Konflikte zwischen den Erwartungen von Familie und Gleichaltrigen, Schule und Familie sowie Medien und Schule thematisiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie Sozialisation, Influencer, Jugendliche, Familie, Schule, Peergroups, Medien, Internet, öffentliche und private Einflüsse, Spannungsfelder und mesosoziale Faktoren. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die durch die vielfältigen Einflüsse auf die Entwicklung von Jugendlichen entstehen.
- Arbeit zitieren
- Lena Grüß (Autor:in), 2018, "Influencer". Jugendliche im Spannungsfeld privater und öffentlicher Einflüsse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/462354