Deutsch als Fremdsprache. Sprachenportraits zweier Kinder


Studienarbeit, 2016

13 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhalt

1. Themen der Präsentationen/Recherchen
1.1. Recherche1
1.2. Recherche2

2. DaZ - relevantes Thema: Sprachportrait im Unterricht

3. Zusammenfassung der Literatur: DaF - DaZ

4. Schriftliche Reflexion der Übung

5. LITERATURVERZEICHNIS

1. Themen der Präsentationen/Recherchen

1.1. Recherche 1

M. S.:

M. S. ist 14 Jahre alt und sie besucht die 4. NMS einer Schule in Wien. Ihre Eltern kommen aus Tunesien und sind beide arbeitstätig. Sie ist eine gute Schülerin und besucht einmal in der Woche einen Förderunterricht für DaZ Schülerinnen und Schüler, die die Schule neun Stunden in der Woche, jeweils am Montag, Mittwoch und Freitag, anbietet. M. hat ihr Sprachportrait für uns gezeichnet und es zeigt, welche Sprachen sie beherrscht und wo diese ihren Zweck erfüllen (siehe Anhang). Sie spricht drei Sprachen: Deutsch, Englisch und Arabisch. Letzteres ist ihre Muttersprache. Sie hat mir ebenfalls dazugeschrieben, wobei diese Sprachen zur Geltung kommen, die ich hier noch einmal zu erläutern versuchen werde.

Die Farbe lila steht für ihre Muttersprache Arabisch. Blau steht für ihre Fremdsprache Englisch und rot für Deutsch. M. ist der Ansicht, dass sie in allen drei Sprachen denkt, jedoch die Gewichtungen eher auf Deutsch und Arabisch fallen. Die Ohren hingegen präsentieren nur die Farben für Englisch und Deutsch, da sie gerne Musik in diesen Sprachen hört. Interessanterweise bezieht sie dies nicht auf die mündliche Kommunikation, die sie zum Beispiel in ihrer eigenen Sprache führt. Denn da müßte die arabische Sprache ebenfalls ins Spiel kommen, die sie aber nicht musikalisch verfolgt. Ihre Hände weisen ebenfalls diese Sprachen vor, da sie in der Schule meist mit dem Schreiben in Kontakt kommt und dies wie zu erwarten in der deutschen und englischen Sprache erfolgt. M.s Augen auf dem Sprachportrait reflektieren ebenfalls die zwei Fremdsprachen, was sie damit begründet, dass sie in diesen Sprachen Serien oder Filme schaut. Jedoch ist das Herz in der Farbe lila, da sie sich, trotz allem, im Inneren wie eine Tunesierin fühlt und es auch im Herzen trägt. Ihr Bauchgefühl wechselt sie mit Speisen und färbt diesen Bereich ebenfalls in der Farbe für die arabische Sprache ein, da sie gerne und hauptsächlich aus der arabischen Küche speist. M. ist ein sehr intelligentes Mädchen und ihre Eltern bemühen sich sehr darum, dass sie eine gute Ausbildung genießt. Auch im Förderunterricht sticht sie mit ihrer Leistung hervor und wird dementsprechend mit anderen Zusatzaufgaben herausgefordert. Ihre Deutschlehrerin sieht in ihr ein großes Potential und möchte, dass sie den Förderunterricht besucht, um ihre Defizite in dieser Sprache abzudecken.

R. T.:

R. T. ist eine außerordentliche Schülerin an einer Schule in Wien. Dort besucht sie die 3. NMS und spricht gleich mehrere Sprachen. R. ist erst seit neun Monaten in Österreich und deshalb als a.o. (außerordentlich) eingestuft, was dazu führt, dass sie noch keine Schularbeiten oder Tests machen muss und wird in vielen Fächern noch nicht benotet.

Sie flüchtete aus Syrien über die Türkei und dann über Griechenland nach Österreich, deshalb spricht sie neben der arabischen Sprache auch Türkisch und Griechisch. R. war bereit ein Sprachportrait zu zeichnen, jedoch nur mit mündlicher Erklärung dazu. Der Förderunterrichtslehrer kommuniziert mit ihr oft auf Englisch. Für sie gibt es meistens einen separaten Unterricht, um für sie einen adäquateren Unterricht zu gestalten. Diese werden jedoch noch mit zwei weiteren Schülern begleitet, die ebenfalls seit kurzem in Österreich sind. R.s Sprachportrait stellt eher einen Jungen dar und vermischt die Farbe rosa mit der arabischen, türkischen und griechischen Sprache. Sie verdeutlicht, dass sie ausschließlich nur auf Arabisch denkt und im Herzen eine Syrierin ist. Ihre Augen sind in den Farben rosa und grün, was bedeutet, dass sie arabische und türkische Serien bzw. Filme schaut. Die deutsche Sprache wurde nur auf den Lippen eingezeichnet und konkurriert mit noch mit vier weiteren Sprachen. Diese sind eben: Griechisch, Englisch, Türkisch und Arabisch. Ihre Ohren bemalt sie in den Farben blau und rosa, welche für Englisch und türkisch steht. R. hört gerne Musik auf diesen Sprachen. Ihr Bauchbereich präsentiert die arabische Sprache und die türkische Sprache, da sie ebenfalls mit den Speisen dieser Länder sich hauptsächlich ernährt bzw. sich zu diesen gezogen fühlt. Ihre Hände beinhalten alle fünf Farben. Dies deutet daraufhin, dass sie in der Lage ist, auf allen fünf Sprachen zu schreiben.

