Konzeption eines Projektes zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Lebenswelt Schule


Einsendeaufgabe, 2017

19 Seiten, Note: 1,6


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Analyse der Ausgangssituation
1.1 Rahmenbedingungen
1.2 Personengruppen im gewählten Setting
1.2.1 Überblick Personengruppen
1.2.2 Auswahl zweier Personengruppen
1.2.3 Arbeitstag Lehrer
1.2.4 Schultag Schüler
1.3 Analyse gesundheitsbezogener Daten
1.3.1 Lehrer
1.3.2 Schüler
1.4 Ableitung von Handlungsschwerpunkten
1.4.1 Lehrer
1.4.2 Schüler

2 Schwerpunktthema für ein Projekt zur Gesundheitsförderung im gewählten Setting
2.1 Auswahl und Eingrenzung der Zielgruppe
2.2 Begründung der Zielgruppenauswahl
2.3 Festlegung eines Schwerpunktthemas für ein Gesundheitsförderungsprojekt
2.4 Begründung für die Auswahl des Projekts
2.5 Erörterung der Spezifischen Ausgangssituation
2.6 Ableitung einer Zielsetzung für das Gesundheitsförderungsprojekt

3 Recherche Modellprojekt

4 Literaturverzeichnis

5 Tabellenverzeichnis
5.1 Tabellenverzeichnis

1 Analyse der Ausgangssituation

1.1 Rahmenbedingungen

Das gewählte Setting ist die Grundschule mit dem Namen „Xxx“ am Staden in Saarbrücken. Der Staden ist eine wohlhabende Wohngegend mit vorwiegend sozial stärkeren Familien. Die Schule hat derzeit 234 Schüler, die von insgesamt 18 Lehrern betreut werden. Sie bietet täglich fünf Stunden Vormittagsunterricht. Um 7:45 Uhr werden in der Schule die Eingänge geöffnet. Die Schüler haben bis zu sechs Unterrichtsstunden, welche spätestens um 13:20 Uhr enden. Über den Tag verteilt haben die Schüler zwei große Pausen von jeweils 25 Minuten.

Die Grundschule verfügt über einen Musiksaal, einen Theatersaal, eine Turnhalle, eine Bibliothek, einen Computerraum, einen Schulhof, einen Schulgarten, einen eingezäunten Fußballplatz und Spielgeräte.

1.2 Personengruppen im gewählten Setting

1.2.1 Überblick Personengruppen

Im gewählten Setting sind folgende Personengruppen vertreten:

1. Lehrer
2. Schüler
3. Nichtunterrichtendes Personal
4. Eltern

1.2.2 Auswahl zweier Personengruppen

In der folgenden Tabelle werde ich zwei ausgewählte Personengruppen hinsichtlich ihrer Anzahl, ihrer Altersstruktur und ihres Geschlechterverhältnisses dar.

Tabelle 1: Personengruppen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.2.3 Arbeitstag Lehrer

Der durchschnittliche Arbeitstag eines Lehrers an der Grundschule Xxx beginnt mit dem Aufsperren der Türen zur Schule sowie zu den Klassenräumen um 7:45 Uhr am Morgen. Nachdem die Schüler sich in den Klassenräumen eingefunden haben, beginnt der erste Unterrichtsblock um 8:00 Uhr und dauert bis 9:30 Uhr. Diesen Zeitraum verbringt der Lehrer größtenteils sitzend und stehend.

Anschließend beginnt die erste 'große Pause' von 25 Minuten, in welcher der Lehrer den Raum wechselt und eine erste Mahlzeit am Arbeitstag einnimmt.

Nach der Pause um 9:55 Uhr beginnt der zweite Unterrichtsblock, in dem der Lehrer wieder größtenteils sitzt oder steht bis diese um 11:25 Uhr endet.

Im Anschluss daran folgt von 11:25 Uhr bis 12:50 Uhr die zweite große Pause und auch die zweite Mahlzeit am Arbeitstag.

Zum Abschluss ist ein letzter Unterrichtsblock angesetzt, welcher bis 13:20 Uhr andauert. Wie in den zwei vorangegangenen Unterrichtsblöcken sitzt und steht der Lehrer in diesem Unterrichtsblock weitestgehend.

Nach dem letzten Gong ist für den Lehrer der Schultag noch nicht vorbei.

Nach einer gemeinsamen Lehrerbesprechung folgen zu Hause noch Korrekturen von Arbeiten der Schüler und die Planung von außerschulischen Veranstaltungen, wie z.B. Elternabenden.

Fazit:

Die einzige Bewegung, die der Lehrer an seinem Arbeitstag bekommt, ist der Weg zur Arbeit, der Weg wieder nach Hause (wobei diese meistens mit dem Auto zurückgelegt werden) sowie die Raumwechsel zwischen den Unterrichtsblöcken.

Ansonsten verbringt der Lehrer seinen Arbeitstag vorwiegend sitzend und stehend.

Im Hinblick auf die Kalorienbilanz ist dieser Faktor ausschlaggebend. Dadurch, dass der Lehrer an der Grundschule nur halbtags arbeitet, wird jedoch der Effekt wieder abgeschwächt.

