Die Umsetzung der sportpädagogischen Perspektive 'Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln'

In einem fachübergreifenden Projekt der 9.Klassen des Ravensberger Gymnasiums in Herford


Examensarbeit, 2005

37 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Anbindung des Projektes an die Rahmenvorgaben für den Schulsport und an den Lehrplan Sport der Sekundarstufe І

3. Warum überhaupt ein fachübergreifendes Projekt?

4. Wie kam es zu der Idee für ein Projekt unter dieser Perspektive?

5. Die Planung der Projekte 1-3, 5 und 6

6. Das Projekt 4‚Fitness für Mädchen’
6.1. Dienstag 10.05.2005
6.2. Mittwoch 11.05.2005
6.3. Donnerstag 12.05.2005

7. Die unterrichtliche Anbindung des Projektinhalts des Projekts

8. Evaluation des Gesamtprojektes

9. Fazit und Ausblick

10. Literaturverzeichnis

11. Anhang

1. Einleitung

Die sportpädagogische Perspektive “Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln” wird eine immer zentralere Stellung im Kanon der sportpädagogischen Perspektiven einnehmen. Beobachtet man Schülerinnen und Schüler genau, fällt auf, dass schon in den fünften Klassen eine Vielzahl der Schülerinnen und Schülern gesundheitliche Probleme haben, dieses setzt sich oft bis in die Klassen neun und weiter fort. Zielsetzung dieses Projektes war daher eine Einstellungsveränderung bezüglich des Themas Gesundheit bei den Schülerinnen und Schülern herbeizuführen. Ein für Schülerinnen und Schüler abstrakter Begriff, soll erfahrbar gemacht werden. Wie ich in Kapitel 2 darlegen werde, fordern auch der Lehrplan Sport und die Rahmenvorgaben für den Schulsport eine intensive Auseinandersetzung mit dieser pädagogischen Perspektive. So entstand auch der Entschluss der Fachschaften Sport und Biologie am RGH ein Projekt mit diesem Thema ins Leben zu rufen.

Meine Tätigkeit innerhalb dieser Projekttage umfasste eine Vielzahl von Lehrerfunktionen, ich möchte jedoch zwei hervorheben. Das Unterrichten selber stand in diesem Projekt im Mittelpunkt, denn am ersten Projekttag unterrichtetet ich die 15 Schülerinnen sowohl im Klassenraum, als auch in der Sporthalle (vgl. Kapitel 6). Auch die Funktion des Organisierens und Verwaltens spielte in diesem Projekt eine äußert wichtige Rolle. Über die Organisation von Treffen der ‚Arbeitsgruppe Gesundheit’ bis zur Herstellung des Kontaktes zum Fitness-Studio waren zahlreiche Gespräche notwendig. An den Projekttagen selber war die Belegung der Sporthalle und Klassenräume zu klären, ebenso erforderte die Zugfahrt der Gruppe nach Bielefeld organisatorischen Aufwand.

Ein weiteres Ziel dieses Projektes sollte es sein, das Thema Gesundheit im Schulprogramm zu verankern (vgl. Kapitel 4).

2. Die Anbindung des Projektes an die Rahmenvorgaben für den Schulsport und an den Lehrplan Sport der Sekundarstufe І

Die sportpädagogischen Perspektiven sollen grundsätzlich der Erkenntnis dienen wie pädagogisch wertvoll sportliche Aktivität ist. Sie bieten gleichzeitig aber auch Antworten auf die Frage wie sich im Schulsport die Entwicklung Heranwachsender in einer Weise fördern lässt, die kein anderes Fach ersetzen kann (vgl. Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, S.34). Für die sportpädagogische Perspektive ‚Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln’ wird gefordert, dass sie nicht nur aus Aufklärung bestehen darf, sondern an praktisches Handeln und lebensweltliche Erfahrung anknüpfen muss. Beiden Forderungen werden wir in unseren Projekten gerecht (siehe Kapitel 5 und 6). Gesundheitliche Vorsorge an sich ist jedoch für Kinder und Jugendliche kein wirksamer Antrieb zur sportlichen Aktivität. Gesundheitserzieherische Ansätze haben nur dann eine Chance, wenn sie Anschluss an Interessen der Schüler und Schülerinnen finden. Wie im weiteren Verlauf der Arbeit gezeigt wird, wurden in vielerlei Hinsicht die Interessen der Schüler und Schülerinnen getroffen.