1.2. Recherche 2

M. A.:

M. A. ist dreizehn Jahre alt und besucht die 3. Klasse NMS an einer Schule in Wien. Seine Eltern kommen aus der Türkei und M. ist in Österreich geboren. Dennoch hat M. erhebliche Probleme beim Sprechen und syntaktisch richtige Sätze zu formulieren. Nach einem kleinen Interview stellte sich heraus, dass er nur in der Schule Gebrauch von der deutschen Sprache hat. Zu Hause oder mit Freunden spricht M. hauptsächlich türkisch und verwendet diese auch oft in der Schule. Aufgrund dessen muss er einen Förderunterricht besuchen, die von der Schule zur Verfügung gestellt wird. Es wird von seinem Förderunterricht dringend empfohlen, mehr Deutsch zu reden, da er schriftlich und mündlich große sprachliche Defizite hervorbringt.

Die Lernreihenfolge für den Aufbau seiner Deutschkenntnisse erfolgt leider nur sehr wenig steil, da er direkt nach der Schule ein religiöses Institut besuchen muss und manchmal sogar dort übernachtet und anschließend in die Schule geht. M. und sein Freund E. verfolgen dieselbe tägliche Route und haben kaum Zeit diesen Pflichten nachzugehen. Trotzdem fällt M. mit seiner respektvollen und fleißigen Art bei allen Pädagogen in der Schule auf und schafft es selbst dieser Defizite eine vertiefend drei in Deutsch, im Semesterzeugnis zu bekommen. Es wird bemüht, auf diesen persönlichen Stärken M.s Lernmethoden aufzubauen und einen adäquaten Lernplan aufzustellen. Es wird auf seinen mündlichen Sprachgebrauch aufgebaut und mit Referaten und mündlicher Kommunikation trainiert. M.s Förderunterrichtslehrer ist im Allgemeinen sehr zufrieden mit seinen Leistungen, da er auch an anderen Zeiten freiwillig den Förderunterricht besucht. Die wichtigsten Faktoren für ein erfolgreiches Sprachlernen sind bei diesem Schüler die mündliche Kommunikation. Den Gebrauch der deutschen Sprache in allen Aspekten des Lebens zu inkludieren und eine Automatisierung des sprachlichen Gebrauchs zu entwickeln. Durch das oft Sprechen wird der Redefluss trainiert und wirkt sich anschließend auf seine schriftlichen Leistungen beim richtigen Satzbau.

A. T.:

A. ist 12 Jahre alt und besucht die 2. NMS an einer Schule in Wien. Ihre Eltern bemühen sich sehr, um ihr eine dekorierte Ausbildung zu ermöglichen. Der Vater ist selbst Akademiker und Professor an einer Universität für arabische Sprache. A.s Eltern stammen aus Ägypten und sind vor Jahren nach Österreich gezogen. A. genießt ein ausgewogenes Allgemeinwissen und spricht sehr gut Englisch und Arabisch. Ihr Traum ist es Stewardess zu werden und ist sich deshalb auch bewusst, dass sie ihre Sprachkenntnisse erweitern muss.

Zurzeit besucht A. ebenfalls den Förderunterricht an der Schule. Das Hauptproblem bei ihr ist jedoch der häufige Gebrauch der arabischen Sprache, selbst im Unterricht. Der Lehrer muss sie oft darauf hinweisen, dass sie auf Deutsch sprechen soll. A. ist sehr intelligent und stark lernfähig. Sie ist eine Perfektionistin und schreckt vor Fehlern zurück. Es fällt der Lehrkraft sogar manchmal schwer, sie auf ihre Fehler aufmerksam zu machen, da sie gerne ihren Kopf verdreht und sich abgeneigt zeigt. In der Schule gibt es mehrere Schüler aus dem arabischen Raum und dies ermöglicht ihr mit ihren Schulkollegen auf Arabisch zu reden. Jedoch leidet darunter ihr Lernprozess für die deutsche Sprache sehr. Ihre Umgebung führt dazu, dass sie sich in der Schule sehr wohl fühlt, aber keine Möglichkeit findet, die lokale Sprache zu benutzen. Schüler mit Migrationshintergrund mit selber Muttersprache haben eine Neigung zu muttersprachlichen Unterhaltungen. Diese Problematik ist eine Hürde, die auch vom Lehrpersonal überwinden werden muss.

