Besonders in der jüngsten, dreijährigen Börsenbaisse sind Hedge Funds mit ihren publizierten langjährigen Durchschnittsrenditen im Vergleich zu anderen Anlageklassen positiv aufgefallen. Hedge Funds werden immer mehr von den Anlagestrategen als gute Diversifikationsmittel und als Risikosenker in Portfolios empfohlen. Im Vergleich zu Mutual und Pension Funds besitzen Hedge Funds mehrere interessante Merkmale, die möglicherweise ihre Performance beeinflussen und Vorteile gegenüber Mutual Funds und Standard Asset-Klassen beschaffen können. Die von Hedge Funds verwendete flexible Investmentstrategien beinhalten oft Leerverkäufe, Einsatz von Hebelwirkungen und Derivativen und ermöglichen Marktineffizienzen auszunutzen. Hedge Funds sind begrenzt reguliert, Anlageklassen sind nicht eingeschränkt und weisen bei der Entlohnung von Manager starke Managementanreize auf.
Im Gegensatz zu den relativen-Rendite-Anlagen sind Hedge Funds Absolute-Rendite-Anlagen. Relative Rendite-Anlagen orientieren sich an Benchmark bzw. an der Finanzmarktentwicklung. Bei diesen Anlagen wird ein geringerer Wertverlust ( sogar wenn er negativ ist) als denjenigen des Benchmarks als Outperformance bezeichnet. Der dabei verwendete «Stossdämpfer», Diversifikation, funktioniert heute aber weniger gut als noch vor 20 Jahren, weil die Korrelation zwischen den Märkten deutlich zugenommen hat. Hedge Funds haben typischerweise den Auftrag, absolute Renditeziele zu erreichen, d.h die, die von der allgemeinen Marktentwicklung unabhängig sind. Um diese absolute Renditeziele zu erreichen, geniessen die Hedge Funds die Flexibilität, frei unter einer Vielzahl von Vermögensklassen zu wählen und dynamische Handelsstrategien zu verfolgen.
Um zwischen den angebotenen Hedge Funds auszuwählen und dessen Anlageerfolg zu beurteilen, wird Performancemessung von Hedge Funds mit Hilfe des Performancekennzahlenvergleichs durchgeführt. Bei den verwendeten Performancemaßen wird unterstellt, dass die Anleger sich am Erwartungswert der zukünftigen Rückflüsse und Standardabweichung dieser orientieren. Performancemessung wird anhand Mean-Varianz-Analyse nach Markowitz durchgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Risikoadjustierte Performancekennzahlen
- 2.1. Auf dem systematischen Risiko basierende Performancekennzahlen
- 2.1.1. Jensen-Alpha Maß
- 2.2. Auf dem Gesamtrisiko basierende Performancekennzahlen
- 2.2.1. Sharpe Ratio
- 2.2.2. Information Ratio
- 2.2.3. Modigliani Maß
- 2.3. Auf der Downside Deviation basierende Performancekennzahl – Sortino Ratio
- 2.1. Auf dem systematischen Risiko basierende Performancekennzahlen
- 3. Performancevergleich von Hedge Funds Indizes mit Standardindizes anhand risikoadjustierten Performancekennzahlen
- 3.1. Beschreibung der verwendeten Daten
- 3.2. Performancevergleich von Hedge Fund Indizes mit Standardindizes
- 3.3. Performance von Hedge Fund Indizes in den Rezessionphasen
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit zielt darauf ab, die Performance von Hedge Funds mit Hilfe von risikoadjustierten Performancekennzahlen zu analysieren. Im Zentrum der Arbeit steht der Vergleich von Hedge Fund Indizes mit Standardindizes, um die potentiellen Vorteile und Risiken von Hedge Funds zu beleuchten.
- Risikoadjustierte Performancekennzahlen zur Bewertung von Hedge Funds
- Vergleich der Performance von Hedge Fund Indizes mit Standardindizes
- Analyse der Performance von Hedge Fund Indizes in Rezessionsphasen
- Herausforderungen bei der Performancemessung von Hedge Funds
- Bedeutung der Performancemessung für Anlegerentscheidungen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und führt in die Thematik der Performancemessung von Hedge Funds ein. Sie beleuchtet die Bedeutung von Hedge Funds als Diversifikationsmittel und Risikosenker in Anlegerportfolios. Darüber hinaus werden die Besonderheiten von Hedge Funds im Vergleich zu anderen Anlageklassen, wie z.B. Mutual Funds, herausgestellt. Die Einleitung erläutert auch die Herausforderung der Performancemessung von Hedge Funds aufgrund ihrer komplexen Investmentstrategien und der geringen Transparenz.
Kapitel 2: Risikoadjustierte Performancekennzahlen
Dieses Kapitel befasst sich mit den verschiedenen risikoadjustierten Performancekennzahlen, die zur Bewertung der Performance von Hedge Funds eingesetzt werden. Die verschiedenen Kennzahlen werden in drei Kategorien unterteilt: systematisch risikoadjustierte Kennzahlen, gesamt-risikoadjustierte Kennzahlen und auf der Downside Deviation basierende Kennzahlen. Für jede Kategorie werden die wichtigsten Kennzahlen wie Jensen-Alpha, Sharpe Ratio und Sortino Ratio vorgestellt und erläutert.
Kapitel 3: Performancevergleich von Hedge Funds Indizes mit Standardindizes anhand risikoadjustierten Performancekennzahlen
In diesem Kapitel werden die Performance von Hedge Fund Indizes mit der Performance von Standardindizes verglichen. Dazu werden verschiedene risikoadjustierte Performancekennzahlen verwendet. Die Ergebnisse des Performancevergleichs werden diskutiert und interpretiert. Darüber hinaus wird die Performance von Hedge Fund Indizes in Rezessionsphasen untersucht, um die Fähigkeit von Hedge Funds zu beurteilen, in schwierigen Marktphasen eine positive Performance zu erzielen.
Schlüsselwörter
Hedge Funds, Performancemessung, risikoadjustierte Performancekennzahlen, Sharpe Ratio, Jensen-Alpha, Sortino Ratio, Standardindizes, Diversifikation, Risikosenkung, Performancevergleich, Rezessionsphasen, Datentransparenz, Survivorship Bias, Backfill Bias.
- Arbeit zitieren
- Irina Götsch (Autor:in), 2004, Performance-Messung von Hedge Funds, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46449