Der Lehrer hat über den Tag hinweg zwei Pausen, in denen er etwas essen kann, allerdings ist die halbe Stunde nicht ausreichend, um sich etwas Gesundes zuzubereiten, weshalb er auf Fertiggerichte, kaltes Essen oder Snacks zurückgreifen muss.

Vom gesundheitlichen Standpunkt ist diese Ernährungsweise nachteilhaft, da Fertiggerichte, Snacks etc. meist eine hohe Gesamtkalorienzahl aufweisen und minderwertige Zucker (Einfachzucker), Fette (Omega-6-Fettsäuren und ungesättigte Fettsäuren) sowie Aminosäuren beinhalten und sich somit negativ auf den physischen Gesundheitszustand des Lehrers auswirken kann.

Während der gesamten Arbeitszeit ist der Lehrer dem Lärm der Kinder ausgesetzt; eine ausgiebige Entspannung ist in den Pausenzeiten auch nicht möglich, da die Kinder meist laut sind und es gegessen wird.

Hinzu kommt, dass sich der Lehrerberuf heutzutage mehr und mehr zu einem Kultur-, Gesellschafts- und Sozialberuf entwickelt (Ulrich, 1996), was dazu führt, dass der Lehrer einer Mehrfachbelastung ausgesetzt ist (Schaarschmidt, 2005). Diese Mehrfachbelastung kann sich auch negativ, vor allem auf dem psychischen Gesundheitszustand des Lehrers, auswirken.

1.2.4 Schultag Schüler

Der Weg zur Schule wird von dem Schüler vorwiegend mit dem Bus oder zu Fuß zurückgelegt.

Der Schultag beginnt mit dem Betreten der Schule. Er sucht zunächst seinen Klassenraum auf, um den ersten Unterrichtsblock von 8:00 Uhr bis 9:30 Uhr zu absolvieren. Während des ersten Blockes sitzt der Schüler größtenteils.

In der ersten großen Pause hat der Grundschüler von 9:30 Uhr bis 9:55 Uhr die erste Möglichkeit zu spielen, sich zu bewegen und sein erstes Pausenbrot zu sich zu nehmen.

Zurück im Klassenraum erwartet den Heranwachsenden der nächste Unterrichtsblock im Sitzen bis 11:25 Uhr.

Danach geht es wieder in eine 25-minütige Pause, in der der Schüler sich körperlich ertüchtigen und eine kleine Mahlzeit zu sich nehmen kann.

Der letzte Unterrichtsblock, in welchem der Schüler sich kaum bewegt, endet um 13:20 Uhr.

Nach dem Unterricht wird an der Schule noch eine Hausaufgabenbetreuung angeboten, in welcher die Kinder Aufgaben lösen und manchmal auch spielen.

Die Hausaufgabenbetreuung endet um 16:00 Uhr und es ist den Eltern freigestellt, ob ihre Kinder daran teilnehmen sollen oder nicht.

Fazit:

Der Schüler hat ca. eine Stunde Bewegung am Tag im Setting Schule: auf dem Schulweg und in den großen Pausen. Für einen Heranwachsenden ist die körperliche Ertüchtigung sehr wichtig, da schon im frühen Kindesalter die Weichen für die gesundheitliche Entwicklung der Schüler gestellt werden können.

Das Bewegungspensum des Grundschülers hängt davon ab, wie er sich in den Pausen beschäftigt. Alles in allem hat der Schüler genug Zeit, um sich zu bewegen. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass er sich in jeder seiner Pausen ständig bewegt, da die langen Unterrichtsblöcke zur Erschöpfung des Heranwachsenden führen können.

Die Ernährungsweise über den Schultag ist stark davon abhängig, wie gesundheitsbewusst die Eltern des Kindes sind, da die meiste Nahrung, die es zu sich nimmt, von den Eltern ausgesucht und vorbereitet wird.

Aus gesundheitlicher Sicht ist dies von Interesse, da eine Aufklärung der Eltern über gesunde Ernährungsweisen dazu führen kann, die körperliche und geistige Gesundheit des Kindes zu erhalten und zu fördern.

Die Tatsache, dass der Schüler Prüfungen ablegen und Hausaufgaben erledigen muss, kann zu Stress führen, was sich negativ auf den Gesundheitszustand auswirken kann.

Auch Mobbing kann in Grundschulen zum Problem werden, welches die Gesundheit des Kindes gefährdet.

1.3 Analyse gesundheitsbezogener Daten

1.3.1 Lehrer

Belastungsfaktoren für Lehrer im heutigen Schulsystem sind häufig Zeitdruck, Arbeitszeit, Schullärm, zu große Klassen, Probleme mit den Schulbehörden und mangelnde Autonomie, aber auch Leistungsschwäche sowie Verhaltensauffälligkeiten und mangelnde Motivation der Schüler, Problemverhalten der Eltern und geringes gesellschaftliches Ansehen. Aufgrund dieses Belastungsprofils dominiert die psychoemotionale Belastung. Die Lehrkräfte selbst schätzen die Belastung, die sie durch ihren Schulalltag erfahren, als sehr hoch ein. (vgl. Scheuch et al., 2010).

Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung haben die Lehrkräfte geringer ausgeprägte kardiovaskuläre Risikofaktoren (ausgenommen Hypertonie). Muskel-Skelett- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören jedoch wie in anderen Berufsgruppen immer noch zu den häufigsten Erkrankungen. Betrachtet man psychische und psychosomatische Erkrankungen sowie unspezifische Beschwerden wie Erschöpfung, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Angespanntheit und Atemwegserkrankungen, so ist festzustellen, dass Lehrkräfte vergleichsweise häufig an den o.g. gesundheitlichen Einschränkungen leiden. Somit liegt der Krankenstand der gesetzlich krankenversicherten Lehrkräfte unter dem aller Pflichtversicherten, wobei die Hauptgründe für Frühpensionierungen psychischer und psychosomatischer Natur sind (32-50% aller Fälle) (Deutsches Ärzteblatt, 2015).

Laut Seibt et al. (2011) sind nur 28% der Lehrkräfte erkrankungsfrei.

22% der Beschäftigten in der Branche „Unterricht und Erziehung“ leiden unter emotionaler Erschöpfung. Im Branchenvergleich entspricht dies dem zweithöchsten Wert. In den letzten 25 Jahren hat sich die Morbiditätsstruktur in dieser Berufsgruppe nicht signifikant verändert. Im Hinblick auf das Burn-out-Syndrom liegen bis heute keine verlässlichen Daten vor (Deutsches Ärzteblatt, 2015).

Badura et. al (2014) stellen fest, dass angestellte, gesetzlich versicherte Lehrkräfte meist einen geringeren Krankenstand als der Durchschnitt der in der jeweiligen Krankenkasse Versicherten haben. Die Dauer der auftretenden Erkrankungen ist ebenfalls geringer.

Im geschlechtsspezifischen Vergleich zum lehrerbezogenen Krankenstand der AOK-Versicherten zeichnen sich höhere Zahlen für weibliche als für männliche Lehrkräfte ab, während die Erkrankungsdauer ähnlich ist.

Im Jahr 2014 lag der Anteil langzeiterkrankter Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland bei 3,8%, während Lehrerrinnen häufiger langzeitkrank sind als Lehrer (vgl. Wissenschaftliches Institut der AOK, 2014).

Bei verbeamteten Lehrkräften ist der Anteil der Frühpensionierungen - verglichen mit anderen Berufsgruppen - hoch (Weber et al., 2004).

1.3.2 Schüler

Die heutigen Schüler werden in einer Leistungsgesellschaft groß, in der die Anforderungen ihres Umfeldes (insbesondere der Eltern und Lehrer) ein immer größeres Ausmaß annehmen. Hurrlemann stellte im Jahre 2000 in einer Umfrage fest, dass lediglich 10% der Eltern sich mit einem Hauptschulabschluss zufrieden stellen, wohingegen alle anderen Eltern von ihrem Kind einen Gymnasialabschluss oder einen Realschulabschluss verlangen.

Das drohende Schulversagen und das Nichtgerechtwerden der Anforderungen geht häufig damit einher, dass der Schüler nach und nach in delinquente und aggressive Verhaltensmuster verfällt und zu Gesundheitsproblemen sowie zum Konsum legaler und illegaler Drogen neigt. Ist abzusehen, dass der Erwartungsdruck der Eltern die schulische Leistungsfähigkeit ihres Kindes übersteigt, so reagieren viele Kinder mit psychosozialen und psychosomatischen Symptomen (vgl. Hurrelmann 2000, 18 f.).

Im Alter von drei bis 17 Jahren gehören ca. 15% der Kinder und Jugendlichen einer Risikogruppe im Hinblick auf Verhaltensauffälligkeiten und psychische Störungen an (vgl. Hölling et al., 2007 S.784-793)

Laut Schlack et al. (2007, S.827-835) wurde bei ca. 5% von ihnen bereits eine Aufmerksamkeitsdefizit– oder Hyperaktivitätsstörung festgestellt.

Pflück et al. (2000, S.159) stellt geschlechtsspezifische Unterschiede im Hinblick auf Verhaltensauffälligkeiten im emotionalen Bereich fest. Laut Elternbefragung sind bei Jungen 12,5% und bei Mädchen 8,6% im Alter zwischen vier und zehn Jahren betroffen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Konzeption eines Projektes zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Lebenswelt Schule
Hochschule
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH
Note
1,6
Autor
Jahr
2017
Seiten
19
Katalognummer
V463648
ISBN (eBook)
9783668925649
ISBN (Buch)
9783668925656
Sprache
Deutsch
Schlagworte
GEsundheitsförderung, Prävention, Lebenswelten, Schule, Lehrer, Schüler
Arbeit zitieren
Anton Sulger (Autor:in), 2017, Konzeption eines Projektes zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Lebenswelt Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463648

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