Die Rahmenvorgaben für den Schulsport sehen die Installation sogenannter Schulsporttage vor (vgl. Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, S.53). Hier bieten sich Möglichkeiten für Formen des Sporttreibens die in schulsportlichen Veranstaltungen, z.B. aus zeitlichen oder räumlichen Gründen nicht betrieben werden können. Auch die Form des sozialen Miteinanders ist hier anders als im Schulunterricht. Ebenso ist das Maß an Selbstorganisation durch die Schülerinnen und Schüler an Schulsporttagen größer. Besonders im Projekt 4 finden diese beiden Aspekte Berücksichtigung (vgl. Kapitel 6).

Der Lehrplan Sport sieht in seinem Inhaltsbereich 1 ‚Den Körper wahrnehmen und Bewegungsfähigkeiten ausprägen’ unter anderem auch den Bereich ‚Fitnesstraining und seine Bedeutung’ vor. Folgende Fragestellungen und Schwerpunkte werden vorgeschlagen:

- Was ist Fitness? Wie fit bin ich?
- Fitness-Stationen selbst entwickeln und erproben
- Einen Fitness-Plan selbst erarbeiten, durchführen und auswerten
- Ein Fitness-Studio besuchen und beurteilen

Wie ich in Kapitel 6 zeigen werde, orientiert sich Projekt 4 deutlich an den erwähnten Inhalten. Die sportpädagogische Perspektive “Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln” wird demnach akzentuiert.

3. Warum überhaupt ein fachübergreifendes Projekt?

Zunächst einmal scheinen Projektunterricht (PU) und fachübergreifender Unterricht (FU) etwas zu sein was unter vielen didaktischen Aspekten nicht besonders ähnlich ist. Zum Beispiel wird der PU von der Didaktik als offene Unterrichtsform charakterisiert, d.h. er zielt auf eine Öffnung der Schule nach außen (vgl. Wolters, S. 123. In Bovet/Huwendiek 2004). Der FU stellt eher eine innere Öffnung der Schule dar, d.h. verschiedene Fachkollegen und Fachkolleginnen arbeiten im Team miteinander. In unserem Projekt wollen wir die Vorteile beider Unterrichtsformen nutzen. Die Schüler und Schülerinnen sollen sich in ihrer Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit entfalten, sie sollen sich problemorientiert mit dem Thema Gesundheit auseinandersetzen und in gleichberechtigter Kommunikation ein möglichst greifbares Produkt erstellen. Wie dieses Produkt aussehen wird, legen die Schüler und Schülerinnen selber fest. Es kann sich um Stellwände mit Fotos und Postern handeln. Es wären aber auch Videobeiträge oder Ähnliches denkbar.

Ein Gramm Erfahrung ist besser als eine Tonne Theorie, einfach deswegen, weil jede Theorie nur in der Erfahrung lebendige und der Nachprüfung zugängliche Bedeutung hat. (Dewey. In Schreier 1986, S. 145)

Handlungsorientierung soll ein wesentlicher Bestandteil dieses Projektes sein, allerdings darf diese sich nicht in blindem Aktionismus totlaufen, sondern muss erkenntnisfähige Erfahrung sein. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen in Zusammenhängen zu denken. Unreflektiertes Handeln ist wenig hilfreich. Daher legen wir auch großen Wert auf die unterrichtliche Anbindung dieses Projektes an den Unterricht. In Kapitel 7 werde ich Anstöße geben, wie so etwas für das Fach Sport aussehen könnte.

