Herr Huber und Frau Peters 1 arbeiten beide in einer Autofirma in derselben Abteilung. Die Zusammenarbeit funktionierte reibungslos bis beide einen Auftrag zur Bearbeitung erhielten, der sich als sehr Zeit aufwendig herausstellte. Frau Peters distanzierte sich von der Mehrarbeit und begründete dies mit ihrer persönlichen Doppelbelastung von Familie und Beruf. Herr Huber übernahm so den größeren Teil der Arbeit und blieb dadurch oft deutlich länger in der Firma als Frau Peters, obwohl auch er Frau und Kinder hat. Herr Huber sprach es nicht aus, aber die vermehrte Arbeit empfand er für sich gegenüber Frau Peters als ungerecht und wurde dadurch zunehmend verstimmter im Umgang und in der Kommunikation mit seiner Kollegin. Nach einem gewissen Zeitrahmen kam es zur Eskalation und Herr Huber konnte seine aufgestaute Wut nicht mehr verbergen. Er beschimpfte Frau Peters und bezichtigte sie der Faulheit und des verminderten Arbeitseinsatzes. Frau Peters fühlte sich persönlich beleidigt und konnte ihrerseits nur destruktiv auf die Aussagen ihres Kollegen reagieren. Herr Huber und Frau Peters stehen sich nun mit zwei unterschiedlichen Ansichten gegenüber und jeder vertritt seine ganz persönlichen Interessen und Haltungen. Die beiden Arbeitskollegen befinden sich dem zu Folge in einem Konflikt. Menschen sind „konfliktträchtige Wesen“ (Crisand, Reinhard, S. 9). Leben und arbeiten Menschen zusammen, sind Konflikte also mehr oder weniger ein Bestandteil des gemeinsamen Weges und der zu bewältigenden Tätigkeiten. Konflikte im Arbeitsleben bzw. in Arbeitsbeziehungen sind geprägt von einer Dynamik, die im Team und den einzelnen Arbeitskräften Kreativität und mentale Stärke wecken können. Auf der anderen Seite kann diese Konfliktdynamik wie Wellen um sich schlagen und eine destruktive und lähmende Wirkung zeigen. Konflikte sollten daher frühzeitig wahrgenommen und mit konstruktiven Konfliktbewältigungsstrategien bearbeitet werden. Für eine derartige Konfliktlösung gibt es zahlreiche Möglichkeiten und eine davon ist das Suchen nach einer Lösung durch Aufstellung von Arbeitsbeziehungen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Konflikt — was ist das?
- Begriffsklärung „Konflikt"
- Konflikteinteilung
- Konfliktmerkmale
- Praktisches Beispiel eines Konfliktes zwischen einer Pädagogiklehrkraft und mir als Praktikantin an der Fachakademie für Sozialpädagogik
- Konfliktlösung durch Arbeitsbeziehungsaufstellungen
- Das Arbeitsbeziehungssystem
- Bindungen
- Wichtige Wirkfaktoren im Arbeitsbeziehungssystem im Hinblick auf den von mir beschriebenen Konflikt
- Die Aufstellungsarbeit
- Abschließende Gedanken
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Konfliktlösung durch Arbeitsbeziehungsaufstellungen. Die Arbeit untersucht anhand eines praktischen Beispiels aus der eigenen Erfahrung als Praktikantin an einer Fachakademie für Sozialpädagogik, wie Konflikte in Arbeitsbeziehungen entstehen und wie sie durch Aufstellungen gelöst werden können.
- Konfliktbegriff und -merkmale
- Arbeitsbeziehungssysteme und ihre Wirkfaktoren
- Die Rolle von Bindungen in Arbeitsbeziehungen
- Die Methode der Arbeitsbeziehungsaufstellung
- Konfliktlösung und Veränderungsprozesse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Konflikte im Arbeitsleben. Es wird erläutert, was Konflikte sind, wie sie entstehen und welche Merkmale sie aufweisen. Im Anschluss daran wird ein praktisches Beispiel eines Konflikts zwischen einer Pädagogiklehrkraft und der Autorin während ihres Praktikums an der Fachakademie für Sozialpädagogik beschrieben.
Im Kapitel „Konfliktlösung durch Arbeitsbeziehungsaufstellungen" wird die Methode der Arbeitsbeziehungsaufstellung vorgestellt und ihre Anwendung im Kontext des beschriebenen Konflikts erläutert. Es werden die wichtigsten Wirkfaktoren in Arbeitsbeziehungssystemen, wie Zugehörigkeit, Leistung und Lohn, sowie Über- und Unterordnung, betrachtet.
Die Arbeit schließt mit einer Reflexion der Erfahrungen und der gewonnenen Erkenntnisse ab. Die Autorin zeigt auf, wie die Methode der Arbeitsbeziehungsaufstellung in zukünftigen Arbeitsbeziehungen hilfreich sein kann, um Konflikte zu lösen und ein besseres Arbeitsklima zu schaffen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Konfliktlösung, Arbeitsbeziehungsaufstellungen, Arbeitsbeziehungen, Sozialpädagogik, Praktikum, Konfliktmerkmale, Wirkfaktoren, Bindungen, Veränderungsprozesse, Arbeitsklima.
- Quote paper
- Katharina Dumpler (Author), 2004, Konfliktlösung durch Arbeitsbeziehungsausfstellung - aufgezeigt durch ein praktisches Beispiel an der Fachakademie für Sozialpädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46417
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