Minahasa, das im nördlichen Teil von Sulawesi, Indonesien liegt, nimmt einen besonderen Status innerhalb der Geschichte Indonesiens ein. Kein anderes Volk in Indonesien hat innerhalb der letzten 200 Jahre solch radikale Veränderungen durchlebt, wie die Bewohner von Minahasa. Während der niederländischen Kolonialzeit wurden sie fast vollständig christianisiert, leben heute nach protestantischen Moralvorstellungen und praktizieren einen von den Niederländern adaptierten Lebensstil, der sehr „westlich“ anmutet. Dadurch nehmen sie eine besondere Stellung im vorwiegend islamischen Indonesien ein.
In folgender Arbeit soll untersucht werden, inwiefern traditionelle Vorstellungen und Kategorien in der heutigen Gesellschaft Minahasas noch immer eine wichtige Rolle spielen. Dabei soll besonders auf Verwandtschaftsbeziehungen, das Adat-Gesetz und
das auf Reziprozität beruhende Prinzip gegenseitiger Unterstützung, das Mapalus genannt wird, eingegangen werden. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich im Wesentlichen auf die ländliche Gesellschaft, in der der Großteil der Bewohner
Minahasas lebt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Traditionelle soziale Einheiten in Minahasa
- Die Kategorisierung von Verwandtschaft - darah
- Verpflichtungen gegenüber Verwandten
- Regeln der Vererbung
- Hochzeiten
- Das Adat-Gesetz
- Das Mapalus-System
- Allgemeine Definition
- Mapalus wang
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der sozialen Organisation in Minahasa und untersucht, inwiefern traditionelle Vorstellungen und Kategorien in der heutigen Gesellschaft Minahasas noch immer eine wichtige Rolle spielen. Der Fokus liegt dabei auf Verwandtschaftsbeziehungen, dem Adat-Gesetz und dem Prinzip gegenseitiger Unterstützung, dem Mapalus-System.
- Die Bedeutung von Verwandtschaftsbeziehungen in der Minahasischen Gesellschaft
- Das Konzept von „darah“ (Blut) und die Rolle der Genealogie in der Verwandtschaftsdefinition
- Das Adat-Gesetz als Regelsystem für soziale Interaktionen und das Zusammenleben in Minahasa
- Das Mapalus-System als Grundlage für ein reziprokes System gegenseitiger Unterstützung
- Die Auswirkungen der Kolonialisierung und Christianisierung auf traditionelle Strukturen in Minahasa
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Minahasa als ein Volk mit bedeutenden Veränderungen innerhalb der letzten 200 Jahre vor, insbesondere durch Christianisierung und Adaption eines westlichen Lebensstils. Die Arbeit konzentriert sich auf die Rolle traditioneller Konzepte in der heutigen Gesellschaft.
Traditionelle soziale Einheiten in Minahasa
Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen sozialen Einheiten in Minahasa, angefangen bei der kleinsten Einheit, der „Herd-Gruppe“, bis hin zu den ethnischen Gruppen. Es werden die Beziehungen zwischen diesen Einheiten und ihre Bedeutung für die soziale Organisation erläutert.
Das Mapalus-System
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Mapalus-System, das auf Reziprozität beruht und ein Prinzip gegenseitiger Unterstützung darstellt. Es beschreibt die allgemeine Definition des Systems und die Rolle von „Mapalus wang“.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind soziale Organisation, Verwandtschaft, Adat-Gesetz, Mapalus-System, traditionelle Strukturen, Kolonialisierung, Christianisierung, Minahasa, Indonesien.
- Arbeit zitieren
- Julia Peemöller (Autor:in), 2002, Soziale Organisation in Minahasa. Verwandtschaftsbeziehungen und das Mapalus-System, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463261