Können wir unsere Babys in Zukunft nach Wunsch und Laune kreieren? Sogenannte "Designer-Babys" sind bereits seit einigen Jahren nicht mehr nur Zukunftsvision. Im dystopischen Science-Fiction Film "Gattaca" wird die Präimplantationsdiagnostik (PID) als Auslöser für ein Klassensystem dargestellt, in dem natürlich gezeugte Menschen als zweitrangig angesehen und diskriminiert werden. In dieser Arbeit soll daher der utilitaristische Wert der Präimplantationsdiagnostik untersucht werden mit Bezug auf "Gattaca".
Die meisten Embryonen in der fiktiven Welt von Gattaca werden routinemäßig mithilfe von Gentechnik auf verschiedenste Krankheiten und vermeintliche Schwächen untersucht. Obwohl die durch Präimplantationsdiagnostik gezeugten Menschen im Film durchaus glücklich und überaus vital wirken, zeigt sich ebenfalls die Schattenseite einer Gesellschaft, die natürlich Gezeugte zwar Gotteskinder nennt, sie aber offiziell als invalid bezeichnet. Diese Arbeit beleuchtet, inwiefern sich eine solche Gesellschaft auf die Argumentation aus utilitaristischer Sicht auswirken würde, oder ob sie für eine solche Analyse überhaupt relevant wäre.
Nach einer Einleitung in die konsequentialistische Ethik des Utilitarismus und in den Utilitarismus bei John Stuart Mill folgt eine Erklärung der Präimplantationsdiagnostik, ihre ethische Problematik sowie die aktuelle rechtliche Situation in Österreich. Im Anschluss daran wird erläutert, wieso eine Gesellschaft, wie sie in "Gattaca" prophezeit wird, dennoch äußerst wünschenswert wäre, ginge man von einem utilitaristischen Standpunkt aus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Utilitarismus
- John Stuart Mill
- Präimplantationsdiagnostik (PID)
- Rechtliche Situation in Österreich
- Ethische Problematik
- Gattaca
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die ethische und gesellschaftliche Problematik der Präimplantationsdiagnostik (PID) im Kontext des Utilitarismus. Sie beleuchtet die Argumentation des Utilitarismus anhand des fiktiven Beispiels der Gesellschaft in dem Film „Gattaca“, in der PID zur selektiven Züchtung von Menschen eingesetzt wird.
- Utilitaristische Ethik
- John Stuart Mills Interpretation des Utilitarismus
- Präimplantationsdiagnostik: Rechtliche und ethische Aspekte
- Die Gesellschaft in „Gattaca“ als Beispiel für eine utilitaristisch optimierte Gesellschaft
- Die Auswirkungen von PID auf die Gesellschaft und den Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Präimplantationsdiagnostik und ihre Darstellung in dem Film „Gattaca“ ein. Sie stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz der Arbeit dar, der sich auf den Utilitarismus als ethische Grundlage konzentriert.
Utilitarismus
Dieses Kapitel erläutert die konsequentialistische Ethik des Utilitarismus und seine grundlegenden Prinzipien. Es beleuchtet die Unterscheidung zwischen quantitativen und qualitativen Hedonismus und bezieht sich dabei auf die Ansätze von Jeremy Bentham und John Stuart Mill.
John Stuart Mill
Dieses Kapitel geht auf John Stuart Mills spezifische Interpretation des Utilitarismus ein. Es analysiert seinen Ansatz des qualitativen Hedonismus und seine Kritik an Jeremy Benthams Theorie.
Präimplantationsdiagnostik (PID)
Dieses Kapitel beschreibt die Präimplantationsdiagnostik und ihre medizinischen und ethischen Aspekte. Es beleuchtet auch die rechtliche Situation in Österreich und vergleicht sie mit der Situation in anderen Ländern der Europäischen Union.
Rechtliche Situation in Österreich
Dieses Kapitel erläutert die rechtliche Situation der PID in Österreich anhand des Fortpflanzungsmedizingesetzes (FMedG) §2a. Es beleuchtet die gesetzlichen Regelungen und deren Interpretation im Hinblick auf die ethischen und medizinischen Aspekte der PID.
Ethische Problematik
Dieses Kapitel diskutiert die ethischen und moralischen Aspekte der PID, insbesondere im Hinblick auf die Auswahl und das Aussortieren von Embryonen.
Schlüsselwörter
Utilitarismus, Präimplantationsdiagnostik (PID), John Stuart Mill, Hedonismus, „Gattaca“, ethische Problematik, Rechtliche Situation, Gesellschaft, Menschenrechte, Genetik.
- Arbeit zitieren
- Lea Strauch (Autor:in), 2019, Der utilitaristische Wert der Präimplantationsdiagnostik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/462806