Im Folgenden wird nach der Darlegung und Analyse von Maus‘ Standpunkten mit der Globalstaatstheorie Otfried Höffes der Frage nach dem Verlust der Demokratie und Volkssouveränität exemplarisch nachgegangen. Globalisierung ist spätestens seit der Gründung der WTO und der Liberalisierung der globalen Finanzmärkte in den 90er-Jahren ein gesellschaftlich höchst relevantes Thema. Während die einen Globalisierung als Segen und Chance begreifen, ist der Begriff für andere deutlich negativ konnotiert und wird als Bedrohung wahrgenommen. Doch auch für alle, die die zunehmende Verflechtung und Vernetzung der Welt kritisch betrachten und für eine Zunahme des Leids, der Ungleichheit und Armut auf globaler Ebene verantwortlich machen, scheint keine Frage nach der Unumkehrbarkeit dieses Prozesses gestellt zu werden.
Während das Phänomen anfangs hauptsächlich die Veränderung der Weltwirtschaft und internationalen Finanzmärkte bewirkte, kann Globalisierung längst nicht mehr auf Ökonomie beschränkt gesehen werden. Auch Politik, Kultur, Ökologie, Technologie und Wissen sind der Globalisierung ausgesetzt. Mit der weltweiten Verflechtung in Wirtschaft und anderen Bereichen geht auch die Forderung nach einer globalen Lösung von grenzüberschreitenden Problemen einher – Probleme, die teils durch die Globalisierung erst verursacht oder verstärkt wurden und nun zu weitreichend sind um sie auf nationaler Ebene in Parlamenten zu klären. Um Antworten auf globale Streitfragen und Probleme wie die Klimaerwärmung, Verschmutzung der Weltmeere und steigende Migrationszahlen zu finden, scheint die Errichtung einer globalen politischen Organisation - eines Weltstaates oder einer Weltrepublik – in öffentlichen Debatten nahezu unverzichtbar und unumgänglich.
Ingeborg Maus kritisiert in ihrem Werk "Über Volkssouveränität. Elemente einer Demokratietheorie" die Entwicklung hin zur Befürwortung von Weltstaatskonzepten als Ablösung von Nationalstaaten aufs Schärfste. Sie argumentiert anhand mehrerer Beispiele und Analysen von Weltstaatskonzepten für den Nationalstaat und gegen dessen Auflösung durch die Globalisierung der Politik, da für sie ein Globalstaat nicht ohne grundlegenden Verlust der Demokratie existieren könnte.
Inhalt
1. Globalstaatskonzepte als Lösungsansatz für grenzüberschreitende Probleme in Zeiten der Globalisierung
2. Ingeborg Maus‘ Kritik an Globalstaatsmodellen als Rückgang der Demokratie in „Vom Nationalstaat zum Globalstaat oder: der Verlust der Demokratie“
2.1 Die vermeintliche Antiquiertheit des Nationalstaates
2.2 Aspekte der Entgrenzung ausgehend von der Entwurzelung neuer nationalstaatlicher Identifikationsmöglichkeiten
2.3 Gegenüberstellung von Carl Schmitts Großraumideologie mit Immanuel Kants Weltbürgerrecht
2.4 Die drei zentralen Probleme globaler Demokratie
3. Otfried Höffes alternatives Konzept eines subsidiären, föderalen Weltstaats
3.1 Ausgangspunkte der Argumentation für eine innovative Globalstaatskonzeption
3.2 Neun Einwände gegen den Weltstaat und daraus resultierende konstruktive Vetos
4.Fazit und Resümee
5.Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Melissa Ihlow (Author), 2017, Demokratietheorien. Ingeborg Maus im Bezug zu Globalstaatskonzepten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/465053
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