Am 16. März 2014 begann der offizielle Beitritt der Krim zur Russischen Föderation, nachdem sich die eindeutige Mehrheit von 96% bei einem Referendum für die Wiedervereinigung mit Russland ausgesprochen hat. Doch die internationale Lage schien sich zunächst anders zu entwickeln. Nach Ende des Ost-West-Konflikts im Jahre 1991 und dem einhergehenden Ende der Sowjetunion wirkte es zunächst so, als ob der Westen mit seinen Wertvorstellungen von Demokratie und freier Marktwirtschaft auf dem Vormarsch war und die USA als einzig verbleibende Weltmacht dastand. Dieser Zustand verleitete manch einen schon vom „Ende der Geschichte“ (Fukuyama 1992) zu reden. Doch nach etwa zwei Jahrzehnten ändert sich die weltpolitische Lage und die ehemalige Sowjetunion Russland steht nun westlichen Militärtruppen auf ukrainischem Staatsgebiet gegenüber. Des weiteren wird Russland aus dem Verbund der mächtigsten Industriestaaten der G8 ausgeschlossen und die Fronten zwischen Ost und West verhärten sich erneut. Dieser angespannten Lage der internationalen Politik liegt der, seit Ende 2013, herrschende Konflikt in der Ukraine zugrunde, dessen Höhepunkt sich in der Annexion der Krim durch die Russische Föderation wiederfindet.
Die schriftliche Ausarbeitung wird sich vor allem mit der Frage nach dem Zeitpunkt der Annexion beschäftigen, das bedeutet es wird versucht die Frage zu klären warum Russland die Krim 2014 für sich beansprucht hat. Außerdem wird das Ereignisse rund um die Krim-Annexion beziehungsweise die Krim-Krise in einen passenden Kontext eingebettet. Hierbei hilft eine theoriegestützte Analyse des Sachverhalts, die zunächst eine generelle Darlegung dessen benötigt. Außerdem werden die Theorien des Neorealismus und Konstruktivismus genauer betrachtet und erläutert. Hierfür wird hauptsächlich die Primärliteratur der beiden Vertreter Kenneth Waltz (1979) und Alexander Wendt (1995) zu Rate gezogen, ebenso wie die Einführungsliteratur bezüglich der Theorien der internationalen Beziehungen von Gert Krell (2009). Die Analyse versucht mit Hilfe der betrachteten Theorien Rückschlüsse auf das Verhalten Russlands zu ziehen und die Frage nach dem Zeitpunkt anschaulich zu gestalten...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Sachverhalt
- Theorien der internationalen Politik
- Neorealismus
- Konstruktivismus
- Analyse: Krim-Annexion durch Russland
- Neorealistische Ansätze
- Konstruktivistische Ansätze
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die schriftliche Ausarbeitung beschäftigt sich mit der Krim-Annexion durch Russland im Jahr 2014. Ziel ist es, den Zeitpunkt dieser Annexion zu erklären und die Ereignisse in einen relevanten Kontext einzubetten. Hierzu werden theoretische Ansätze des Neorealismus und Konstruktivismus herangezogen und die Ereignisse in der Ukraine-Krise detailliert analysiert.
- Die Krim-Annexion im Kontext der Ukraine-Krise
- Theoretische Analyse des Neorealismus und Konstruktivismus
- Rückschlüsse auf das Verhalten Russlands
- Analyse von offiziellen Reden und Dokumenten
- Die Rolle des Westens in der Ukraine-Krise
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Krim-Annexion durch Russland im Jahr 2014 ein und skizziert den historischen Hintergrund und die aktuellen internationalen Spannungen. Sie stellt die Forschungsfrage und erläutert den methodischen Ansatz der Arbeit.
Der Sachverhalt
Das Kapitel beschreibt den Verlauf und die Entstehung der Ukraine-Krise, die zur Krim-Annexion führte. Es beleuchtet die Proteste auf dem Maidan-Platz, den Machtwechsel in der Ukraine, und die Reaktion Russlands, einschließlich des Militäreinsatzes auf der Krim.
Theorien der internationalen Politik
In diesem Kapitel werden die theoretischen Ansätze des Neorealismus und Konstruktivismus vorgestellt. Es wird auf die Kernaussagen und wichtigen Vertreter dieser Theorien eingegangen, um ein grundlegendes Verständnis für die Analyse des russischen Verhaltens zu schaffen.
Analyse: Krim-Annexion durch Russland
Das Kapitel analysiert die Krim-Annexion mit Hilfe der neorealistischen und konstruktivistischen Theorien. Es werden die jeweiligen Perspektiven auf das Verhalten Russlands und die Ursachen der Annexion diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themenbereiche Internationale Politik, Russland, Ukraine, Krim-Annexion, Neorealismus, Konstruktivismus, Machtpolitik, Sicherheitspolitik, internationale Beziehungen.
- Arbeit zitieren
- Daniel Braun (Autor:in), 2018, Großmachtpolitik Russlands. Warum beanspruchte Russland die Krim 2014 für sich?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/464551