Während Wissen als Unternehmensressource an Relevanz gewinnt, unterliegen sozialwirtschaftliche Unternehmen der Herausforderung, mit einer anstehenden Verrentungswelle auf oberster Leitungsebene konfrontiert zu sein. Im Zuge dieser Entwicklungen stellt die Sicherung und Weitergabe von Sach- und Erfahrungswissen an nachfolgende Führungskräfte eine wichtige Einflussgröße dar.
Ziel der Masterarbeit war die Identifikation von Anforderungen, denen sich Unternehmen der Sozialwirtschaft im Rahmen eines Wechsels an der Spitze stellen müssen, um den Verlust von stellenrelevantem Wissen zu begrenzen. Darüber hinaus zielt die Forschungsarbeit darauf ab, das Bewusstsein für die Relevanz von Wissensmanagement im Zuge eines Führungskräftewechsels in sozialwirtschaftlichen Unternehmen zu stärken. Um sich dem definierten Forschungsziel empirisch zu nähern, liegt der Studie eine explorative Erhebung von zehn leitfadengestützten Expert*inneninterviews zugrunde. Die Untersuchungen wurden als retrospektive Befragungen konzipiert. Interviewteilnehmende waren Entscheidungsträger*innen der Sozialwirtschaft, die innerhalb des vergangenen Jahres in eine unternehmensleitende Position gewechselt sind. Grundlage der empirischen Arbeit bildeten Analysen des aktuellen fachlichen Diskurses, gesellschaftlicher und sozioökonomischer Entwicklungen im Sozialwesen sowie relevanter theoretischer Hintergründe.
Mittels der durchgeführten inhaltsanalytischen Auswertung, konnte das generierte Expert*innenwissen anhand von neun soziologischen Kategorien verdichtet und abgebildet werden. Um Wissen im Rahmen vom Onboarding auf der obersten Leitungsebene systematisch und nachhaltig zu managen, wurden 18 Anforderungen identifiziert, denen sich sozialwirtschaftliche Unternehmen zur Sicherung ihrer betrieblichen Kontinuität ab sofort stellen müssen. Nicht zuletzt deckt die Forschung auf, dass die befragten Entscheidungsträger*innen der Sozialwirtschaft die Bedeutung eines geeigneten Managements von Wissen erkannt haben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Ausgangssituation
- 1.2 Forschungslücke
- 1.3 Forschungsfrage
- 1.4 Zielsetzung
- 1.5 Aufbau der Arbeit
- 2. Definitorische und konzeptionelle Grundlagen
- 2.1 Theoretischer Hintergrund: Der demografische Wandel
- 2.1.1 Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
- 2.1.2 Anforderungen an Organisationen der Sozialwirtschaft
- 2.2 Der Wechsel an der Spitze
- 2.2.1 Strategische Unternehmensnachfolge in der Sozialwirtschaft
- 2.2.2 Onboarding im Prozess der strategischen Unternehmensnachfolge
- 2.3 Wissen: Terminologische Einordnung
- 2.3.1 Die Entstehung der Wissensgesellschaft
- 2.3.2 Der Wissensbegriff
- 2.4 Wissen im Kontext der Unternehmensnachfolge in der Sozialwirtschaft
- 2.4.1 Wissen als Unternehmensressource
- 2.4.2 Wissen in der Sozialwirtschaft
- 2.4.3 Wissensmanagement im Onboarding von Führungskräften der Sozialwirtschaft
- 2.4.4 Erfolgsfaktoren des Wissensmanagements
- 3. Forschungsstrategie und Methode der empirischen Studie
- 3.1 Forschungsdesign
- 3.1.1 Auswahl des qualitativen Forschungsansatzes
- 3.1.2 Auswahl der Methode: Das Expert*inneninterview
- 3.1.3 Auswahl des Auswertungsverfahrens
- 3.2 Methodisches Vorgehen
- 3.2.1 Datenerhebung
- 3.2.2 Datenaufbereitung
- 3.2.3 Datenauswertungsverfahren
- 4. Ergebnisse der empirischen Studie
- 4.1 Wissen als Unternehmensressource
- 4.2 Wissensmanagement in der Sozialwirtschaft
- 4.3 Vorbereitung des Wissensmanagements
- 4.4 Wissensrepräsentation
- 4.5 Wissensbasis und Wissenslücken
- 4.6 Wissensgenerierung
- 4.7 Wissensnutzung
- 4.8 Wissenstransfer und Wissenskommunikation
- 4.9 Wissenssender*innen
- 5. Zusammenfassung der Forschungsergebnisse
- 6. Fazit
- 7. Kritische Schlussbetrachtung
- 8. Ausblick und Zukunftsperspektiven
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema des Wissensmanagements im Prozess der strategischen Unternehmensnachfolge in der Sozialwirtschaft. Sie untersucht die Herausforderungen, die sich für sozialwirtschaftliche Unternehmen im Rahmen eines Führungswechsels stellen, um den Verlust von stellenrelevantem Wissen zu minimieren. Ziel der Arbeit ist es, die Bedeutung des Wissensmanagements im Onboarding von Führungskräften der Sozialwirtschaft zu beleuchten und Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Nachfolgeplanung zu entwickeln.
- Der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf die Sozialwirtschaft
- Strategische Unternehmensnachfolge in der Sozialwirtschaft
- Wissensmanagement als Instrument zur Sicherung der betrieblichen Kontinuität
- Onboarding von Führungskräften im Kontext der Sozialwirtschaft
- Identifikation von Anforderungen an das Wissensmanagement im Führungswechsel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Ausgangssituation und die Forschungslücke dar. Sie definiert die Forschungsfrage und formuliert die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet den theoretischen Hintergrund des demografischen Wandels, der strategischen Unternehmensnachfolge und des Wissensmanagements. Es beleuchtet die Besonderheiten des Onboardingprozesses und die Relevanz von Wissen für Unternehmen der Sozialwirtschaft. Kapitel 3 beschreibt die Forschungsstrategie und die Methode der empirischen Studie. Es erläutert die Auswahl des qualitativen Forschungsansatzes, die Verwendung des Expert*inneninterviews und das Verfahren der inhaltsanalytischen Auswertung. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der empirischen Studie, die anhand von neun soziologischen Kategorien strukturiert werden. Es identifiziert 18 Anforderungen an das Wissensmanagement im Onboardingprozess. Kapitel 5 fasst die Forschungsergebnisse zusammen und zieht ein Fazit. Kapitel 6 enthält eine kritische Schlussbetrachtung und Ausblick auf Zukunftsperspektiven.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Wissensmanagement, strategische Unternehmensnachfolge, Nachfolgeplanung, Onboarding, Einarbeitung, Sozialwirtschaft. Die empirische Studie analysiert die Herausforderungen und Chancen des Wissensmanagements im Kontext des Führungswechsels in Unternehmen der Sozialwirtschaft und zeigt die Bedeutung eines erfolgreichen Onboardingprozesses für den Erhalt von Wissen und die Sicherung der betrieblichen Kontinuität.
- Quote paper
- Annika Vennemann (Author), 2018, Das Management von Wissen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463609