Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Text "Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes" von Dr. J. P. Möbius. Dr. J. P. Möbius, ein Neurologe und Psychiater, schrieb 1900 den Essay "Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes". Er reiht sich damit in die Riege der Gegner des Frauenstudiums ein. Sein Essay umfasst 29 Seiten Erklärungen über die geistige Unfähigkeit der Frauen und wurde in mehreren Auflagen um Erläuterungen des Autors und Leserbriefe, sowohl zustimmende als auch gegnerische, erweitert und herausgegeben.
Die hier vorliegende Arbeit wurde in fünf Kapitel aufgeteilt. Nach der Einleitung zeichnet das zweite Kapitel den bildungsgeschichtlichen Hintergrund sowie die Einordnung der Frauenfrage in den Diskurs um die Zulassung der Frauen zum Universitätsstudium. Das dritte Kapitel stellt in Kurzform den Autor der hier zu behandelnden Schrift vor und das vierte Kapitel gibt einen ausführlichen Einblick in die Gedankenwelt und in die Argumentation des Dr. Möbius. In Kapitel 4.1. wird anhand eines fiktiven Interviews Dr. Möbius mit seiner kritischen Leserschaft konfrontiert. Abschließend wird in Kapitel fünf ein Fazit gezogen.
Im vergangenen Jahr 2018 feierten wir in Deutschland 100 Jahre Frauenwahlrecht. 1918 erstritt sich die Frauenbewegung das Recht zu wählen und damit die politische Partizipation. So wurde eine Realisierung echter Demokratie ermöglicht, die alle Bürgerinnen und Bürger beteiligt. In diesem Zusammenhang steht auch der Kampf der bürgerlichen Frauenbewegung in Deutschland. Sie setzten sich dafür ein, dass Frauen gleichberechtigt zum Studium zugelassen werden, akademische Abschlüsse erwerben und in Berufszweigen der Wissenschaft, des Staatswesens und der Wirtschaft arbeiten können. In vielen Ländern der Welt hatten Frauen bereits seit Jahrzehnten Zugang zum Universitätsstudium. In Deutschland um 1900 durften sie nur als Gasthörerinnen am akademischen Leben teilnehmen. Die Debatte um die Zulassung der Frauen zu einem Universitätsstudium erreichte in diesen Jahren ihren Höhepunkt. Eine breite Front aus Wissenschaftlern, Gelehrten und Vertretern anderer Berufsstände formierte sich gegen die zahlreichen Verfechter/innen eines Zugangs zum Universitätsstudium für Frauen. Schriften und wissenschaftliche Begründungen wurden verfasst, um zu zeigen, dass Frauen von Natur aus nicht dazu bestimmt sind, geistig tätig zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bildungsgeschichtlicher Hintergrund/ Frauenbewegung
- Über den Autor
- Das Buch „Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes“
- Dr. Möbius antwortet seinen Kritikern
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Essay „Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes“ von Dr. J. P. Möbius, einem Neurologen und Psychiater. Die Arbeit beleuchtet den historischen Kontext des Buches, insbesondere die Debatte um die Zulassung von Frauen zum Studium im späten 19. Jahrhundert. Sie analysiert die Argumente Möbius und die Kritik, die er erhielt, und erörtert die gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Strömungen, die das Denken über die Rolle der Frau in Bildung und Gesellschaft prägten.
- Der Kampf um das Frauenwahlrecht und die Rolle der Frauenbewegung
- Die wissenschaftliche und gesellschaftliche Debatte um die geistige Leistungsfähigkeit von Frauen
- Die Rolle der traditionellen Werteordnung und des Ehe- und Familienideals
- Die Argumentation Möbius und die Kritik seiner Gegner
- Die Folgen des Ausschluss von Frauen aus Bildung und Wissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Arbeit dar, insbesondere die Situation der Frauen im späten 19. Jahrhundert und die Debatte um die Zulassung von Frauen zum Studium. Sie führt in die Thematik des Essays von Dr. Möbius ein.
- Bildungsgeschichtlicher Hintergrund/ Frauenbewegung: Dieser Abschnitt beschreibt den Kampf der Frauenbewegung für das Wahlrecht und das Recht auf Bildung. Es werden die sozialen und politischen Strömungen beleuchtet, die die Situation der Frauen prägten.
- Über den Autor: Dieser Abschnitt stellt Dr. Möbius und sein wissenschaftliches Werk vor. Es werden seine Lebensgeschichte, seine wissenschaftlichen Schwerpunkte und seine Rolle in der Debatte um die Rolle der Frau in der Gesellschaft beleuchtet.
- Das Buch „Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes“: Dieser Abschnitt analysiert den Inhalt und die Argumentation des Buches von Dr. Möbius. Es werden seine Thesen über die geistige Unfähigkeit von Frauen, seine Kritik an der Frauenbewegung und seine Schlussfolgerungen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema der weiblichen Bildung und dem Widerstand gegen die Gleichberechtigung von Frauen im späten 19. Jahrhundert. Sie analysiert den Essay von Dr. Möbius, der die geistige Unfähigkeit von Frauen propagierte, und setzt diesen in den Kontext der Debatte um das Frauenwahlrecht und die Rolle der Frauenbewegung. Die Arbeit beschäftigt sich mit Begriffen wie physiologische Schwachsinn, Frauenstudium, Frauenbewegung, traditionelle Werteordnung, Geschlecht, Wissenschaft, Bildung und gesellschaftliche Entwicklungen.
- Quote paper
- Verena Lemnitzer (Author), 2019, Zu "Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes" von Dr. P. J. Möbius, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/464928