Dieses Projekt soll sich sehr stark an den Interessen der Schülerinnen und Schüler orientieren. Eine viel zitierte pädagogische Weisheit heißt ja, man solle die Schülerinnen und Schüler dort abholen, wo sie stehen. Dieses gelingt uns als Lehrkräften jedoch nicht immer, da die Standorte der Schülerinnen und Schüler häufig individuell stark unterschiedlich sind. Die Anbindung an das Schülerinteresse ist jedoch im Projektunterricht zentral, daher sind einige didaktische Fragen zu klären:

Wie komme ich an Schülerinteressen und Bedürfnisse heran? Welche methodischen Hilfen gibt es, diese zur Sprache zu bringen? In den Projekten 4 und 5 erfolgte vor Beginn der Projekttage eine Befragung, warum die Schülerinnen und Schüler das jeweilige Projekt gewählt haben. Eine Auswertung dessen folgt in Kapitel 8.

Welche entwicklungsbedingten, alters- oder sonstigen spezifischen Interessen gibt es zum Infrage stehenden Problem? Gerade für die Projekte 4 und 5 sind die Interessen an dem Thema Fitness wahrscheinlich alters- und entwicklungsbedingt. Die Schülerinnen und Schüler befinden sich zum Großteil in der Pubertät und haben daher ein natürliches Interesse an ihrem Körper.

Wie ist eine möglichst hohe Identifikation der Teilnehmer mit ihrem Thema zu erreichen? Durch die Möglichkeit eines von sechs Themen wählen zu können, kann man davon ausgehen, dass schon eine grundlegende intrinsische Motivation vorhanden ist. Im Projekt 4 ‚Fitness für Mädchen’ wird des weiteren versucht durch eine offene Art des Unterrichts und durch Unterricht an außerschulischen Lernorten eine hohe Identifikation mit dem Thema zu erreichen.

Im Projektunterricht spielt der Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler eine entscheidende Rolle (vgl. Dewey 1916). Für diese Unterrichtsform sollte eine geeignete problemhaltige Sachlage die Grundlage bilden, die sich aus der Komplexität des wirklichen Lebens herleitet und für die idealerweise noch keine Lösung vorliegt. Diese Sachlage sollte aber nicht nur für Schülerinnen und Schüler offensichtlich sein, sondern auch für Lehrerinnen und Lehrer. In vorliegendem Fall besteht das Problem der Schülerinnen und Schüler wohl darin, wie sie gesund bleiben oder werden können und was Gesundheit überhaupt bedeutet. Lehrerinnen und Lehrer betrachten dasselbe Problem wohl eher aus Sicht der Rahmenvorgaben für den Schulsport, denn dort heißt es: „Gesundheit ist ein hoher individueller und gesellschaftlicher Wert. Sie zu sichern und zu fördern muss auch ein vorrangiges Anliegen der Schule sein“. (vgl. Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, S.39).

Um den Lebensweltbezug zentral werden zu lassen, sind Situationen, die unterrichtsuntypisch sind, zwingend erforderlich, hier bieten sich zum Beispiel Exkursionen an. Außerdem bietet es sich an, Experten zurate zu ziehen, die in außerschulischen Institutionen tätig sind.

Mit der gesellschaftlichen Praxisrelevanz befasst sich Wolters wie folgt:

„ Als ein Korrektiv zur Ausrichtung an Schülerinteressen beinhaltet es wie kein anderes Kriterium den hohen und umfassenden Anspruch von Projektpädagogik, handelnd und, wenn möglich, verbessernd in gesellschaftliche Prozesse einzugreifen “ (S.127).

Hier liegt meiner Ansicht nach eine weitere Stärke unseres Projektes, denn die Schülerinnen und Schüler bearbeiten objektive und subjektive Probleme gesellschaftlicher Wirklichkeit. Bewegungsarmut, fehlende Fitness und daraus resultierende Unzufriedenheit der Menschen sind leider mittlerweile sehr verbreitet. Vielleicht wächst in dem einen oder anderen der Projektteilnehmer ja sogar die Idee einen Beruf im Gesundheitswesen anzustreben, wie es ja von der Elternschaft des RGH durchaus intendiert wird (siehe Kapitel 4).