Die Lernreihenfolge bei A. basiert auf sprachliche Kenntnisse. Ihre guten Englischkenntnisse ermöglichen ihr Abkürzungen bei grammatikalischen Regeln und beim richtigen Satzaufbau. Auf diese kann man wiederum Lernmethoden aufbauen und Bezug auf andere Sprachen nehmen. Hierbei ist die englische Sprache sehr hilfreich. Einer der wichtigsten Faktoren für erfolgreiches Sprachlernen ist, dass sie von ihren Eltern, vor allem von ihrem Vater, sehr unterstützt wird. Der akademische Hintergrund in der Familie ermöglicht eine Festsetzung eines bestimmten Bildungsstandes. Womöglich hat sie ihre perfektionistische Art auch aus diesem Grund.

Z. und M. K.:

M. und Z. sind 14 Jahre alt und besuchen die 4. KMS einer Schule in Wien. Sie sind Geschwister, tschetschenischer Herkunft. Z. und M. sind beide sehr unterschiedlich. M. ist ein sehr zurückhaltendes Mädchen und die Z. eine sehr vorlaute Art hat. Es kommt leider oft vor, dass sie auch M. öfters unterbricht, was nicht gut für M.s Entwicklung ist.

Im Gegensatz zu vielen anderen Schülerinnen und Schülern reden die beiden im privaten nicht auf Tschetschenisch oder Russisch, sondern auf Deutsch. Der häufige Gebrauch der deutschen Sprache wirkt sich auf ihre sprachlichen Fähigkeiten in Wort und Schrift. Sie können sich sehr gut artikulieren und ausdrücken. Die Satzformulierungen sind ebenfalls auf einem guten Niveau. Nur bei M. ist eines der größten Probleme ihre distanzierte Art.

Beide besuche den Deutsch Förderunterricht und es wird versucht auf beide individuell einzugehen. Jedoch ist es meistens nur schwer möglich, da sich die Schwestern gerne mal in sich einmischen oder oft unterbrechen. Dies geschieht oft von Z. Seite aus, was dem Lehrer noch schwieriger macht, eine Kommunikation mit M. aufzubauen. Deshalb entwickelt sich bei M. der Lernprozess oft langsamer als bei ihrer Schwester. Sie traut sich oft keine Fragen zu stellen, was sich auf ihre Leistungen auswirkt. M. ist die fleißigere Schülerin aber hat Textverständnisprobleme. Es wird versucht mit ihr gemeinsam, manchmal unter vier Augen, über Arbeitsaufgaben und Theorie zu sprechen.

Die Lernreihenfolge erfolgt für beide gleich und parallel, da sie den Unterricht immer gemeinsam besuchen und trotz kleiner Streitigkeiten sich helfen bei Gelegenheit helfen. Es wird mehr auf ihre mündliche Kommunikation geachtet und dementsprechend Aufgaben zugeteilt. Vor allem sind Referate und Spiele wie Activity eine gute Gelegenheit aus dieser inneren Mauer auszubrechen. Da der Förderunterricht in kleinen Gruppen durchgeführt wird, kann sich M. mehr entfalten und zeigt mit der Zeit mehr Selbstbewusstsein. Der Unterricht in Kleingruppen ist für viele Schülerinnen und Schüler eine sehr erleichternde Sache.

Dies ist auch einer der wichtigsten Faktoren zum Sprachlernen, da es auch den Pädagogen ermöglicht, besser auf die Defizite der Kinder einzugehen. Die Gruppen wurden auch so aufgeteilt, dass Kinder mit denselben Problematiken denselben Kurs besuchen. Diese Heterogenität ist für beide Parteien eine sehr willkommene Gelegenheit um auf persönliche Stärken aufzubauen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Deutsch als Fremdsprache. Sprachenportraits zweier Kinder
Hochschule
Universität Wien  (Philologisch-Kulturwissenschaftliche-Fakultät: Institut für Germanistik)
Veranstaltung
Übung
Note
2
Autor
Jahr
2016
Seiten
13
Katalognummer
V462419
ISBN (eBook)
9783668951280
ISBN (Buch)
9783668951297
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Daz, Daf, Schüler, Schülerinnen, Sprache, Integration, Deutsch, arabisch, mehrsprachigkeit
Arbeit zitieren
Cagdas Celik (Autor:in), 2016, Deutsch als Fremdsprache. Sprachenportraits zweier Kinder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/462419

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