Gegenstand dieser Arbeit ist die Kurzgeschichte „Der Torso“ von Elisabeth Langgässer, die 1947 in einer gleichnamigen Kurzgeschichtensammlung erschienen ist. Es handelt sich um eine Sammlung von 18 Kurzgeschichten.
Die eindeutige Gattungsordnung erfolgt aufgrund der nach Wilpert gegebenen Hauptmerkmale: Es gibt einen offenen Anfang und einen offenen Schluß. Die Konfliktspannung und die aufgeworfenen Fragen bleiben ungelöst. Im Mittelpunkt steht eine alltägliche Begebenheit, das Pflügen, welche im Außergewöhnlichen gipfelt, der Auffindung des Torsos und des Schildes.
Die Kurzgeschichtensammlung „Der Torso“ wurde von Johannes P.J. Maassen untersucht, wobei er nicht alle Texte behandelt hat, sondern nur einige, seiner Meinung nach repräsentative Beispiele. Die in dieser Arbeit zu behandelnde Kurzgeschichte „Der Torso“ gehört nicht zu seiner Auswahl. Im Folgenden wird sich zeigen, dass dies wohl seinen Grund in der für Elisabeth Langgässer untypischen Gestaltungsweise hat. „Der Torso“ lässt sich nicht leicht in die von der Sekundärliteratur beschriebenen Schemen pressen. Dennoch können wichtige Erkenntnisse Maassens für den „Torso“ angewendet werden. Weitere Sekundärliteratur zu Elisabeth Langgässer bezieht sich hauptsächlich auf ihre Romane, wobei die christliche Symbolik oft einen Schwerpunkt der Arbeiten bildet. Für die Interpretation der Kurzgeschichte „Der Torso“ waren die Ausführungen besonders Behrsings hinsichtlich Langgässers Religiosität, was Weltschau und Menschenbild einschließt, bedeutsam.
Die Symbolik spielt in Elisabeth Langgässers Werken immer eine tragende Rolle, weswegen sie auch in dieser Arbeit in einem gesonderten Kapitel behandelt werden soll. Dabei lassen sich zwei Schwerpunkte festmachen: Zum einen die Symbolische Aufladung, der aufgefundenen Gegenstände (Schild und Torso) und zum anderen die dem christlichen Bereich entstammenden Schlüssel (Namensgebung Habakuks, Bedeutung des Propheten Habakuk, der Psalm 102, das Schild im Zusammenhang mit den Zehn Geboten).
Inhaltsverzeichnis
- Germ. Gesch.1. Einleitung
- 2. Das soziale Umfeld Johnnys und dessen Bedeutung für seine Entwicklung
- 2.1 Die Ausgangssituation: Das soziale Umfeld Johnnys
- 2.2 Bedeutung und Beeinflussung: Die soziale Stellung der Protagonisten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Kurzgeschichte "Der Torso" von Elisabeth Langgässer, die 1947 in einer gleichnamigen Sammlung veröffentlicht wurde. Im Mittelpunkt steht die Identitätsfindung Johnnys, des Protagonisten, und seine Bewusstseinserweiterung als Organisationsprinzip der Geschichte.
- Identitätsfindung und Bewusstseinserweiterung des Protagonisten
- Die Bedeutung des sozialen Umfelds für Johnnys Entwicklung
- Die Rolle der christlichen Symbolik in der Kurzgeschichte
- Elisabeth Langgässers „apsychologische“ Haltung
- Der Kontrast zwischen Johnnys Figur und den anderen Handlungsträgern
Zusammenfassung der Kapitel
- Germ. Gesch.1. Einleitung: Diese Einleitung stellt die Kurzgeschichte "Der Torso" von Elisabeth Langgässer und den Kontext ihrer Entstehung vor. Sie diskutiert die Besonderheiten der Kurzgeschichte und die relevanten Aspekte der Sekundärliteratur.
- 2. Das soziale Umfeld Johnnys und dessen Bedeutung für seine Entwicklung: Dieses Kapitel analysiert das soziale Umfeld von Johnny. Es beschreibt die Beziehung zwischen Johnny, Habakuk, "dem Japaner" und Evelyne und untersucht ihre Bedeutung für Johnnys Identitätsfindung.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen der Arbeit sind: Elisabeth Langgässer, "Der Torso", Kurzgeschichte, Identitätsfindung, Bewusstseinserweiterung, soziales Umfeld, christliche Symbolik, apsychologische Haltung, harmonia mundi.
- Quote paper
- Patrick Mai (Author), 2005, Bewußtsein und Identität in Elisabeth Langgässers Kurzgeschichte "Der Torso", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46367