In dieser Arbeit soll das Hilfesystem, das insbesondere mit der Drogenproblematik innovative Hilfeformen hervorgebracht hat, in den Fokus gerückt und dessen innovative Formen dahingehend untersucht werden, inwiefern sie gegenüber traditionellen Ansätzen für die Inklusion der von Abhängigkeit Betroffenen in die Gesellschaft förderlich sind.
Drogenkonsum ist allgegenwärtig und gehört seit Urzeiten zu jedem Kulturkreis. Trotz dessen zählen drogenabhängige und alkoholkranke Menschen zur Gruppe der Suchtabhängigen – und damit zu jenen Bevölkerungsgruppen in Deutschland, die durch Exklusion gefährdet sind. So münde die Alkoholabhängigkeit der Betroffenen laut Winfried Noack zumeist in der Auflösung bzw. dem Wegfall sozialer Kontakte und Netzwerke, während die Exklusion schließlich sowohl aus dem hinzukommenden Verlust des Arbeitsplatzes als auch einem ihnen von der Gesellschaft zugeschriebenen Stigma, z.B. dem des „Säufers“ oder „Penners“, resultiere. Diese Art der Etikettierung sei auch im Falle Drogenabhängiger zu beobachten, jedoch komme hier erschwerend hinzu, dass die – im Gegensatz zur kulturintegrierten Droge Alkohol illegalen und äußerst kostspieligen – Substanzen nicht nur mit körperlicher und seelischer Abhängigkeit einhergehe, sondern darüber hinaus Beschaffungskriminalität und/oder Prostitution erfordere.
Die Vermischung von innerer und äußerer Realität trete hier, ebenso wie die Faktoren Selbstdestruktion, Zirkularität und Kriminalisierung, vergleichsweise stärker zutage und auch die Exklusion der DrogenkonsumentInnen, welche ebenfalls im Verlust der sozialen Netzwerke sowie der Bindung an das Suchtmittel und andere KonsumentInnen bestehe, sei oftmals noch stärker als jene der Alkoholkranken. Beide Abhängigkeiten münden nicht selten in der Obdachlosigkeit der Betroffenen und resultieren damit in einem weiteren Aspekt, der die Gefahr der Exklusion mit sich bringe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Drogenbegriff
- Sucht und Suchtverständnis - ein Bedeutungswandel
- Drogenpolitische Ansätze und ihre Umsetzung
- Das Abstinenzmodell
- Das Akzeptanzmodell
- Akzeptierende Drogenarbeit und Exklusion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Einfluss akzeptierender Drogenarbeit auf die Inklusion von DrogenkonsumentInnen in die Gesellschaft. Sie untersucht innovative Formen der Drogenhilfe und analysiert deren Beitrag zur Inklusion im Vergleich zu traditionellen Ansätzen.
- Definition von Drogen und Sucht im gesellschaftlichen Kontext
- Traditionelle und akzeptanzorientierte Drogenpolitik
- Exklusionsfaktoren für Drogenabhängige
- Potenzial von akzeptierender Drogenarbeit für Inklusion
- Kritische Betrachtung des Einflusses von Hilfsmaßnahmen auf die Situation der Betroffenen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von Drogenkonsum in der Geschichte und die damit verbundene Exklusion von Süchtigen. Sie zeigt die Herausforderungen auf, denen Menschen mit Drogenabhängigkeit im gesellschaftlichen Kontext begegnen, und stellt die Frage nach der Wirksamkeit innovativer Formen der Drogenhilfe für die Inklusion.
Zum Drogenbegriff
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Definition von Drogen und der Schwierigkeit, diese anhand von Wirkungsweise, Stoffeigenschaften und Suchterzeugungsvermögen eindeutig zu klassifizieren. Der Autor beleuchtet unterschiedliche Ansätze zur Definition des Drogenbegriffs und die Unterscheidung zwischen legalen und illegalen Drogen.
Sucht und Suchtverständnis - ein Bedeutungswandel
Dieser Abschnitt thematisiert die historische Entwicklung des Suchtverständnisses und die damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen. Er beleuchtet die Bedeutung von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Normen für die Entstehung und Bewältigung von Suchtproblemen.
Drogenpolitische Ansätze und ihre Umsetzung
Dieses Kapitel stellt verschiedene Ansätze der Drogenpolitik vor, insbesondere das Abstinenzmodell und das Akzeptanzmodell. Es analysiert die jeweiligen Ziele und Umsetzungsstrategien dieser Modelle und ihre Auswirkungen auf die Situation von DrogenkonsumentInnen.
Akzeptierende Drogenarbeit und Exklusion
Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Analyse von akzeptierenden Drogenarbeitsprogrammen. Er untersucht, wie diese Ansätze zur Inklusion von DrogenkonsumentInnen beitragen können und welche Herausforderungen dabei zu bewältigen sind.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themenfeldern Drogenpolitik, Exklusion, Inklusion, Sucht, Akzeptanz, Abstinenz, Drogenhilfe, soziale Integration, gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Stigmatisierung. Sie untersucht die Bedeutung von verschiedenen Ansätzen der Drogenarbeit im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Lebenswelt von DrogenkonsumentInnen und ihre soziale Teilhabe.
- Arbeit zitieren
- Frauke Oberländer (Autor:in), 2015, Drogenpolitik und Exklusion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463722