Wie schon eingangs erwähnt, steht ein sicht-, hör- oder anfassbares Produkt am Ende des Projektes. Hier findet die Handlungsorientierung ihren letztlichen Ausdruck. Im Gegensatz zum traditionellen Unterricht in dem meistens Reproduktionsleistungen als Ergebnis eines Lernprozesses bewertet werden, sind es hier eher produktive Prozesse, die bewertet werden. Um den Schülerinnen und Schüler aber auch Gelegenheit zu geben sich selbst und ihr Tun zu reflektieren, ist es sinnvoll etwa durch Projekttagebücher oder Tagesberichte Formen zu finden, die den Projektprozess bewertend begleiten. Wie die Planung der einzelnen Projekte genau aussieht, beschreibe ich in Kapitel 5.

4. Wie kam es zu der Idee für ein Projekt unter der Perspektive “Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln?"

Im Schulprogramm des RGH ist seit dem Jahr 1997 ein Schwerpunkt unter dem Titel “Gesundheitserziehung, Suchtprävention” verankert. Damals wurden in zwei aufeinanderfolgenden Schuljahren Aktionstage zur Suchtprävention durchgeführt. Unter dem Motto “Ich weiß, was ich kann” erhielten die Schüler und Schülerinnen die Gelegenheit in selbstgewählten Themengruppen Erfahrungen mit für sie neuen Aktivitäten zu machen. Dieses wurde von den Schülern und Schülerinnen sehr positiv aufgenommen und führte damit auch zu einem gesteigerten Selbstwertgefühl. Eine dauerhafte Stärkung der Jugendlichen als wirksame “Waffe” gegen vermeidbare Abhängigkeiten konnte aber von den zeitlich so begrenzten Aktionen nicht wirklich erwartet werden (Schulprogramm RGH, 2000). Daher wurde durch ein fächerübergreifendes Konzept auf Langzeitwirkung im Unterricht gesetzt, die Suchtvorbeugung als Teil der Gesundheitserziehung ist dabei zentrales Thema. Im Fach Biologie wurden zum Beispiel Themenschwerpunkte für die Jahrgangsstufen 5, 8 und 10 festgelegt. Im Fach Sport wurde auf ein breites Angebot von Arbeitsgemeinschaften gesetzt, um Schülern und Schülerinnen Anregungen zu geben ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten.

Des weiteren befindet sich seit damals ein Paragraph im Schulprogramm der auf die erfolgreiche Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen, wie zum Beispiel der Fachstelle für Suchtvorbeugung hinweist.

Seit Mai 2004 nach dem Wechsel der Schulleitung wird am RGH verstärkt versucht die außerschulische Lebenswelt der Schüler und Schülerinnen in die Schule zu holen. Dieses soll vor allem mit Hilfe außerschulischer Institutionen geschehen. Dazu wurde ein Arbeitskreis “Schule / außerschulische Partner” in dem auch Eltern mitarbeiten gegründet. Aus diesem Kreis entstand ein Kontakt zu dem Klinikum Herford. In einem ersten Gespräch zwischen Schulleitung (Schulleiterin Frau Klötzer und stellvertretender Schulleiter Herr Nolting) sowie den Lehrern Herr Köster und Frau Küster wurde die Frage entwickelt: Was kann die Schule für das Klinikum Herford tun, um die Partnerschaft positiv zu verstärken? Daraufhin wurden Konzerte von Schülergruppen und Kunstausstellungen durch eine Kunstlehrerin organisiert, die im Klinikum stattfanden. Auch ein Lesenachmittag in dem Schülerinnen und Schüler des ‚Leserattenclubs’ im Klinikum kranken Kinder vorlasen, fand im Rahmen dessen statt. Zeitgleich setzte sich der Elternkreis schwerpunktmäßig mit dem Thema “Gesundheit” auseinander. Ein besonderes Interesse der Eltern liegt darin, den Schülern und Schülerinnen auch Möglichkeiten zur Berufsorientierung im Bereich des Gesundheitswesen aufzuzeigen.

Am pädagogischen Tag des RGH am 20.09.2004 wurde dann erstmals im Kreise der Fachkollegen und Kolleginnen Sport/Biologie darüber diskutiert, wie man Kräfte bündeln könne, um so ein eigenes Gesundheitscurriculum zu entwickeln. Es wurden verschiedene Vorschläge für Angebote erarbeitet, die verbindlich für die Fächer sind und entsprechend in Fachcurriculae aufgenommen werden müssen. Im Fach Sport ist die Perspektive “Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln” ohnehin durch den Lehrplan verbindlich (siehe Kapitel 2). Für die Jahrgangstufe 9 werden hier beispielsweise Ernährung und Training unter gesundheitlichen Aspekten genannt.

