Es soll in dieser Arbeit die Relevanz der Bindungstheorien für den Alltag der Heimerziehung betont werden. Um die Verknüpfung der Themen Bindung und Heimerziehung und den Einbezug der Bindungstheorien in die Praxis zu verdeutlichen, sind zwei Theorieteile zu den einzelnen Themen unabdingbar. Im zweiten Kapitel soll dem Leser ein Überblick über das pädagogische Feld der Heimerziehung gegeben werden. Eingeleitet wird die Arbeit von dem historischen Wandel und den Rechtsgrundlagen. Folgend werden die Ursachen für eine Unterbringung, die Konzepte und die Ziele dargelegt. Als Schlussbetrachtung folgt die Unterscheidung von Familie und Heim, worauf ein Fazit des ersten Kapitels folgt. Im dritten Kapitel wird die theoretische Grundlage der Bindungstheorien dargelegt. Hierbei wird zunächst die Entstehung und Begründung erläutert, worauf die Grundlagen der Theorie folgen. Wichtig zu erwähnen ist die Trennung, was in Punkt fünf des Kapitels folgt, um die Auswirkung dieser festzustellen.
Durch die zwei theoretischen Teile kann im vierten Kapitel die Verknüpfung von Bindung und Heimerziehung folgen, wobei auf die Bindungen im Heim und den Problemhintergrund des Settings eingegangen wird. Das letzte Kapitel handelt von der praktischen Umsetzung der vorherigen Kapitel im pädagogischen Kontext der Heimerziehung. Hierbei ist es wichtig, sich der Unterbringungsgestaltung und der Korrektur der Bindungserfahrungen zu widmen. Durch dieses Kapitel werden Implikationen für die Praxis aufgestellt. Abschließend werden die Bindungstheorien und deren Anwendungsmöglichkeit im Kontext der Heimerziehung kritisch gewürdigt und es wird ein Fazit gezogen.
Die Themen Heimerziehung und Bindung und die Verknüpfung beider Themen mag ein sehr umfangreiches Feld sein, was in diesem Umfang nicht beschrieben werden kann. Ich bin mir bewusst, dass es zu den Themen Bindung und Heimerziehung natürlich umfangreichere Themenschwerpunkte und Literatur gibt. Ich werde jedoch in dieser Arbeit versuchen, die Thematik in den, meiner Meinung nach wichtigsten Facetten darzulegen. Das Alter ist in dieser Arbeit auf die Kindheitsphase von 0 – 10 beschränkt, da viele Erfahrungen im Praktikum mit der Altersspanne gemacht werden konnten und das Hinzuziehen des Jugendalters zu breit gefächert wäre.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Heimerziehung
- Historischer Wandel
- Rechtsgrundlagen
- Ursachen für eine Unterbringung
- Konzepte und Ziele
- Die Erzieherin
- Die Grundhaltung
- Ziele der Heimerziehung
- Der pädagogische Alltag
- Die Freizeitgestaltung
- Die Familienorientierung
- Unterschied Familie/Heim
- Zusammenfassung
- Bindungstheorien
- Entstehung und Begründer
- Begriffsbestimmungen
- Die Bedeutung von Bindungen
- Grundlagen der Bindungstheorie
- Ethologische und evolutionsbiologische Grundannahmen
- Die Bindungsbildung
- Neurobiologische Annahmen der Bindung
- Innere Arbeitsmodelle
- Die fremde Situation
- Bindungsmuster
- Feinfühligkeit als Merkmal der Bindungsqualität
- Trennung
- Verhaltensweisen und das Erleben bei Trennungen
- Die Neurobiologie bei Trennung
- Drei Phasen von Trauer bei Trennungserfahrungen
- Zusammenfassung
- Bindungen in der Heimerziehung
- Die Kinder und ihre Bindung
- Die Erzieherin-Kind-Bindung
- Die Erzieherin in der Erzieher-Kind-Beziehung
- Der Unterschied zwischen der Eltern-Kind und der Erzieher-Kind-Beziehung
- Problemhintergründe
- Der Personalwechsel
- Übertragungs- und Loyalitätskonflikte
- Konkurrenz zwischen Eltern und Erzieherinnen
- Die Kontinuität der Bindungsmuster im Heim
- Praxisbezug
- Die Unterbringungsgestaltung
- Möglichkeiten von Brischs Verständnis für das Setting Heim
- Die Korrektur von Bindungserfahrungen
- Das Modell nach H. Johnson
- Die Bindungskorrektur als Ausgestaltungsmöglichkeit?
- Bindungsgeleitete Ausgestaltungsmöglichkeit im Heim
- Elternarbeit
- Bezugsbetreuer
- Lösungen bei Konflikten
- Möglichkeiten bei Loyalitätskonflikten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Thematik der Bindungstheorien im Kontext der Heimerziehung bei Kindern im Alter von 0 bis 10 Jahren. Das Ziel ist es, die Bedeutung von Bindung für die kindliche Entwicklung zu beleuchten und die Herausforderungen der Heimerziehung im Hinblick auf die Gestaltung von sicheren und stabilen Bindungen zu analysieren.
- Die Bedeutung von Bindung für die kindliche Entwicklung
- Die Herausforderungen der Heimerziehung im Hinblick auf die Gestaltung von sicheren und stabilen Bindungen
- Die Rolle der Erzieherin in der Erzieher-Kind-Beziehung
- Die Auswirkungen von Trennung und Verlust auf die Bindungsentwicklung
- Die Kontinuität von Bindungsmustern im Heim und die Möglichkeiten der Bindungskorrektur
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Heimerziehung ein und beleuchtet den historischen Wandel, die Rechtsgrundlagen, die Ursachen für eine Unterbringung sowie die Konzepte und Ziele der Heimerziehung. Es wird ein Vergleich zwischen Familie und Heim gezogen und die Besonderheiten des Settings Heim im Hinblick auf die Bindungsentwicklung hervorgehoben.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Bindungstheorien, ihrer Entstehung und den wichtigsten Begriffen. Es werden die Grundlagen der Bindungstheorie, die verschiedenen Bindungsmuster sowie die Bedeutung von Feinfühligkeit für die Bindungsqualität erläutert. Die Auswirkungen von Trennung auf die kindliche Entwicklung werden ebenfalls behandelt.
Das dritte Kapitel widmet sich den Bindungsverhältnissen in der Heimerziehung. Es werden die Herausforderungen für die Kinder und ihre Bindungsbedürfnisse sowie die Besonderheiten der Erzieherin-Kind-Bindung analysiert. Es werden Problemhintergründe wie Personalwechsel, Übertragungs- und Loyalitätskonflikte sowie die Konkurrenz zwischen Eltern und Erzieherinnen diskutiert.
Das vierte Kapitel geht auf den Praxisbezug ein. Es werden verschiedene Ansätze und Möglichkeiten zur Gestaltung der Heimerziehung im Hinblick auf die Bindungsbedürfnisse der Kinder vorgestellt. Themen wie die Unterbringungsgestaltung, die Korrektur von Bindungserfahrungen und die Bedeutung von Elternarbeit sowie Bezugsbetreuern werden behandelt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Konzepte der Arbeit sind Bindungstheorie, Heimerziehung, Bindungsmuster, Feinfühligkeit, Trennung, Verlust, Erzieherin-Kind-Beziehung, Übertragungs- und Loyalitätskonflikte, Bindungskorrektur, Elternarbeit, Bezugsbetreuung.
- Arbeit zitieren
- Leonie Scharke (Autor:in), 2018, Bindung und Heimerziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/462642