Polybios von Megalopolis wird zu wichtigsten Historikern der Antike gezählt. Bei dieser Einordnung spielt vor allem die von ihm selbst umfangreich offengelegte Methodik eine zentrale Rolle. Allerdings sind hat sich der Blick auf einige Techniken, die einem antiken Geschichtsschreiber als angebracht oder sogar notwendig erschienen, im Laufe der Jahrhunderte so sehr verändert, dass ein moderner Historiker ihre Verwendung nicht nur ablehnt, sondern geradezu danach forschen muss, wie diese denn überhaupt zu verstehen seien. Die Art und Weise, wie die Reden, die durch Polybios überliefert sind, zu interpretieren sind, muss also erst erschlossen werden. Diese Arbeit hat das Ziel, nach einer kurzen Zusammenfassung Polybios theoretischer Vorsätze für die Überlieferung der Reden, vor allem die praktische Umsetzung des Wahrheitsanspruches zu überprüfen.
Zweck dieser Untersuchung ist es, den hermeneutischen Zugang zu den Reden in den Historien zu erleichtern und einen Beitrag zur Erforschung der Frage zu leisten, inwiefern sich Polybios an die Regeln seiner eigenen Methodik hielt. Denn obwohl Polybios dieses Mittel der Überlieferung verhältnismäßig wenig nutzte, sind in seinem Gesamtwerk noch etwa 50 Reden erhalten, die somit eine Fülle an Informationen bergen. Wie diese allerdings zu interpretieren sind und welche Erkenntnisse aus ihnen zu ziehen sind, ist nicht unumstritten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Polybios und sein Konzept des historiographischen Gebrauchs von Reden
- Umsetzung des Wahrheitsanspruches bei Reden
- Reden des Scipio Africanus und des Hannibal
- Polybios als möglicher Zeuge von Reden
- Reden vor Polybios' historiographischer Tätigkeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit verfolgt das Ziel, die praktische Umsetzung des Wahrheitsanspruches bei den von Polybios überlieferten Reden zu untersuchen und damit einen hermeneutischen Zugang zu den Reden in den Historien zu erleichtern. Die Arbeit soll einen Beitrag zur Erforschung der Frage leisten, inwiefern sich Polybios an die Regeln seiner eigenen Methodik hielt.
- Analyse der polybianischen Konzeption des Gebrauchs von Reden
- Überprüfung der Authentizität von Reden in den Historien
- Untersuchung der methodischen Prinzipien, die Polybios bei der Verwendung von Reden anwendete
- Beurteilung der Rolle von Reden als Mittel der Ursachenforschung in Polybios' Geschichtswerk
- Analyse der Rolle von Reden als Katalysator für historische Ereignisse
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Arbeit ein und stellt Polybios und sein Konzept des historiographischen Gebrauchs von Reden vor. Im zweiten Kapitel wird die Umsetzung des Wahrheitsanspruches bei Reden anhand verschiedener Beispiele aus den Historien untersucht. Dazu werden Reden von Scipio Africanus und Hannibal, Reden, die Polybios selbst miterlebt haben könnte, sowie Reden, die vor Polybios' historiographischer Tätigkeit gehalten wurden, analysiert. Das dritte Kapitel soll einen Überblick über die Ergebnisse der Arbeit liefern.
Schlüsselwörter
Polybios, Reden, Historien, Wahrheitsanspruch, Historiographie, Methodik, Authentizität, Scipio Africanus, Hannibal, Ursachenforschung.
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- Anonym (Author), 2016, Die Umsetzung des Wahrheitsanspruches in den Reden bei Polybios, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463096