Es wurde vereinbart alle 2 Jahre Projekttage zum Thema Gesundheit durchzuführen.

In einer ersten gemeinsamen Sitzung der Eltern und der Fachlehrer am 11.11.2004 wurde dann erörtert, dass es zwei verschiedene Veranstaltungen geben müsse, da die Ausrichtungen der einzelnen Gruppen doch zu unterschiedlich seien. Es wurde ein Tag der Berufsorientierung für die Jahrgangsstufe 10 für das Ende des Schuljahres 2004/2005 beschlossen. Des weiteren wurden erste mögliche Themen für Projekttage mit der Thematik “Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln” besprochen. Für dieses Projekt, das im Mai 2005 stattfinden solle, eigneten sich nach Meinung des Arbeitskreises unter anderem auch das Thema Fitness als Basis für ein gesundes Leben. Im Fach Biologie sollten Grundlagen in Anatomie und Physiologie behandelt werden, das Fach Sport sollte Grundlagen im Bereich der Trainingslehre vermitteln und es solle vor allem in Sporthalle und Fitness-Studio Sport getrieben werden, um Gesundheit und ein positives Körpergefühl erfahrbar zu machen.

Besonderen Wert wurde in dieser Sitzung darauf gelegt, dass derartige Projekte nur dann Sinn machen, wenn sie regelmäßig durchgeführt werden und eine deutliche Wertung erfahren. Sie müssen außerdem geschickt an den Unterricht angebunden sein. Der Schulalltag zeigte, dass das Thema Gesundheit in den verschiedensten Fächern Anknüpfungspunkte hat.

In weiteren Sitzungen am 14.12.04 sowie am 25.01.05 und am 03.02.05 (siehe Anhang) wurden die Themen der einzelnen Projekte, die ich im folgenden Kapital vorstellen werde, konkretisiert.

5. Die Planung der Projekte 1-3, 5 und 6

Projekt 1 und 2

Diese Projekte tragen den Titel „Jeder Klasse ihren Rettungsschwimmer“. Diese beiden Projekte beinhalten thematisch die selbe Ausbildung, einerseits soll eine 16-stündige Erste Hilfe Ausbildung absolviert werden, andererseits soll das deutsche Rettungsschwimmanzeichen in Silber erworben werden. Da beide Teile den Zeitrahmen des Projektes sprengen würden, sollen sie in Teilen im Anschluss an das Projekt bei der DLRG Ortsgruppe Herford durchgeführt werden. Die Projekte zielen auf eine Ersthelferausbildung, damit die Schüler und Schülerinnen bei Schulveranstaltungen, wie zum Beispiel bei Tagesausflügen insbesondere mit Badeaufenthalten ihre Kenntnisse und Fähigkeiten anwenden können. Außerdem können bevorzugt Schüler und Schülerinnen, die diese Projekte absolviert haben, als Paten für die Unterstufenschüler und Schülerinnen qualifiziert eingesetzt werden.

Projekt 3

Dieses Projekt trägt den Titel „ Der Joint ist heiß“. Am ersten Projekttag soll es um eine Annäherung an das Themenfeld „Sucht-Sehnsucht-Abhängigkeit-Rausch-Leben ...“ gehen. An mehreren Stationen werden Spiele wie z.B. die Sucht-Gameshow gespielt. Im weiteren Verlauf des Tages wird von einem Herforder Suchtmediziner aus erster Hand aus dem Alltag berichtet. Der zweite Projekttag steht unter dem Motto: „Es geht auch ohne!“ Klettern und Abseilen, Vertrauen in Andere haben und Anderen entgegenbringen, werden in einem Kletterkurs in Bielefeld thematisiert. Am dritten Tag sollen Möglichkeiten zur Entspannung und zum Stressabbau gezeigt werden, als Beispiel soll hier autogenes Training durchgeführt werden.

