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Der Parzival-Erzähler, ein dominanter Erzähler?

Eine Analyse des Erzählverhaltens anhand der Erzähltheorie

Titel: Der Parzival-Erzähler, ein dominanter Erzähler?

Hausarbeit (Hauptseminar) , 2005 , 13 Seiten , Note: 1,3

Autor:in: Sven Soltau (Autor:in)

Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik
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Zusammenfassung Leseprobe Details

Es gibt Erzähltexte, in denen die Anwesenheit des Erzählers kaum spürbar ist. In solchen Fällen wird „die Geschichte von einer anonym bleibenden Stimme vermittelt, über die der Leser keine Informationen erhält“1. Man nennt eine solche in der Erzählrede verborgene, keinerlei Persönlichkeitsmerkmale aufweisende, narrative Instanz ein neutrales Erzählmedium. Im Gegensatz dazu steht der sogenannte explizite Erzähler. Dieser tritt als individualisierter Sprecher aus der Erzählrede hervor, er ist als fiktive Person fassbar und meldet sich persönlich zu Wort.

Man kann also offensichtlich die Erzählinstanzen in narrativen Texten nach dem Grad der Explizität, mit dem sie in Erscheinung treten, differenzieren. In Bezug auf den Parzival- Erzähler wird man sich schnell einig werden, dass es sich offensichtlich um einen expliziten Erzähler handelt. Diese Feststellung birgt indes keinen besonders großen Erkenntnisgewinn. Viel interessanter ist dagegen Joachim Bumkes These, welche besagt, „[d]er Erzähler [trete] im ‚Pazival’ so dominierend hervor, daß man ihn für die Hauptperson der Dichtung halten könnte“2. Für Bumke zeichnet sich der Parzival-Erzähler also durch eine übersteigerte, die Figuren der erzählten Welt verdrängende, Explizität aus. Ich möchte Bumkes These zur Hypothese dieser Arbeit machen und die Frage stellen, ob der Erzähler im Parzival tatsächlich eine derart dominante Rolle spielt. Dazu werde ich zunächst untersuchen, wie ausgeprägt die Tendenz des Parzival-Erzählers zur „Personalisierung, Individualisierung bzw. Anthropomorphisierung“3 ist, um dann den Entwicklungsgrad der Erzählerfigur mit dem der Figuren der erzählten Welt zu vergleichen. Danach werde ich mich der Perspektivierung des Erzählten zuwenden und mich konkret fragen, ob die erzählte Welt des Parzival tatsächlich so dominant aus der Sicht des Erzählers dargestellt wird, wie es Bumkes These nahe legt. Zum Schluss frage ich danach, welche denkbaren Erzählerfunktionen der Parzival-Erzähler wahrnimmt.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Der Parzival-Erzähler als fassbare (fiktionale) Person
  • Auf der Suche nach einem dominanten Fokalisierungstyp im Parzival
  • Zur Polyfunktionalität der Erzählerrede im Parzival
  • Schluss

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die Rolle des Erzählers im Parzival von Wolfram von Eschenbach zu untersuchen und zu beleuchten, ob der Erzähler tatsächlich so dominant im Werk auftritt, wie es Joachim Bumke in seiner These behauptet. Dazu wird untersucht, wie stark der Parzival-Erzähler sich als individuelle Figur präsentiert und wie diese Individualisierung im Vergleich zu den Figuren der erzählten Welt steht.

  • Die Rolle des Parzival-Erzählers im Werk
  • Der Grad der Personalisierung und Individualisierung des Erzählers
  • Der Vergleich der Individualisierung des Erzählers mit den Figuren der erzählten Welt
  • Die Perspektivierung der erzählten Welt durch den Erzähler
  • Die Funktionen des Parzival-Erzählers

Zusammenfassung der Kapitel

  • Einleitung: Das Kapitel stellt die Frage nach der Dominanz des Parzival-Erzählers und diskutiert die These von Joachim Bumke. Außerdem werden die narratologischen Konzepte und Methoden vorgestellt, die für die Analyse des Textes verwendet werden.
  • Der Parzival-Erzähler als fassbare (fiktionale) Person: In diesem Kapitel wird die Personalisierung und Individualisierung des Parzival-Erzählers untersucht. Es wird gezeigt, wie der Erzähler durch seine Selbstbenennung, die zahlreichen zeitgeschichtlichen Anspielungen und die Schilderung seiner eigenen Lebensverhältnisse eine fassbare (fiktive) Person darstellt.
  • Auf der Suche nach einem dominanten Fokalisierungstyp im Parzival: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept der Fokalisierung und untersucht, aus welcher Perspektive die erzählte Welt des Parzivals dargestellt wird. Es wird dabei die Unterscheidung zwischen Nullfokalisierung, Interner Fokalisierung und Externer Fokalisierung im Sinne Gérard Genettes und Mieke Bal erläutert.

Schlüsselwörter

Die Arbeit befasst sich mit der Rolle des Erzählers im Parzival von Wolfram von Eschenbach, der Individualisierung der Erzählinstanz, der Fokalisierung, der Perspektivierung der erzählten Welt und der Funktionen des Parzival-Erzählers.

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Details

Titel
Der Parzival-Erzähler, ein dominanter Erzähler?
Untertitel
Eine Analyse des Erzählverhaltens anhand der Erzähltheorie
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz  (Deutsches Institut)
Veranstaltung
Parzival
Note
1,3
Autor
Sven Soltau (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2005
Seiten
13
Katalognummer
V46331
ISBN (eBook)
9783638435390
ISBN (Buch)
9783638863759
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Parzival-Erzähler Erzähler Parzival
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Sven Soltau (Autor:in), 2005, Der Parzival-Erzähler, ein dominanter Erzähler?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46331
Blick ins Buch
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Leseprobe aus  13  Seiten
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