Der Markt mit Fair Trade Produkten wächst stetig. Die Anzahl der bewussten Käufe von Produkten aus dem Fairen Handel steigt. Wenn der Verbraucher einen Artikel mit Fair Trade Siegel in seinen Einkaufswagen legt, dann trifft er damit eine Entscheidung, deren positive Konsequenzen, vor allem die angemessene Vergütung für die Produktion von Rohstoffen, am anderen Ende der Welt spürbar sind. Kleinbauern in Entwicklungsländern wie Kenia oder Lateinamerika die durch den Fairen Handel unterstützt werden, können ihren Lebensunterhalt und die nächste Ernte sichern. Entgegen der Logik der globalisierten Wirtschaft werden sie so nicht von Importeuren und Großhändlern der Industrieländer ausgebeutet.
Viele Länder der Dritten Welt werden bis heute im internationalen Handel benachteiligt. Es herrscht ein großes Ungleichgewicht zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Reichtum, Massenkonsum und Macht auf der einen, Armut, Ausbeutung und Hilflosigkeit auf der anderen Seite. Mit der Hilfe des Fairen Handels soll dieses Ungleichgewicht reduziert und den Kleinbauern in den Entwicklungsländern geholfen werden.
Eine schöne Theorie, aber wie sieht es in der Praxis aus? Immer mehr Gütesiegel für Fairen Handel drängen auf den Markt – mit hohem Zuspruch von Verbraucherseite. Aber ist auch fair drin, wo fair drauf steht? Und kann der Verbraucher immer damit rechnen, dass der Erlös der Fair Trade Produkte, die er kauft, den Bauern in den südlichen Anbaugebieten zukommt? Vor allem durch die Einbeziehung konventioneller Unternehmen hat es eine Veränderung auf dem Absatzmarkt fair gehandelter Produkte gegeben. Wenn heute jeder Verbraucher die Produkte mit dem Fair Trade Siegel im Supermarkt um die Ecke kaufen kann, stellt sich ganz offensichtlich die Frage, ob das Hauptziel der einstigen Hilfsorganisation Fair Trade, den Kleinfarmern in den Entwicklungsländern den Zugang zum Weltmarkt zu gewähren und ihre Lebens- und Arbeitssituation zu verbessern, noch im Fokus steht. Oder handelt es sich hier mittlerweile um eine Marktorientierung und um eine damit einhergehende Integration in den Mainstream? Dieser Frage gilt es im Verlaufe der Arbeit nachzugehen und sie vor allem am Beispiel des traditionellsten Fair Trade Produktes, dem Kaffee, zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Struktur des Weltmarkts
- 2.1. Die Position der Entwicklungsländer auf dem Weltmarkt.
- 3. Das Konzept und die Bedeutung des Fairen Handels.
- 3.1. Die historische Entwicklung
- 3.2. Grundsätze und Ziele des Fairen Handels
- 4. Fair Trade am Beispiel des Welthandelsgutes Kaffee
- 4.1. Der Kaffee auf dem Weltmarkt und seine Bedeutung für Entwicklungsländer..........
- 4.2. Fair gehandelter Kaffee
- 5. Probleme und Chancen von Fair Trade
- 5.1. Gelten die Kleinbauern in den Entwicklungsländern als Gewinner des Fairen Handels?
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Hausarbeit untersucht die Auswirkungen des Fairen Handels auf Kleinbauern in Entwicklungsländern, am Beispiel des Kaffees. Sie analysiert die Struktur des Weltmarktes, die Bedeutung des Fairen Handels, und beleuchtet die Chancen und Herausforderungen, die sich für Kleinbauern durch Fair Trade ergeben.
- Die Position der Entwicklungsländer im Welthandelssystem
- Die Entstehung und Prinzipien des Fairen Handels
- Die Rolle von Fair Trade im Kaffeemarkt
- Die Auswirkungen von Fair Trade auf Kleinbauern
- Kritikpunkte und Chancen des Fairen Handels
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik des Fairen Handels ein und beleuchtet die Bedeutung der fairen Vergütung von Rohstoffen. Das zweite Kapitel betrachtet die Struktur des Weltmarktes und analysiert die Position von Entwicklungsländern im internationalen Handel. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept und den Zielen des Fairen Handels. Kapitel vier untersucht den Kaffeemarkt und die Bedeutung des Fairen Handels für Kleinbauern. Schließlich beleuchtet Kapitel fünf die Chancen und Probleme des Fairen Handels und befasst sich mit der Frage, ob Kleinbauern tatsächlich von Fair Trade profitieren.
Schlüsselwörter
Fairer Handel, Entwicklungsländer, Kleinbauern, Kaffee, Weltmarkt, Globalisierung, Handelshemmnisse, Protektionismus, WTO, Nachhaltigkeit, Kritik, Chancen, Auswirkungen, Lebensbedingungen.
- Quote paper
- Isabelle Geiger (Author), 2014, Kleinbauern in Entwicklungsländern: Gewinner des fairen Handels?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463435