Projekt 4

Da dieses Projekt ausführlich im nächsten Kapitel dargestellt wird, wird seine Planung hier nicht beschrieben.

Projekt 5

Dieses Projekt trägt den Titel „Fitness für Jungen“. In Anlehnung an die Richtlinien und Lehrpläne für das Fach Sport an Gymnasien in NRW stellt Gesundheit einen hohen individuellen sowie gesellschaftlichen Wert dar. Ihre Sicherung und Förderung muss ein vorrangiges Anliegen sportlicher Unterrichtsfelder sein.

Im geplanten Projekt soll durch praktisches Handeln unter Anknüpfung an die lebensweltliche Erfahrung verhaltenswirksame Gesundheitserziehung ermöglicht werden.

Was Sport für die Gesundheit im Einzelnen bedeuten kann, wird anhand der inhaltlichen Gegenstandsbereiche thematisiert. Diese sind für diese Projektgruppe:

- Was man unter Fitness versteht und was sie für das Wohlbefinden bedeuten kann
- Wie man die eigene Fitness testen kann
- Wie man fit wird – wie man sich fit hält
- Wie man sich körpergerecht bewegt
- Wie man sich vor, während und nach dem Sport richtig ernährt
- Warum man Ausdauersport genießen sollte
- Was man unter Gesundheit verstehen kann
- Wann Sporttreiben positiv auf die Gesundheit wirken kann
- Weshalb Homöostase eine zentrale Ursache für positive Wirkungen des Sports darstellt
- Wie der Körper Energie bereitstellt
- Welche Aufgaben das Muskelsystem besitzt

Die hier vollzogenen theoretischen Betrachtungen und praktischen Anwendungen sollen sich im wesentlichen an Bruckmann/Recktenwald (2004) anlehnen. In Absprache mit den Fachlehrern Sport und Biologie finden am ersten Tag theoretische Betrachtungen im Biologie-Trakt statt, praktische Anteile in der Sporthalle bzw. im Freigelände.

Projekt 6

Dieses Projekt trägt den Titel „Schönheit kann man essen“. Am ersten Tag ist die Untersuchung von Nahrungsmitteln geplant. Es wird in Kooperation mit dem Klinikum Herford Schokolade, Kartoffelchips und Mettwurst untersucht. Anhand dieser Nahrungsmittel soll die Bedeutung der Nährstoffe für eine gesunde Ernährung demonstriert werden. Des weiteren soll noch auf die Bedeutung von Flüssigkeit für die Gesundheit eingegangen werden. In einem dritten Teil werden Fast Food Nahrungsmittel mit „gesunden“ Nahrungsmitteln verglichen.

Am zweiten Projekttag findet ein Schokoladenkochkurs in der Lehrküche der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) statt. Des weiteren soll der Frage nachgegangen werden, ob Schokolade und Fleisch wirklich Genussmittel sind.

Am dritten Tag wird in einer Kletterhalle der sportliche Teil des Projektes stattfinden, dort wird die Wichtigkeit von Bewegung für ein gesundes Leben beleuchtet.

Alle Projekte werden am letzten Projekttag ab 15 Uhr im Foyer des RGH vorgestellt. Alle Schülerinnen und Schüler müssen einen Unkostenbeitrag von 20€ für das Projekt bezahlen. Damit werden Zugfahrkarten und Ähnliches gekauft.

[...]

Ende der Leseprobe aus 37 Seiten

Details

Titel
Die Umsetzung der sportpädagogischen Perspektive 'Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln'
Untertitel
In einem fachübergreifenden Projekt der 9.Klassen des Ravensberger Gymnasiums in Herford
Note
1,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
37
Katalognummer
V46378
ISBN (eBook)
9783638435826
ISBN (Buch)
9783656804062
Dateigröße
1157 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Umsetzung, Perspektive, Gesundheit, Gesundheitsbewusstsein, Projekt, Klassen, Ravensberger, Gymnasiums, Herford
Arbeit zitieren
Daniel Nienaber (Autor:in), 2005, Die Umsetzung der sportpädagogischen Perspektive 'Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46378

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