Wohl kaum ein literarisches Genre gestaltet sich so vielseitig und variabel wie der Essay. Essays unterscheiden sich stark in Umfang, Formalia, Sprache und Inhalt, was sie trotzdem alle vermeintlich zu Bestandteilen einer einzelnen Gattung macht, bleibt auf den ersten Blick unklar, und tatsächlich herrscht bis heute keine Einigkeit darüber, welche Kriterien ein Text aufweisen muss, um eindeutig als Essay bestimmt werden zu können.
Dabei existieren durchaus weitverbreitete Erwartungshaltungen darüber, was ein Essay ist, wie dieser zu schreiben und zu lesen sei. Ob als subjektiver Beitrag in Printmedien, als Aufsatz in der Schule oder als Internettext – der Begriff Essay ist allgegenwärtig, wird vielfach verwendet, ist gleichzeitig unspezifisch und vor allem eines: definitionsresistent.
In dieser Arbeit soll daher auf den unmöglichen Versuch einer Definition des Essays verzichtet werden. Stattdessen soll die Form anhand eindeutiger, wesentlicher Kriterien näher bestimmt, die wichtigsten aufgelistet, erläutert und schließlich in Kapitel 2 zusammengefasst werden. Neben einer reinen Kriterienbestimmung ist es außerdem möglich, das undeutliche Bild des Essays durch die Abgrenzung zu anderen literarischen Genres weiter zu spezifizieren, wie etwa dem Feuilleton, der Glosse oder auch des jungen und modernen digitalen Mediums des Weblogs, dessen Erscheinungsform und literarische Eigenschaften in dieser Arbeit ebenfalls im Fokus stehen und dem Essay gegenübergestellt werden. Hierbei soll auch die Kernfrage dieser Arbeit beantwortet werden: „Wieviel Essay steckt im Blog?“. Dabei werden die vorausgehend genannten Bestimmungskriterien der beiden Gattungen miteinander verglichen und Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet.
Zum Abschluss folgen Fazit und Ausblick, speziell zur Relevanz und Entwicklung des neuen Mediums Blog als mögliche Ablöse für die etablierte Form des Essays.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Essay als Genre
- 2.1 Kriterienbestimmung
- 2.2 Zusammenfassung der Kriterien
- 3. Das Blog als Genre
- 3.1 Definiton
- 3.2 Zur Entstehungsgeschichte
- 3.3 Kriterienbestimmung
- 4. Unterschiede und Gemeinsamkeiten
- 5. Fazit und Ausblick
- 6. Literaturverzeichnis
- 6.1 Internetquellen
- 6.2 Quellen
- 6.2 Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Essay als literarische Gattung und stellt ihn dem Blog gegenüber. Sie analysiert die Kriterien beider Genres, um herauszufinden, inwieweit Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen. Im Fokus steht die Frage: „Wieviel Essay steckt im Blog?".
- Kriterien des Essays und des Blogs
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Genres
- Die Entstehung und Entwicklung des Blogs
- Die Relevanz des Blogs als möglicher Nachfolger des Essays
- Der Essay als experimentelle literarische Form
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und führt in die Thematik des Essays und des Blogs ein. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Definition des Essays und erläutert die wichtigsten Kriterien, anhand derer ein Text als Essay bezeichnet werden kann. Kapitel 3 befasst sich mit dem Blog als Genre. Es werden die Entstehung und Definition des Blogs erklärt, sowie wichtige Kriterien zur Bestimmung des Genres erläutert. Kapitel 4 untersucht die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Essay und Blog. Das letzte Kapitel fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bietet einen Ausblick auf die zukünftige Relevanz des Blogs.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den literarischen Gattungen Essay und Blog. Im Fokus stehen die Definitionen und Kriterien beider Genres, sowie die Analyse ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Wichtige Themen sind die experimentelle Form des Essays, die Entwicklung des Blogs als digitalem Medium und die Frage, inwieweit der Blog als möglicher Nachfolger des Essays gesehen werden kann.
- Arbeit zitieren
- Benyamin Bahri (Autor:in), 2016, Wieviel Essay steckt im Blog?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/462782