In dieser Arbeit soll das mentale Lexikon eines Individuums näher thematisiert werden, da dieses einen wesentlichen Bestandteil im Sprachverarbeitungsprozess darstellt und bei den Psycholinguisten in manchen Fragen Diskussionen anregt. Nach dem allgemeinen Verständnis fungiert das mentale Lexikon als Speicher für das Wortwissen eines Sprechers. Da eine Vielzahl der Menschen nicht nur einer Sprache, sondern meist eben auch einer zweiten, dritten oder mehreren Sprachen mächtig sind, kommt die Frage auf, „wie sich das gelernte Sprachmaterial im Gehirn organisiert, das heißt, ob die beiden Sprachen in einem einzigen System oder in zwei Systemen repräsentiert werden.“
Wenn ein Individuum die deutsche Sprache beispielsweise als Muttersprache beherrscht und zusätzlich die spanische Sprache erlernen möchte, so soll untersucht werden, ob das Spanische separat vom Deutschen abgespeichert wird oder die beiden Sprachen miteinander verbunden sind. Außerdem soll geklärt werden wie ein multilingualer Sprecher unterscheiden kann, welche Sprache er benutzt. Wie greift dieser Sprecher auf die Sprache zurück? Wovon ist der Gebrauch der einen oder anderen Sprache abhängig?
Zur Klärung der gestellten Fragen werden diverse Modelle hinzugezogen, wie z.B. das Bilingual-Interactive-Activation-Modell nach Dijkstra und van Heuven oder im Gegenzug das Revised-Hierarchical-Modell nach Kroll und Steward. Diese beiden Modelle werden gegenübergestellt, da sie eine andere Auffassung vertreten, wie Sprachen im mentalen Lexikon organisiert sind. Natürlich sollen nicht nur diese in die Untersuchungen mit einfließen, sondern auch weitere Theorien und Phänomene des Sprachgebrauchs, um zu schauen, welche Positionen vertreten werden, demnach, ob sie für ein integriertes ganzes Lexikon oder für ein gespaltenes System plädieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das mentale Lexikon als integriertes Ganzes oder als gespaltenes System?
- Einführung in die Zweisprachigkeit
- Das mentale Lexikon als integriertes Ganzes...
- Das mentale Lexikon- ein gespaltenes System.........
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Organisation von Sprache im mentalen Lexikon von zweisprachigen Individuen. Sie untersucht, ob die verschiedenen Sprachen in einem einzigen System oder in separaten Systemen repräsentiert werden.
- Die Funktionsweise des mentalen Lexikons und seine Rolle im Sprachverarbeitungsprozess
- Die Organisation von Sprache im mentalen Lexikon von bilingualen Personen
- Verschiedene Modelle zur Erklärung der Sprachrepräsentation im mentalen Lexikon
- Der Einfluss von Sprachfrequenz und semantischen Beziehungen auf den lexikalischen Zugriff
- Die Frage, wie bilinguale Sprecher zwischen verschiedenen Sprachen wechseln und die richtige Sprache auswählen.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Mehrsprachigkeit und seine Bedeutung in der heutigen Zeit vor. Sie führt den Leser in die Psycholinguistik und deren Interesse an der Zweisprachigkeit ein. Die Arbeit konzentriert sich auf das mentale Lexikon als zentralen Bestandteil des Sprachverarbeitungsprozesses.
- Das mentale Lexikon als integriertes Ganzes oder als gespaltenes System?: Dieses Kapitel diskutiert die unterschiedlichen Ansätze zur Organisation des mentalen Lexikons bei Bilingualen. Es beleuchtet die Bedeutung der Einführung in die Zweisprachigkeit und die verschiedenen Modelle, die ein integriertes Ganzes oder ein gespaltenes System postulieren.
Schlüsselwörter
Mentales Lexikon, Zweisprachigkeit, Mehrsprachigkeit, Sprachverarbeitung, Bilinguales Lexikon, Sprachrepräsentation, Sprachmodelle, Bilingual-Interactive-Activation-Modell, Revised-Hierarchical-Modell, Sprachfrequenz, Semantisches Netzwerk, Lexikalischer Zugriff.
- Quote paper
- Ilka Schillings (Author), 2017, Die Organisation des mentalen Lexikons eines Bilingualen. Integriertes Ganzes oder gespaltenes System?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/464997