Bei nahezu sämtlicher Recherchetätigkeit, die ich im Laufe dieser Arbeit unternahm, vor Allem aber bei Hakan Gürses und Gazi Çağlar, die sich sehr kritisch mit allem was „westlich“ ist und bei uns gewöhnlich nicht mehr hinterfragt wird auseinandersetzen, stieß ich immer und immer wieder auf einige Punkte, die mir vorher zumindest nicht in diesem Umfang klar waren: Die Rezeption der „westlichen“ Selbsteinschätzung (oder: Selbstüberschätzung) in „anderen Kulturen“, wie sich europäische Geschichte(n) harmonisch mit einem kulturalistischen, von „westlicher Überlegenheitsfantasie“ (Çağlar) geprägten Weltbild zusammenfügen, und schließlich wie sich universalistisches Gedankengut durch die lange europäische Geschichte hindurch zieht: Was in „vormodernen“ Zeiten ein religiöser Absolutheitsanspruch war, in dessen Namen Kreuzzüge und Inquisition legitimiert wurden, transformierte sich vermutlich im Zuge der Aufklärung in einen Absolutheitsanspruch universeller Vernunft, wie Gürses sehr deutlich herausstellt. Zwar gehört der Kolonialismus heute der Vergangenheit an, doch das zugrunde liegende Denkmuster setzt sich meiner Meinung nach in heutigen Globalisierungs- und Regulierungsbestrebungen fort.
Inhaltsverzeichnis
- Annäherungen an einen Begriff von Kultur
- Kritische Betrachtungen:
- Samuel Huntingtons clash-Theorie
- Der theoretische Ansatz zum interkulturellen Dialog
- Hakan Gürses: „Krieg, Dialog und Macht“
- „Zwischen kulturellem Krieg und interkulturellem Dialog“
- Die Rolle der Vernunft bei der Kriegsführung des „Westens“
- Biomacht
- Probleme des Dialogs
- Karl Heinz Pohls Dialog-Orientierter Blick nach China
- Die Frage nach den Menschenrechten und ihrer Universalisierbarkeit
- Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert die komplexe Beziehung zwischen Globalisierung und Philosophie, insbesondere im Kontext des Konflikts zwischen Kulturen. Er hinterfragt die Definition des Kulturbegriffs und untersucht, wie dieser im Zusammenhang mit Krieg, Dialog und Macht verwendet wird.
- Der Kulturbegriff und seine verschiedenen Definitionen
- Die Clash-Theorie von Samuel Huntington und ihre Kritik
- Interkultureller Dialog und seine theoretischen Grundlagen
- Die Rolle der Vernunft in der Kriegsführung des „Westens“
- Der Einfluss von Biomacht auf interkulturelle Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Annäherungen an einen Begriff von Kultur: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Definitionen des Kulturbegriffs, beginnend mit einer allgemeinen Definition und weitergehend zu den Theorien von Edward Tylor und Clifford Geertz. Es unterstreicht die Bedeutung von Kontext und Symbolen in der Konstruktion von Kultur.
- Kritische Betrachtungen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Kritik an Samuel Huntingtons „Clash of Civilizations“-Theorie. Es hinterfragt die Gültigkeit der Unterscheidung zwischen Kulturen und die Rolle der Religion in dieser Theorie.
- Hakan Gürses: „Krieg, Dialog und Macht“: Dieser Abschnitt stellt Gürses' Analyse von Krieg, Dialog und Macht im Kontext interkultureller Beziehungen vor. Es untersucht die Rolle der Vernunft in der Kriegsführung und die Herausforderungen des interkulturellen Dialogs.
- Karl Heinz Pohls Dialog-Orientierter Blick nach China: Dieser Abschnitt diskutiert Pohls Analyse der Beziehung zwischen China und dem Westen im Hinblick auf Menschenrechte und deren Universalisierbarkeit.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe in diesem Text sind Globalisierung, Kultur, Krieg, Dialog, Macht, Vernunft, interkulturelle Beziehungen, Menschenrechte, Universalisierbarkeit, Clash-Theorie, Biomacht, und der Westen. Diese Themen werden im Kontext verschiedener Philosophischen Denkschulen und Theorien analysiert und diskutiert.
- Quote paper
- David Schachinger (Author), 2005, Krieg, Dialog und Macht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46300