Unsere Gesellschaft altert. Im Jahr 2020 wird mehr als jeder Vierte in Deutschland 60 Jahre oder älter sein. Bereits heute hat die "Generation 60plus" einen enormen Einfluss. Die Alterung der Gesellschaft ist auch eine wirtschaftliche Chance, sich auf dem Markt von den Mitbewerbern abzuheben. 2,8 Millionen Deutsche über 60 Jahren bewegen sich mittlerweile im Interne.
Hierbei tun sich verschiedenartige Problemfelder auf, denn die immer größer werdende Gruppe der surfenden Senioren hat altersspezifische Bedürfnisse im Internet. Die Hürden reichen dabei von mangelndem Know-how über physische Einschränkungen bis hin zu psychischen Veränderungsprozessen. Daraus ergibt sich ein akuter Handlungsbedarf: Den speziellen Anforderungen und Erwartungen der "Generation 60plus" muss auch im Internet Rechnung getragen werden.
Am 17. Juli 2002 trat in Deutschland die "Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz" (Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung, BITV) in Kraft, die zahlreiche Bedingungen für so genannte "barrierefreie Internetangebote" enthält und verpflichtend für alle Websites der öffentlichen Gewalt gilt. Was liegt näher, als zu prüfen, ob die BITV auch als Maßstab für seniorengerechte Websites geeignet ist?
Ziel dieser Arbeit ist es, die BITV auf ihre Tauglicheit hinsichtlich seniorengerechter Websites zu untersuchen. Kann die Verordnung als Maßstab hierfür dienen, oder sind die Bedingungen derart allgemein gehalten, dass sie für die Gestaltung seniorengerechter Websites nicht oder nur eingeschränkt gelten? Es gilt, die Bedürfnisse älterer Menschen an ein Internetangebot herauszuarbeiten und diese mit den Anforderungen der BITV zu vergleichen, um eventuelle Schwächen und Lücken der BITV hinsichtlich seniorengerechter Websites aufzuspüren.
Der Lösungsansatz der vorliegenden Arbeit setzt sich aus drei Teilen zusammen:
Im ersten Teil wird anhand der zukünftigen demografischen Entwicklung erläutert, warum eine enorme Notwendigkeit besteht, die Älteren auch im Internet stärker zu berücksichtigen.
Im zweiten Teil werden Kriterien für seniorengerechte Websites abgeleitet.
Im dritten Teil schließlich findet der Vergleich statt zwischen den Bedingungen der BITV und den spezifischen Voraussetzungen für seniorengerechte Websites.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Ziele und Vorgehensweise
- Kooperation
- Ältere Menschen in der Informationsgesellschaft
- Begriffsbestimmung
- Der demografische Wandel
- Sinkende Bevölkerungszahlen
- Steigende Lebenserwartung
- Wachstum der älteren Bevölkerungsschichten
- Internationale Betrachtung des Alterungsphänomens
- Wirtschaftliche Macht der Älteren
- Ältere Menschen im Internet
- Anteil der Internetnutzer
- Dauer und Häufigkeit der Internetnutzung
- Interessengebiete
- Problemfelder und Einstiegshürden
- Zusammenfassung und Ausblick
- Altersbedingte Veränderungen älterer Menschen
- Theorien und Modelle zum Alterungsprozess
- Wahrnehmungssysteme
- Sehvermögen
- Hörvermögen
- Bewegungsapparat
- Motorik
- Mobilität
- Psychologische Aspekte
- Gedächtnis
- Lernverhalten
- Soziale Aspekte
- Kriterien für seniorengerechte Websites
- Fazit
- Seniorengerechte Websites
- Barrierefreiheit im World Wide Web
- Begriffsbestimmung
- Technische Grundlagen
- Entwicklung der Barrierefreiheit
- Barrierefreiheit in Deutschland
- Relevanz der BITV abseits der Verwaltungsebene
- Überprüfung der BITV-Richtlinien
- Vorgehensweise
- Anforderung 1
- Anforderung 2
- Anforderung 3
- Anforderung 4
- Anforderung 5
- Anforderung 6
- Anforderung 7
- Anforderung 8
- Anforderung 9
- Anforderung 10
- Anforderung 11
- Anforderung 12
- Anforderung 13
- Anforderung 14
- Zusammenfassung
- Handlungsempfehlungen für Websitebetreiber
- Praktisches Beispiel: www.bsnf.de
- Über den Verein
- Betrachtung der Website vorher
- Betrachtung der Website nachher
- Demografischer Wandel und die alternde Gesellschaft
- Internetnutzung und -verhalten älterer Menschen
- Altersbedingte Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die Nutzung von Websites
- Die BITV als Regelwerk für barrierefreie Websites und ihre Relevanz für ältere Menschen
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Websitebetreiber zur Gestaltung seniorengerechter Websites
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die „Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung“ (BITV) den Bedürfnissen älterer Menschen im Internet gerecht wird. Sie analysiert die demografischen Veränderungen der „Generation 60plus“ und vergleicht diese mit den Anforderungen der BITV an barrierefreie Websites.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung, die Ziele und die Vorgehensweise der Untersuchung erläutert. Anschließend werden in Kapitel 2 die demografischen Grundlagen und die Besonderheiten älterer Menschen in der Informationsgesellschaft beleuchtet. Kapitel 3 widmet sich den altersbedingten Veränderungen von Senioren, insbesondere im Hinblick auf ihre Wahrnehmung, ihre motorischen Fähigkeiten und ihre kognitiven Funktionen. In Kapitel 4 wird die BITV und ihre Relevanz für die Gestaltung barrierefreier Websites analysiert. Die Arbeit gipfelt in einer Zusammenfassung der Ergebnisse und Handlungsempfehlungen für Websitebetreiber.
Schlüsselwörter
Seniorengerechte Websites, Barrierefreiheit, BITV, Demografischer Wandel, Ältere Menschen, Internet, Usability, Gestaltungsrichtlinien, Handlungsempfehlungen.
- Quote paper
- Christoph Eikmeier (Author), 2005, Seniorengerechte Websites - Ein Vergleich der Bedingungen für barrierefreie Websites nach der BITV mit den Bedürfnissen älterer Menschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46404