Bienen werden seit Jahrtausenden wegen des durch sie produzierten Honigs und Wachses durch die Menschheit genutzt. Die Imkerei widmet sich heutzutage der Haltung und Züchtung leistungsfähiger Bienen vornehmlich zur Herstellung des Nahrungsmittels Honig. In Deutschland wird der Imkerei weitestgehend als Freizeitbeschäftigung nachgegangen. Weniger als 0,1 % der in Deutschland tätigen Imker können als Erwerbsimker eingestuft werden. Die Gründe hierfür sind überwiegend in der geringen finanziellen Attraktivität des bestehenden Geschäftsmodells der Imkerei zu sehen. Dies ist vor dem Hintergrund der großen Bedeutung der Bienen für die Landwirtschaft bemerkenswert. In Deutschland wird der Wert der erbrachten Bestäubungsleistung durch die von Imkern betreuten Honigbienen auf rund 2 Milliarden Euro jährlich geschätzt. Dies begründet zudem den Stellenwert der Biene als dritt-wichtigstes Nutztier direkt hinter Rind und Schwein.
Eine der Herausforderungen, welche sich die heutige Imkerei stellt, ist das zunehmende Bienensterben. Die Ursachen liegen unter anderem in dem ansteigenden Einsatz von Gentechnik und Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft, ebenso wie in der weiteren Verbreitung von Parasiten wie der Varroa-Milbe. Die Überwachung und entsprechende Pflege der Gesundheit der durch den Imker betreuten Bienenvölker wird somit zu einem zentralen Element der imkerlichen Tätigkeit. Die fortscheitende Digitalisierung eröffnet neue technologische Möglichkeiten imkerliche Arbeiten hierbei zu unterstützen. Während die Digitalisierung der Imkerei in den Anfängen steckt, hat die voranschreitende digitale Transformation in den vergangenen Jahren bereits zu einem Veränderungsprozess des gesellschaftlichen Lebens geführt. Die Triebkraft dieser Entwicklung sind digitale Technologien.
Vor dem Hintergrund der geringen finanziellen Attraktivität des bestehenden Geschäftsmodells der heutigen Imkerei sowie der bedeutenden Relevanz der Pflege der Bienengesundheit durch den Imker für die Landwirtschaft, stellt sich die Frage, inwieweit sich basierend auf digitalen Technologien profitable Geschäftsmodelle für die Imkerei in Deutschland entwickeln lassen. Im Rahmen dieser Arbeit wird die Fragestellung „Wie verändert die fortschreitende Digitalisierung das Geschäftsmodell der Imkerei?“ bearbeitet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Ausgangssituation und Problemstellung
- 1.2 Motivation und Relevanz
- 1.3 Zielsetzung und Vorgehensweise
- 2. Geschäftsmodellinnovationen
- 2.1 Innovation und Innovationsmanagement
- 2.2 Geschäftsmodellinnovationen
- 2.2.1 Beschreibung von Geschäftsmodellen
- 2.2.2 Vorgehensweise zur Innovation von Geschäftsmodellen
- 2.2.3 Digitalisierung als Befähiger von Geschäftsmodellinnovationen
- 3. Das Geschäftsmodell der heutigen Imkerei
- 3.1 Kernelemente des heutigen Geschäftsmodells der Imkerei
- 3.1.1 Nutzenversprechen
- 3.1.2 Kunde
- 3.1.3 Wertschöpfungskette
- 3.1.4 Ertragsmechanik
- 3.2 Umfeld des heutigen Geschäftsmodells der Imkerei
- 3.2.1 Schüsseltrends
- 3.2.2 Marktkräfte
- 3.2.3 Makroökonomische Kräfte
- 3.2.4 Branchenkräfte
- 3.3 Analyse des heutigen Geschäftsmodells der Imkerei
- 3.3.1 Stärken und Schwächen
- 3.3.2 Möglichkeiten und Bedrohungen
- 3.3.3 Definition der strategischen Stoßrichtung für die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle der Imkerei
- 4. Ideenfindung für eine digitalisierte Imkerei
- 4.1 Generierung innovativer Geschäftsmodellideen
- 4.2 Selektion von Geschäftsmodellideen einer digitalisierten Imkerei
- 5. Ausgestaltung von Ideen einer digitalisierten Imkerei
- 5.1 Der smarte Bienenstock
- 5.1.1 Interne Konsistenz
- 5.1.2 Externe Konsistenz
- 5.2 Der smarte Bienenstock als Basis von innovativen Geschäftsmodellen
- 5.2.1 Bestäubungsdienstleistung mit ergebnisabhängiger Vergütung
- 5.2.2 Dienstleistungen der professionellen Bienenvölkerführung
- 6. Implementierung der Idee des smarten Bienenstocks
- 6.1 Überprüfung getroffener Grundannahmen über primäre Marktforschung
- 6.2 Kundenuntersuchungen eines minimal funktionsfähiger Demonstrators
- 7. Diskussion
- 7.1 Einordnung der Ergebnisse im Kontext des Innovationsmanagements
- 7.2 Entwicklungsprozess innovativer Geschäftsmodelle
- 8. Zusammenfassung und Ausblick
- 8.1 Zusammenfassung
- 8.2 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle für eine digitalisierte Imkerei. Ziel ist es, die Herausforderungen der traditionellen Imkerei durch die Nutzung digitaler Technologien zu bewältigen und neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen.
- Analyse des aktuellen Geschäftsmodells der Imkerei
- Identifizierung von Schüsseltrends und Chancen der Digitalisierung
- Entwicklung von Ideen für innovative Geschäftsmodelle
- Konzeption und Implementierung eines "Smart Bienenstock" Systems
- Bewertung der entwickelten Geschäftsmodelle und deren Potenzial
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Ausgangssituation und Problemstellung der traditionellen Imkerei beschreibt. Im Anschluss werden die relevanten Konzepte von Innovation und Geschäftsmodellinnovation erläutert. Das dritte Kapitel analysiert das heutige Geschäftsmodell der Imkerei, einschließlich seiner Kernelemente, seines Umfelds und seiner Stärken und Schwächen. Kapitel 4 und 5 fokussieren auf die Ideenfindung und -ausgestaltung für eine digitalisierte Imkerei. Hier wird der "smarte Bienenstock" vorgestellt und als Basis für innovative Geschäftsmodelle betrachtet. Das sechste Kapitel behandelt die Implementierung des "Smart Bienenstock" Systems und seine Validierung durch Marktforschung. Abschließend werden die Ergebnisse in Kapitel 7 diskutiert und im Kontext des Innovationsmanagements eingeordnet. Kapitel 8 fasst die Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Geschäftsmodellinnovation, Digitalisierung, Imkerei, "smarter Bienenstock", Bestäubungsdienstleistungen, Big Data, Sensoren, IoT, Blockchain und nachhaltige Landwirtschaft.
- Arbeit zitieren
- Christian Winde (Autor:in), 2018, Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle einer digitalisierten Imkerei, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463238