Die nachfolgende Arbeit befasst sich mit den Problemen, Risiken und Stigmata, die durch psychiatrische Diagnosen hervorgerufen werden können.
Die exemplarische Betrachtung des Falls Vera Stein soll den Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit bilden. Hierauf basierend soll zum einen die psychiatrische Diagnostik auf mögliche Willkür hin untersucht und zum anderen die schiere Unmöglichkeit aufgezeigt werden, sich einer diagnostizierten psychischen Erkrankung zum Trotz als geistig gesund, sprich mündig, zu behaupten und Zwangsbehandlungen abzuwenden.
Im Sinne von Allen Frances "Was ist normal und was nicht?" soll weiterhin untersucht werden, inwieweit Psychiatrie und Klassifikationssysteme die Pathologisierung abweichenden Verhaltens unterstützen. Anhand des Fallbeispiels Vera Stein soll dargelegt werden, dass die körperliche und seelische Unversehrtheit eines Menschen durch die vermeintlich heilende Zuwendung medizinischer, psychiatrischer Disziplin Schaden nehmen kann, was wiederum zu
einer Frage führt:
Handelt es sich bei der Psychiatrie um eine Institution, welche die Pathologisierung menschlichen Verhaltens zur Bedingung macht, um sich selbst am Leben zu erhalten, und daher von der mit einer fatalen Diagnosestellung einhergehenden Stigmatisierung der betroffenen Personengruppe profitiert?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Fokus | Fragestellung
- 1.2 Erkenntnisinteresse | Vorgehensweise
- 2. Der Fall Vera Stein
- 2.1 Exkurs: Geschichte der Psychiatrie
- 2.2 Psychiatrische Diagnostik in der Kritik
- 2.3 Diagnostik und Stigmatisierung
- 3. Schluss
- 3.1 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit „Wenn Diagnosen krank machen: Der Fall Vera Stein“ befasst sich mit der Kritik an der psychiatrischen Diagnostik und ihren Auswirkungen auf das Leben von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Sie beleuchtet anhand des Falls Vera Stein die problematischen Folgen der Stigmatisierung und Diskriminierung, die mit einer Diagnose einhergehen. Die Arbeit untersucht, inwieweit die Psychiatrie durch ihre Klassifikationssysteme die Pathologisierung abweichenden Verhaltens unterstützt und ob sie von der Stigmatisierung profitiert.
- Die Folgen der Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen
- Die Kritik an psychiatrischen Diagnostik und deren Willkürlichkeit
- Die Frage nach der Pathologisierung abweichenden Verhaltens durch die Psychiatrie
- Die Auswirkungen von Diagnosen auf die Selbstbestimmung und die Fremdwahrnehmung von Betroffenen
- Die historische Entwicklung der Psychiatrie und deren Einfluss auf die heutigen Behandlungsmethoden
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt den Fall Vera Stein als Ausgangspunkt für die Analyse der psychiatrischen Diagnostik vor. Es wird die Fragestellung der Arbeit formuliert und das Erkenntnisinteresse dargelegt.
- Kapitel 2: Der Fall Vera Stein: Dieses Kapitel erzählt die Geschichte von Vera Stein und ihrem psychiatrischen Leidensweg. Es beleuchtet die kritischen Punkte der psychiatrischen Diagnostik und die Folgen der Stigmatisierung für Betroffene.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die folgenden Schlüsselwörter: Psychiatrische Diagnostik, Stigmatisierung, Diskriminierung, Pathologisierung, Abweichendes Verhalten, Psychische Erkrankungen, Selbstbestimmung, Fremdwahrnehmung, Vera Stein, Geschichte der Psychiatrie, Klassifikationssysteme.
- Quote paper
- Frauke Oberländer (Author), 2016, Wenn Diagnosen krank machen. Der Fall Vera Stein, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463717