Ausgangspunkt der Arbeit ist der 2014 erschienene Artikel „Arbeit im Neoliberalismus“ des Psychoanalytikers THIERRY SIMONELLI, in welchem sich dieser – nicht zuletzt bezugnehmend auf den US-amerikanischen Soziologen RICHARD SENNETT – kritisch mit der „schöne[n] neue[n] Arbeitswelt“ (Simonelli 2014, 12) moderner Unternehmensmodelle und der Rolle der dort Beschäftigten auseinandersetzt. So bedeutet Arbeit SENNETT zufolge längst keine lebenslange Aktivität mehr, sondern ein Übergehen „von Aufgabe zu Aufgabe, von Job zu Job, von Ort zu Ort“ (Sennett zit. n. Simonelli 2014, 12). Hieraus ergibt sich Freiheit, aber auch eine Unstetigkeit mit unmittelbarer Auswirkung auf die Arbeitnehmer_innen – und zwar über das Arbeitsleben hinaus.
Unter Berücksichtigung der historischen Entwicklung von Unternehmenskultur soll sich dem „Mythos Start-Up“ gewidmet und die Selbstdarstellung eines entsprechenden Unternehmens in Bezug auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter_innen exemplarisch beleuchtet werden. Genauer: Welche Grenzen birgt die allzu oft proklamierte Freiheit – und welche Konsequenzen hat sie für die Beschäftigten? Von Interesse ist hierbei insbesondere die „Kehrseite der Flexibilisierung“, welche herauszuarbeiten versucht werden soll. So bieten flexible Arbeitszeiten und -orte zwar verbesserte Möglichkeiten, Arbeit und Privat-bzw. Familienleben miteinander zu vereinbaren, gleichzeitig aber nehmen körperliche und psychische Beschwerden zu und werden vermehrt der Arbeitswelt als Verursacher zugeschrieben: Beschleunigung, Perfektion, Verdichtung, Komplexität, Flexibilität – die Anforderungen der Arbeitswelt geben mehr und mehr den Takt unseres Lebens vor und setzen gesellschaftliche Normen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Fragestellung
- Was ist Unternehmenskultur?
- Unternehmenskultur nach Edgar Schein
- Arbeitswelt im Wandel
- Traditionelles Management
- Max Weber
- Moderne Unternehmensführung am Beispiel der „New Economy“
- Unternehmenskultur im Start-Up am Beispiel der Google LLC.
- Mensch und Arbeit
- Flexibilität als Spannungsfeld
- Arbeit und Leben im Gleichgewicht
- Zusammenfassung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Entwicklung der Unternehmenskultur im Kontext der „New Economy“ und den Herausforderungen, die sich daraus für die Beschäftigten ergeben. Sie analysiert, wie das Ideal der Flexibilität in modernen Arbeitsmodellen sowohl Chancen als auch Risiken für die Mitarbeiter_innen birgt.
- Entwicklung der Unternehmenskultur
- Flexibilität und ihre Auswirkungen
- Spannungsfeld zwischen Stabilität und Flexibilität
- Verhältnis zwischen Mensch und Arbeit
- „Mythos Start-Up“
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Ausgangspunkte der Arbeit und führt die Fragestellung ein. Es geht um die kritische Betrachtung der „schönen neuen Arbeitswelt“ und die Auswirkungen der Flexibilisierung auf die Arbeitnehmer_innen. Das zweite Kapitel definiert den Begriff der Unternehmenskultur und erläutert das Kulturebenen-Modell von Edgar Schein. Es geht um die Bedeutung von Grundannahmen, Werten und Normen sowie dem Symbolsystem in der Unternehmenskultur. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Wandel der Arbeitswelt und den verschiedenen Formen des Managements. Es werden sowohl das traditionelle Management als auch die moderne Unternehmensführung am Beispiel der „New Economy“ betrachtet. Das vierte Kapitel untersucht die Auswirkungen der Flexibilisierung auf das Verhältnis zwischen Mensch und Arbeit. Es beleuchtet die Chancen und Risiken, die sich aus flexiblen Arbeitszeiten und -orten ergeben.
Schlüsselwörter
Unternehmenskultur, „New Economy“, Flexibilität, Start-Up, Traditionelles Management, Moderne Unternehmensführung, Edgar Schein, Arbeit und Leben im Gleichgewicht, Spannungsfeld, Arbeitnehmer_innen, Bedürfnisse der Mitarbeiter_innen.
- Quote paper
- Frauke Oberländer (Author), 2017, Flexibel, motiviert, belastbar. Chancen und Risiken moderner Unternehmenskultur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463718